Eine doch ganz gute Party

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Immer noch dröhnte die laute Musik durch den ganzen Gemeinschaftsraum, während Ich am Fenster saß und das ganze Geschehen beobachtete. Fast alle Schüler waren betrunken und taumelten durch den Raum oder tanzten miteinander, natürlich abgesehen von den jüngeren unter uns. Gryffindor hatte den Quidditch Pokal gewonnen und das musste natürlich gefeiert werden. Ich hasste Parties, war lieber in der Bibliothek oder im Raum der Wünsche, wo ich in Ruhe lesen konnte. Aber Lily und James bestanden darauf, dass ich auch komme- Apropo: Lily und James saßen auf einem der zwei Sofas und unterhielten sich. Sie waren zum Glück noch nicht so betrunken wie die anderen, trotzdem wollte Ich sie nicht stören; sie verstanden sich in letzter Zeit so gut. Sirius tanzte mit einer Schülerin aus Hufflepuff, die soweit Ich weiß Lena Herm heißt. Sie machte sich bei mir nicht gerade beliebt, wenn sie mit Sirius so eng tanzte, abgesehen davon war sie bestimmt ganz nett, aber Ich hasste es ihn mit anderen Mädchen zu sehen. Sirius hatte schon so viel getrunken, dass es ihm egal war wie er tanzte, weswegen Ich seufzte und zu Boden blickte. Genau deswegen hasste ich Parties auch: weil sich alle Mädchen jedes Mal um Sirius scharrten. Es tat weh ihn mit einer anderen zu sehen, vor allem weil mir seit längerem bewusst war, dass Ich ihn mochte, mehr als man seinen besten Freund eigentlich mögen sollte. Ich wollte nicht nur mehr rumsitzen wie auf jeder anderen Party auch, also ging ich zu dem Tisch mit den Getränken und nahm mir einen Becher mit Kürbissaft. 

,,Du bischt Remus, oder?" Fragte mich plötzlich ein Mädchen. 

,,Ähm, Ja." Antwortete ich etwas genervt. 

,,Kannscht du misch vielleicht deinem Freund Sirius vorstellenn?" Fragte das Mädchen mit einem komischen grinsen. 

Ich wurde auf einmal eifersüchtig und dezent wütend, war es leid eine andere Person mit Sirius zu sehen oder überhaupt zu wissen, dass sie versuchen würde ihm nahe zu sein. 

,,Geh doch selber zu ihm!!" Schrie ich ihr durch die Musik zu. 

Sie sah mich nur abwertend an und verschwand mit einem neuen Becher Alkohol. Viele Mädchen hatten mich schon das gleiche gefragt und Ich konnte diese Frage einfach nicht mehr hören. Außerdem nutzt Sirius doch eh alle Mädchen nur aus. Mein Blick glitt wieder durch den Raum, in der Hoffnung jemanden zu finden, zu wem Ich mich dazusetzen konnte. Ich blieb an zwei Personen hängen; das kann nicht sein ernst sein! Sirius stand da mit Lena und küsste sie innig. Damit wurde mir alles zu viel. Plötzlich war es so unglaublich warm und stickig in diesem Raum. Ich musste raus und zwar sofort. Also drängte Ich mich durch die Menge und kam auch bei Sirius vorbei, den ich nur achtlos zur Seite schubste. 

,,H-Hey! Was sollte das?" Fragte dieser und irgendwie schien es so, als ob er nicht mich mit dieser Frage meinte, aber Ich konnte in diesem Moment sowieso nicht klar denken. 

,,Remus? Was ist l-?" Fragte Sirius weiter, aber ich hörte ihm nicht zu. 

