Kapitel 7.

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  Ich wollte nur sagen, dass es mir leid tut.

Viel Spaß, mit dem neuen Kapitel. ❣
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Harry war es nicht mehr gewohnt, von Alpträumen aus dem Schlaf gerissen zu werden. In seiner Schulzeit hatte er sich damit abgefunden, Nachts schwitzend und keuchend aufzuwachen. Der einzige Unterschied zu heute war, dass er sich immer an seine Träume erinnern konnte.
Es war noch spät in der Nacht, als Harry schließlich im Bett hochschreckte und Draco damit fast aus dem Bett schmiss.
Er brauchte einen kurzen Moment um sich in der Dunkelheit zu orientieren, doch schon bevor Harry irgendetwas tun konnte, griff Draco nach seinem Zauberstab, flüsterte ein leises "Lumos" und erhellte den Raum.
"Merlin, Potter", stöhnte der Blonde und ließ seinen Zauberstab aufs Bett fallen, "Was ist?"
"Nichts", log Harry ohne Draco anzusehen, legte sich wieder hin und drehte ihm den Rücken zu ihm.
Es würde sowieso nichts bringen, Draco von seinem Traum zu erzählen, denn er konnte sich an nichts davon erinnern. Das bedrückende, ängstliche Gefühl nach einem Alptraum, blieb allerdings fest in ihn verankert.
Harry zuckte stark zusammen, als sich plötzlich Dracos kühle Hand auf seine Stirn legte.
Erst jetzt bemerkte Harry, wie warm ihm war und Dracos kühle Hand sich auf seiner heißen Stirn wirklich gut anfühlte.
"Du hast Fieber", erklärte Draco monoton, griff wieder zu seinem Zauberstab und stieg aus dem Bett. "Ich kann mir nicht erklären, woher da kommt. Es ist quasi unmöglich, dass deine Wunde sich entzündet hat."
Harry konnte hören, wie Draco seinen Koffer entriegelte und nur einen Augenblick später anfing mit Glas zu klimpern.
"Wenn wir hier fertig sind, habe ich deinetwegen wohl keine Tränke mehr."
"Du musst mir ja nichts geben", zischte Harry kühl.
"Mach dich nicht lächerlich", erwiderte Draco angefressen, als hätten ihn die Worte von Harry persönlich beleidigt. "Ich werde dich hier nicht einfach sterben lassen. Erstens, würde mich das in ein schlechtes Licht rücken und zweitens, mit wem würde ich denn dann nach Paris abhauen?"
Harry konnte das Lächeln auf dem Gesicht des Slytherin deutlich hören und auch er konnte sich ein zartes Grinsen nicht verkneifen. Er war sich noch immer sicher, dass er mit Draco abhauen wollte, doch genauso fragte er sich noch immer, was mit Ginny, Ron, Hermine und natürlich auch den anderen Weasleys passieren würde.
Sein Magen zog sich bei dem Gedanken, seine beiden besten Freunde für immer zu verlieren, schmerzhaft zusammen, doch er redete sich Hoffnung ein. Irgendwann, würde Ron verstehen, wieso Harry sich dafür entschieden hat und auch Ginny würde ihm eines Tages verzeihen.
Harry bemerkt gar nicht, dass Draco schon einige Augenblicke vor ihm kniete und ihn einen weiteren Zaubertrank entgegenstreckte.
"Ich kann diese Mission nicht mit einem fiebernden Potter zu Ende bringen", grinste Draco ihn liebevoll an, als er ihm schließlich die kleine Flache aus der Hand nahm, "Aber vor allem kann ich sie nicht alleine zu Ende bringen."
Während Draco ihn nicht aus den Augen ließ, trank Harry den, fast schon etwas giftig schmeckenden, Trank aus. Innerhalb von Minuten, merkte Harry, wie sein Körper sich abkühlte und seine Augen wieder schwerer wurden.
"Hör zu, Harry", flüsterte Draco leise und fixierte den Schwarzhaarigen mit seinem Blick, "Dich wiederzusehen, war nicht der einzige Grund, wieso ich diesem Auftrag zugestimmt habe. Hier in der Nähe, gibt es einige spezielle Pflanzen, die ich brauche, um einen Zauberer, der sich momentan in St.Mungo befindet, das Leben zu retten. Wir wissen nicht, was uns in den nächsten Tagen bevorsteht, deswegen denke ich, dass jetzt ein guter Zeitpunkt ist, um danach zu suchen. In weniger als vier Stunden wird es hell, deswegen werde ich mich gleich auf den Weg machen. Ich werde nicht länger als zwei Stunden wegbleiben, also bin ich wieder da, wenn du wach bist. Ich bin vorsichtig..."
"Du klingt wie eine besorgte Mutter, die sich gerade von mir verabschiedet", merkte Harry müde lächelnd an. Er machte sich keine Sorgen.
Draco war stark und intelligent, noch dazu war es mitten in der Nacht.
"Schlaf einfach", zischte Draco belustigt und legte seine Hand auf sanft auf Harrys Wange.
Heftige Stromstöße durchjagten Harrys Körper, als sich Dracos Lippen ohne Vorwarnung auf seine legten.
Etwas zögerlich begann der Schwarzhaarige den Kuss zu erwidern und innerhalb von Sekunden, war es so, als wären alle seine Zweifel verschwunden. Gänsehaut durchfuhr ihn und fast wie von selbst, legte Harry seine Hand in den Nacken des Malfoys und intensivierte den Kuss ein wenig.
In Gegensatz zu der von Ginny, fühlte sich Dracos Nähe absolut richtig an und Harry konnte gar nicht beschreiben, wie glücklich ihn der Gedanke macht, den Rest seines Lebens mit Draco zu verbringen.
"Pass auf dich auf", hauchte Harry müde gegen die Lippen des Slytherin, als sie den Kuss schließlich lösten.
Draco nickte bloß stumm, gab Harry noch einen flüchtigen Kuss auf die Stirn, zog seinen Mantel über und verschwand aus der kleinen Hütte.
Harry starrte noch einen Moment auf die Tür, bevor er sich auf den Rücken legte und die Augen wieder schloss.
Er versuchte sich keine Gedanken zu machen, während die Müdigkeit erneut seinen Körper überkam.

till the world stops turning round - DrarryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt