Corvin- der einsame Rabe

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Ein einsamer Rabe zieht Kreise in der Luft.
Weit und breit ist niemand, nur er alleine.
Die ganzen Ketten, welche ihn zu Boden ziehen, scheinen aus Blei zu sein, denn langsam aber sicher fällt er. Seine Flügel sind verwundet, genau wie seine Träume. All die Rückschläge und Fesseln haben ihn gebrochen. Immer kleinere Kreise fliegt der Rabe, bis er irgendwann mit seinem geschwächten Körper den Boden küsst.
Niemand war da, der ihn hätte fangen können. So stürzte er in ein schwarzes Loch aus Einsamkeit. Die Sorgen zogen ihn tiefer und tiefer, doch er setzte sich zur Wehr. Niemals würde er seinen Depressionen die Kontrolle überlassen. Das durfte er nicht. Was würde aus seinen Träumen werden? Der ganze Schmerz ließ ihn aufkrächzen. Er breitete seine Flügel aus und wollte weg. Egal wohin, nur weg. Der Rabe schlug mit seinem Gefieder um sich, in der Hoffnung, vom Boden abheben zu können, doch er war zu schwach. Als er sich betrachtete, stellte er fest, nicht alleine zu sein. Sein Schatten war die ganze Zeit bei ihm und begleitete ihn auf all seinen Reisen. Bald kam auch ein weiterer Schatten dazu. Der des rothaarigen Mädchens. Sie brachte dem Raben das Licht, verlieh im neue Flügel und war deren Wind. Jeder Tag mit ihr war ein fröhlicher. Immer wenn man sie anblickte, verformte sich ihr Gesicht zu einem sanften Lächeln, welches ihn glücklich werden ließ.
Er wisperte: „Bisho".

Die Architektin der TräumeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt