Kapitel 1: Wieso?
Könnte Anspielungen enthalten
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,,Alles wird gut" sprach ich zu mir selbst. In den letzten Tagen kam ein Sturm auf und hat den ganzen Inari Schrein verunstaltete.
Der Sturm kam plötzlich, aber ich dachte mir nichts dabei, denn das passierte hin und wieder mal. Doch dieser Sturm war anders als die, die ich bisher kannte. Er ist nicht durch natürliche Wege entstanden...
Ich sollte mir aber deswegen jetzt nicht Gedanken machen, wer oder was den Sturm herbeigerufen hat, lieber sollte ich mich darum kümmern, den Schrein wieder auf Vordermann zu bekommen, denn schließlich bin ich die Einzige, die sich noch um den Schrein kümmert. Der Letzte, der hierherkam, um sich um den Schrein zu kümmern, muss schon lange tot sein.
Ich seufzte und dachte nach, wie es außerhalb des Gebietes, wo der Schrein ist, sein könnte. Wäre es schöner? Wäre es einfacher zu leben? Oder wäre es einfach nur gefährlich? So viele schwirrten mir im Kopf herum, doch darauf gab es keine Antworten. Manchmal würde ich am liebsten die Sterblichen fragen, wie es außerhalb sei, doch das kann ich schlecht machen. Wie würden sie darauf reagieren, einen Yôkai zu sehen, den sie eigentlich nicht hätte sehen dürfen?
Das, was passieren könnte, wollte ich mir erst gar nicht ausmalen. Zu schrecklich waren die Gedanken daran, was sie mit meinen Artgenossen gemacht haben, selbst erleben zu müssen. Ich war so tief in diesen Gedanken versunken, dass ich fast zu spät bemerkte, dass hinter mir etwas knackte. Meine Ohren gingen hoch und ich lauschte angespannt. Ehe ich mich versah, packte mich jemand am Schweif und zog mich ins Gebüsch. Ich wollte mich beschweren, aber das etwas hielt mir den Mund zu, sodass ich nur leise Laute von ihr geben konnte.
An der Stelle, wo ich stand standen nun zwei Sterbliche, die miteinander geredet haben. Es ging um den Schrein. Die Sterblichen wollten den Schrein abreißen, und zwar aus dem Grund, das da keine Menschen mehr vorbeikommen würden. Ich wusste, dass der Schrein auf einem Berg stand und der Fußmarsch ungefähr zweieinhalb bis drei Stunden dauerte, doch die Aussicht am Ende lohnte sich doch wirklich, oder nicht? Der eine Sterbliche malte ein ,,X" an der Fuchs-Statue und der andere hielt sich so eine komische kleine Box ans Ohr. Diese beiden waren vor zwei Monaten schon einmal hier, aber ich hätte nie erwartet, dass sie wirklich ihre Pläne durchsetzen würden. Ich bin wütend. Wütend auf die Menschen, aber auch auf mich selbst, weil ich nichts dagegen machte.Die fremde Person hinter mir nahm seine Hand zurück und sprach vorwurfsvoll: ,,was willst du nun tun? Selbst wenn du den Schrein retten könnest, würden sie wieder hierherkommen." Seine Blicke stachen regelrecht in meinen Rücken, was sehr unangenehm für mich war. ,,Wieso?" tuschelte ich vor mich und senkte meinen Blick. ,,Menschen sind so. Sie machen so lange weiter, bis sie ihr Ziel erreicht haben." Seine Stimme klang so kalt, dass ich Gänsehaut bekam.
Ich schaute wieder hoch, um festzustellen, dass die Sterblichen nun zu fünft sind und anfingen, den Schrein zu zerstören. ,,Geh!" rief die Stimme. ,, du wisst das sicher nicht mit ansehen." Ich nickte nur noch geistesabwesend und drehte dem Geschehnis den Rücken zu. Das letzte, was ich noch vernahm, bevor ich im Wald verschwand, war das Geräusch von etwas unbeschreiblichem.
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Das Leben eines Yôkai
FantasyDie kleine Kitsune verlor nicht nur ihre Heimat, sondern auch ihre Lebensaufgabe was von den Menschen zerstört wurde. Auf der Suche nach einer neuen Lebensaufgabe erlebt sie Abenteuer und lernt neue Freunde kennen. - Enthält Anspielungen - Rechtsc...