3. Geschwister

86 8 1
                                    

Zuhause angekommen streifte ich die Inliner ab und kletterte in die 3. Etage meines Hauses. Es ist sehr gewöhnungsbedürftig, denn es hat die Maße 30x20 Meter, in der mitte des Hauses ist ein länglicher Hohlraum mit einer breite von 6 metern die bis unters dach reicht, mit einer Glasscheibe als Decke. In diesem Raum hänge ich immer meine Schaukeln, Trapeze oder gummiseile auf. Ich liebe luft im allgemeinen, wenn der Wind meinen Körper umhüllt, wie um seinen Besitz daran anzuzeigen.

Die drei Etagen sind mit Leitern verbunden die man ein und ausfahren kann, sie sehen aus wie Hochbettleitern. Also oben angekommen zog ich meine Jeans aus und meine Grüne Latzhose an, die ich mit einem Orangen Hemd Kombinierte. Ich kletterte in mein Bad auf der anderen Seite, indem ich eine Glasbrücke ausfahren ließ, über die ich rüber laufen kann bringt. Man sollte echt keine Höhenangst in meinem Haus haben. Vor meinem Spiegel schminkte ich mich ab und band mir meine Haare zu einem Messi Bun. Jetzt würden nur noch kleine Farbspritzer fehlen und ich säh aus als hätte ich gemalt. Ich kletterte also wieder ins Erdgeschoss, packte meine Schlüssel und setzte mich in meinen Alten Opel Corsa, von dem schon langsam der dunkelrote Lack abging.

Nach der 10 minütigen Fahrt kam ich bei meinem Elternhaus an. Schon von weitem konnte man Kindergeschrei hören, höchste Zeit das ich wieder alles unter dach und Fach bekam. Mein Vater war mit den Rabauken eindeutig Überfordert. Wenn er nicht gerade Arbeiten war, was er eigentlich von früh bis spät war, passte er auf meine Geschwister auf, da meine Mutter es nicht konnte. Sie lag jetzt schon seit einigen Monaten mit Leukämie im Krankenhaus, lange würde sie nicht mehr überleben, doch sie bemühte sich so sehr noch ein bisschen für ihre Kinder durchzuhalten. Dies machte mir sehr zu schaffen, wie sollen die kleinen denn nur ohne sie aufwachsen? Womöglich müsste ich dann noch die Mutterrolle übernehmen. Wie sollte ich das denn nur bewältigen. Ich hatte eine Heidenangst davor zu versagen und schuld daran zu sein, dass meine kleinen Monster keine schöne Kindheit haben würden.

Schon zwei Sekunden nach dem ich Geklingelt hatte, wurde die Türe aufgerissen und ein gestresster November(24) blickte mir entgegen. 》Gott sei Dank, du bist endlich da. Ein paar Minuten noch und ich hätte einen Nervenzusammenbruch erlitten. Also.. 《 Er druckte mir eine heulende March(2) in den Arm. 》Hier ihr ist das Chaos zu viel geworden. Beruhige sie bitte und schau nach einer mit Liebeskummer geplagten April(18), sie ist in ihrem Zimmer. Ich werde January(8) und February(5) noch auseinander bringen und October's(10) Hausaufgaben anschauen, dann bin ich weg die anderen sind alle im Haus verteilt.《

Lachend über die üblichen Probleme zog ich die Türe hinter mir zu und machte mich mit After-Eight Eis beladen und March auf dem Arm, auf den Weg zu April. 》Na March es wird alles wieder gut. Du musst dir die Streitereien deiner Geschwister nicht so zu Herzen nehmen, sie meinen es nicht so. Sie haben sich immer noch total lieb auch wenn sie manchmal laute Meinungsverschiedenheiten haben. 《Sie lächelte mich schüchtern an und nickte. Sie war das ehrlichste und Liebevollste Kind, das man sich vorstellen kann. Sie hat noch niemals mit irgendwem gestritten, gar in irgendeinster Weise rum geschriehen. Ich wischte ihr die Tränen von ihrem Bäckchen und gab ihr einen Kuss auf die Stirn. Gemeinsam klopften wir an dem Zimmer einer schluchzenden April die uns gleich darauf ankeifte. 》Lasst mich doch alle in ruhe und verpisst euch.《 March zuckte wegen der Lautstärke zusammen ich lachte auf und betrat ihr Zimmer. 》Dir auch einen guten Tag April, freust du dich denn nicht wenn dich deine beiden Lieblingsschwestern mit deinem Lieblingseis besuchen kommen?《 Ich setzte die Kleine auf Aprils Bett ab, diese lugte mit rot unterlaufenen Augen unter ihrer Bettdecke hervor und strengte sich an ihr grinsen vor mir zu verbergen, was ihr nicht sehr gut gelang. 》Na komm her süße.《 Einladend breitete ich meine Arme aus, die sogleich mit einer wieder schluchtzenden April gefüllt wurde, auch March gesellte sich in unsere Umarmung. 》Na was ist denn los, erzähl.《 Sie drückte mich noch fester und schluchtzte in meine Halsbäuge. 》Tom lässt mich einfach links liegen, zuerst macht er mir Hoffnungen und bringt mich dazu ihn zu mögen und dann anstatt mit mir zu reden und mit mir was zu machen, steckt er der dummen Giselle seine Zuge in den Hals.《 Beruhigend streichelte ich über ihren Rücken. 》Dann denk doch mal genau darüber nach ob er es Wert ist ihm nach zu heulen. Schau mal, du bist so ein hübsches und Kluges Mädchen, er hat deine Tränen nicht verdient. Ohne ihn bist du viel besser dran. Und jetzt gebe ich dir einen guten Rat, bei Jungs solltest du immer vorsichtig sein und überlege dir vorher genau ob er gut ist für dich, ob ihr auch zusammen passt und vorallem auch wenn das jetzt ein bisschen arrogant klingt ob er genug Niveau und intelligentz besitzt um mit dir mithalten zu können.《Ich lächelte sie an. 》Du hast wie immer recht September, er ist es keines Falls wert. Warum sitze ich hier eigentlich? Ich hätte so viel in der Zeit erledigen können.《 Sie wischte sich ihre Tränenüberreste weg und grinste mich an. 》Aber mein Eis will ich trotzdem.《 Ich nahm ihre Nase zwischen meine Finger. 》So kennen wir sie. Aber.. es heißt "ich möchte mein Eis trotzdem", denn Willich ist eine Stadt in Nordrhein Westfalen. Das müsstest du doch mal langsam gelernt haben.《

Also aßen wir unser Eis spielten zusammen "Mensch ärgere dich nicht" und kochten zusammen das Abendessen für die ganze Mannschaft. Nur May(20) war nicht da, sie war noch dabei ihr freiwilliges, soziales Jahr im Ausland zu absolvieren, aber das müsste bald zu Ende sein. Also war der älteste November(24), gerade dabei Medizin zu studieren. Ich(22) arbeitete als Antiquitätenprüferin in dem Auktionshaus Campella. December(21), meine jüngere Schwester, studierte gerade Lehramt. May(20) war, wie schon gesagt im Ausland. April(18), absolvierte gerade ihr Abi, genau so wie mein Bruder August(17). Die Zwillinge June und July(15) waren mit sich, der Schule und ihrer Pubertät beschäftigt. October(10), hatte gerade Erfolgreich seinen Schulwechsel, zum Gymi hinter sich. Die kleine January(8), ging noch in die Grundschule und ihr lieblings Streitbruder February(5), ging noch in den Kindergarten. Und zu guter letzt March(2) die bei einer Tagesmutter ein wenig ruhe vor ihren Geschwistern bekommt. Mal ganz ehrlich wem tut sie nicht leid, mit 11 älteren Geschwistern, einem ständig arbeitenden Vater und einer Mutter im Krankenhaus.

Nach dem Essen, wischte ich den Tisch ab, räumte die Spühlmaschiene ein- und aus und brachte die kleinsten ins Bett. Allen anderen sagte ich auf Wiedersehen und fuhr nach Hause, wo ich in den dritten Stock hoch kletterte, mich in mein Bett fallen ließ und vor Erschöpfung noch bekleidet einschlief.

#########

Ich hoffe man kapiert, wie ich das mit dem Haus meine, wenn nicht schreibt mir einfach, ich beiße nicht!

September's SweetheartWo Geschichten leben. Entdecke jetzt