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1 Monat später

Als ich heute morgen aufwachte, merkte ich plötzlich wie mich eine unerwartete Übelkeit überkam. Als ich dann auch noch mit Entsetzen feststellen musste das ich verschlafen hatte, sprang ich so schnell ich konnte aus dem Bett. Allerdings stellte sich dieser Hecht Sprung, als ziemlich schlecht heraus, da ich mich durch den aufkommenden Schwindel und die zunehmende Übelkeit, direkt wieder hinsetzen musste. Ich schloss meine Augen und atmete tief durch, ehe ich erneut versuchte aufzustehen.

Als ich es irgendwie in das Badezimmer geschafft hatte, nahm ich mir meine Zahnbürste und putzte vorsichtig, darauf bedacht nicht ins Waschbecken kotzen zu müssen, meine Zähne. Als ich gerade meinen Mund ausspülte war es jedoch mit der Selbstbeherrschung vorbei und ich rannte schnellst möglichst zur Toilette. Grade noch rechtzeitig schaffte ich es dort hin, bevor ich mein Abendessen ausspuckte.

Als nach 10 Minuten scheinbar, alles raus war, drückte ich die Spülung und lehnte mich erschöpft an die Wand.

Scheiße! Ich kann- Nein ich darf jetzt nicht krank werden! Wir sind mitten auf der Tour. Das wäre einfach schrecklich.
Ich fuhr mir gestresst durch meine verschwitzten Haare und seufzte entnervt auf.

Was für ein scheiß Tag ist das bitte? Erst ist mir schlecht, ich merke das ich verschlafen habe, dann ist mir auch noch schwindelig und dann muss ich auch noch mich übergeben. Also alles in einem ein super Start in den Tag! Ironie ließ grüßen.

Ich stand vorsichtig auf und ging schnell duschen, in der großen Hoffnung, das die Wärme gegen die Schmerzen hilft.

Als ich fertig war, stieg ich mit leider immer noch anhaltender Übelkeit aus der Dusche und zog mich wieder an. Nachdem ich mir meine schwarze Jeans und den weißen Hollister Pulli über meine schwarze Unterwäsche gezogen hatte, wagte ich doch erneut einen unsicheren Blick auf die Uhr.

Verdammt! Das Frühstück kann ich mir dann wohl abschminken. Es ist zehn nach zehn und um zehn Uhr ist das Frühstück vorbei. Aber ganz ehrlich? Ich hab auch überhaupt keinen Hunger, ich habe die letzten Tage auch schon kaum etwas gegessen. Vermutlich war das auch besser so, denn dann bekomme ich mal ein paar Kilo von den Rippen.

Leise seufzend setzte ich mich zurück auf mein Bett und nahm mein Handy in die Hand. Versuchend nicht direkt wieder zur Toilette zu rennen und meine Galle auszuspucken, las ich mir die Nachrichten von meinem Bruder und den anderen Jungs durch. Sogar Niall hatte mir geschrieben. Erstaunt zog ich meine Augenbrauen hoch und ging auf seinen Chat.

„Wo bleibst du?" kein smilie, nichts. Was hab ich denn bitte erwartet? Seit unserem etwas aus dem Ruder gelaufenen Gespräch, haben wir nur noch das nötigste mit einander gesprochen. Nicht das es vorher anders war aber jetzt ist da auch noch diese angespannte Stimmung zwischen uns.

Niall geht mir komplett aus dem Weg und Rose klebt nur noch an ihm. Ja die beiden haben es direkt am Tag darauf geklärt und sind wieder zusammen gekommen. Also an sich ist alles wieder beim alten, außer das Rose ihm jedesmal, wenn sie mich sieht die Zunge in den Hals steckt und mich noch dazu mit ihren besten Killerblicken mustert.

Zu den Jungs hat sie zwar gesagt, das sie mir verziehen hätte und ich ihr eher leid tun würde, aber die Drohung zwei Tage
später war ganz eindeutig ein anderes Zeichen.

Seit sie von dieser Nacht weiß macht sie mir, wie vorhergesagt das Leben zur Hölle. Das sie Niall immer wenn ich in der Nähe bin, fast auffrisst geht mir ja schon komplett gegen den Strich, aber ihre ständigen Bemerkungen und Bloßstellungen gegenüber mir, sind dann doch noch ein ganz anderes Kaliber. Es tut einfach verdammt weh.

Ich bin so froh das wenigstens die Mädels, mit denen ich mich drei Tage nach dem missglückten Gespräch mit Niall wieder vertragen hatte, wissen wie sie wirklich ist. Wenigstens kann ich mit Ihnen sprechen, wenn ich es schon nicht mit den Jungs kann ohne verurteilt zu werden.

Ich ging aus dem Chat von Niall wieder raus und schrieb Liam das ich verschlafen hatte.
Kurz darauf klopfte es auch schon, wie von mir erwartet an der Tür zu meinem Hotelzimmer. Als ich mich mühsam vom Bett aufraffte, wäre ich am liebsten direkt wieder zur Toilette gerannt, allerdings riss ich mich dann doch zusammen und torkelte benommen zur Tür.