Ich lief, so gut es ging, durch die Menge und stolperte durch das Portrait, dann lief ich so schnell Ich konnte zu meinem Lieblingsplatz; der Astronomie Turm. Dort angekommen lehnte ich mich gegen das Geländer und merkte erst dann, dass mir Tränen die Wangen runter liefen. Trotz dessen, hörte Ich nicht auf; mir war es egal, wer mich so gesehen hatte, denn Sirius hatte mich verletzt. Und Ich konnte nicht einmal sauer auf ihn sein, wir waren ja noch nicht einmal zusammen. Wie konnte ich auch nur ansatzweise glauben, dass er mich, Remus Lupin, lieben könnte? Ich bin ein Werwolf, ein Monster, nichts wert. Ich wurde aus meinen Gedanken gerissen, als Ich schnelle Fußschritte hörte, die jedoch langsamer wurden, je näher sie kamen. 

,,R-Remus! W-was ist l-los?" Fragte Sirius der nach Luft schnappte. Ich hasste es, dass er mich so sah; schwach und zerbrechlich.

,,Remus? Alles okay?" Fragte Sirius, der jetzt näher kam und eine Hand auf meine Schulter legte. Ich schlug sie sofort weg und drehte mich zu ihm um. 

,,Warum weinst du? Was ist passiert?" Fragte er besorgt.

,,Es ist egal. Nichts, was dich interessieren würde. Geh einfach wieder zur Party zurück." Antwortete Ich leise, während Ich versuchte weitere Tränen zu unterdrücken.

,,Remus, bitte." Versuchte Sirius es nochmal ruhig und machte einen Schritt auf mich zu. 

,,Sirius, Ich- Ich kann das nicht mehr. Ich kann dir nicht mehr dabei zusehen anderen Leuten nahe zu sein, sie zu küssen. Es macht mich fertig- weil sie dich nicht lieben, Ich aber schon." Meine Stimme war gebrochen und schwach. Ich setzte mich nach unten gegen das Geländer und verbarg mein Gesicht in meinen Händen, um zu verstecken, dass nun nur noch mehr Tränen meine Wangen runterliefen. Sirius setzte sich neben mich und legte einen Arm um mich, strich dabei langsam mit seiner Hand immer wieder über meinen Rücken.

,,Alles ist gut, Remus." Sagte er nach einer Weile leise. 

,,Nichts ist gut. Du willst jetzt wahrscheinlich nichts mehr mit mir zu tun hab-" fing ich an, jedoch brachte mich Sirius' Blick zum schweigen; seine Augen schienen zu funkeln. 

,,Sirius, was-?" Fragte ich vorsichtig. 

,,Ich liebe dich auch, Remus." Flüsterte er und überbrückte die letzten Zentimeter zwischen uns. Ich erwiderte den Kuss überrascht, bewegte meine weichen Lippen jedoch gefühlvoll gegen seine rauen. Es fühlte sich einfach unglaublich gut an. Nach einer Weile lösten wir uns aber wieder voneinander, Sirius' Hand blieb jedoch an meiner Wange. 

,,Wie lange habe ich schon auf diesen Moment gewartet?" Flüsterte ich nach ein paar Sekunden.

 ,,Zu lange. Ich hätte es dir schon früher sagen müssen." Sagte Sirius traurig. 

,,Seit wann?" Fragte ich ihn. 

,,Fast 2 Jahre." Antwortete er und sah mir direkt in die Augen. 

,,Und die ganzen Mädchen?" Fragte ich. 

,,Ablenkung. Ich habe gedacht, dass du mich nicht lieben würdest, bis du bei dem einen Mädchen bei den Getränken so eifersüchtig reagiert hast, dann war ich mir nicht sicher und wäre dir so oder so gefolgt." Antwortete Sirius mit einem leichten lächeln. 

,,Ja, die war nervig." Lachte ich leise.

Sirius zog mich in einen kurzen Kuss. Dann lehnte Ich mich an seine Schulter, immer noch lächelnd. 

,,Ich liebe dich." Flüsterte ich ihm zu. 

,,Ich dich auch." Flüsterte er zurück und gab mir ein Kuss auf meine Haare. 

In dieser Sekunde wünschte Ich mir, dass dieser Moment nie verloren gehen würde...

Wolfstar OneShots (+Rumtreiber OS)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt