Briefe an dich

29. November

Lieber Maxi,
Die Uhr deines Herzens stand tapfer tickend an einem Abgrund. Sie hätte sich noch eine Weile halten können.
Aber jemand hat ihr einen Strich durch die Rechnung gemacht.
Eine dämliche Person hat ihr den nötigen Schubs verpasst.
Eine Person mit meinem Namen.

Du wärst noch da, wenn ich nicht gewesen wäre.

Ich vermisse dich.

Dein herzliches Lachen, dein wütendes Gekreische, deine ordentlichen Haare, die schalkhaften, blitzenden Augen, deinen liebenswerten und teufelhaften Charakter. Die ständig wechselnden Stimmungen. Deine Sturheit. Deine Ängste.
Du hast Angst vor einsturzgefährdeten Ruinen. Du traust dich nie, sich einem Wrack näher als 20 Meter zu nähern.

Wie soll ich ohne dich weitermachen?

Ist das egoistisch, dich zu brauchen? Du bist das Gewürz, das die Suppe verfeinerte und manchmal versalzte. Du warst es.

Kennst du das, wenn du versehentlich einen winzigen Gegenstand in den unendlichen Weiten des Meeres verlierst und verzweifelt danach suchst, obwohl du im Inneren genau weißt, dass es vergeblich ist?