Sobald ich die Tür geöffnet hatte fing mein scheinbar etwas saurer großer Bruder der vor der Tür stand an, mich anzumeckern. Während er mit mir redete stützte ich mich so gut es geht an der Tür ab um sicher gehen zu können das meine Beine nicht plötzlich nachgaben und lächelte ihn gezwungen an.

„Hannah hörst du mir überhaupt zu?" nahm ich plötzlich die energische Stimme von Liam war. „Ich ähm... sorry." stammelte ich eine Entschuldigung zusammen.

Liam musterte mich plötzlich eindringlich und sein Blick wurde auf einmal wieder weicher. „Was ist los?" fragte er mich besorgt, als er anscheinend mit anstarren oder eher analysieren fertig war. „Nichts, was soll schon sein?" antwortete ich ihm ziemlich erschöpft. Ich merkte selbst das es mehr als nur etwas unglaubwürdig rüber kam, aber einen Versuch war es wenigstens wert.

Liam musterte mich nochmal eindringlich, bevor er skeptisch seinen Kopf schüttelte und entnervt aufseufzte, als ich plötzlich merkte wie meine Beine nachgaben. Auch mein Bruder bemerkte es und fing mich im letzten Moment, bevor ich auf dem Boden aufkommen konnte, auf. Ich nahm gedämpft war, wie er einen Arm unter meine Beine und den anderen um meinen Rücken legte, um mich im brautstyle vorsichtig hochheben und zu meinem Bett tragen zu können.

Sachte legte mich Liam auf dem breiten und vor allem weichen Doppelbett ab und setzte sich mit einem mehr als besorgtem Blick neben mich. „Hannah. Was. Ist. Los.?" fragte er mich dieses Mal energischer und betonte jedes Wort, während ich nur meinen Blick auf meine Hände richtete. Wie spannend auf einmal meine Hände doch waren.

Ich will einfach nicht das er sich sorgen macht. Er achtet sowieso schon genug auf mich und wenn ich jetzt auch noch krank bin dann vernachlässigt er sich und die anderen. Es ist immer das selbe. Deswegen verließen auch die folgenden Worte recht selbstsicher meinen Mund. „Liam es ist nichts! Ich bin nur etwas erschöpft." ich zwang mir wieder mal ein Lächeln auf um meinen Worten genug Nachdruck zu verleihen. 

„Verdammt Hannah! Willst du mich verarschen? Du bist gerade zusammen gebrochen! Du bist ganz bestimmt nicht nur erschöpft! Du siehst total scheiße aus!" uhh da hab ich die Rechnung wohl ohne meinen Bruder gemacht. Als er sah das ich durch seine Lautstarken Worte zusammen gezuckt war, und ihn entgeistert anstarrte, seufzte er leise und fuhr sich gestresst durch die Haare.

Als er mich wieder anschaute war sein Blick wieder so weich, wie ich es von ihm gewohnt war. „Hannah rede doch bitte mit mir! Ich mach mir sorgen um dich. Meinst du etwa das ich es nicht mitbekomme das es dir total scheiße geht und du dich immer weiter von uns abschottest? Sag mir doch bitte was los ist..." er flehte mich schon beinahe an, so verzweifelt wie er war.

Er hat recht! Die letzten Wochen hab ich mich wirklich immer weiter von den Jungs abgeschottet, was aber eher an Rose Drohung lag, mich von Niall und den Jungs fernzuhalten. Aber das kann ich Liam nicht sagen. Erstens würde er mir sowieso nicht glauben, da Rose ja mittlerweile vor den Jungs einen auf Moral Apostel macht und zweitens weil ich dann komplett dran wäre. Immerhin hat sie sich klar ausgedrückt mit ihren Worten: „zu keinem ein Wort".

„Mir ist nur ein bisschen schlecht und schwindelig." umging ich also seine verzweifelten Worte und lieferte ihm trotzdem eine Antwort.

Als ich von meinen Händen wieder aufschaute, sah ich ganz genau das er sich mit dieser Antwort nicht zufrieden gab, allerdings auch ganz genau wusste das es keinen Sinn hatte, jetzt zu versuchen irgendwas aus mir raus zu bekommen.

„Ich sag dem Zimmerservice das sie dir eine Wärmflasche bringen sollen und fahr dann mit den Jungs zum Stadion um zu proben für heute Abend. Bleib bitte liegen und ruh dich aus! Ich will dich nicht aus dem Krankenhaus holen müssen weil du nochmal zusammen geklappt bist..." Mit diesen Worten stand er auf, musterte mich noch einmal eindringlich und ging sobald ich ihm mit einem nicken meinerseits bestätigt hatte das sein Plan für mich okay sei, raus.

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Forever LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt