Mein Gehirn ratterte. Mason Stinson... Soweit ich mich erinnern konnte, hatte Blaire mal erzählt, dass er einer der Gitarristen von Silver Dragons war. Um ehrlich zu sein, kannte ich mich so gar nicht mit der Band aus. Blaire war ein riesen Fan von Silver Dragons und hatte nie verstanden, warum ich nicht so überwältigt von ihnen war wie sie. Kurzerhand hatte sie mich zu diesem Konzert mitgeschleppt um mich davon zu überzeugen, dass Silver Dragons einfach nur der Wahnsinn war. Und bis jetzt gefiel mir zumindest deren Musik.
,,Mhm, ok." ,,Mhm, ok?", lachte der Bodyguard, ,,die meisten Mädchen würden sich darum reißen backstage sein zu dürfen und erst recht um überhaupt bemerkt zu werden." ,,Tja", meinte ich, ,,ich bin aber nicht wie die meisten Mädchen. " ,,Das ist vielleicht auch ganz gut so, Mädchen. Übrigens heiße ich Ted." ,,Ich bin Liz." Endlich hatten wir die Tür, die in den Backstagebereich führte, erreicht und Ted lotste mich durch ein Labyrinth von Gängen.
Irgendwann erreichten wir einen größeren Raum. Er war in Erdtönen gehalten und war recht groß. An der linken Wand stand ein Esstisch mit eleganten Stühlen. Ein paar Meter weiter war ein Durchgang an dessen Ende ich die Küche vermutete. Im Zentrum standen 4 große Couchen um einen Kaffeetisch herum. Auf einer Couch saßen 2 Bandmitglieder. Bestimmt kannte ich ihre Namen, aber ich konnte die Namen nicht mit den Aussehen verbinden. Ich blickte mich um und bemerkte, dass in diesem Raum mehr Menschen herum wuselten, als angenommen. Außer den 2 Jungen, die eindeutig zu Silver Dragons gehörten, sah ich kein anderes Bandmitglied.
Allerdings saßen bei den beiden Bandmitgliedern auch noch 3 andere Mädchen, die alle ziemlich kurze Röcke oder Shorts anhatten. Für meinen Geschmack viel zu kurz. Eine von ihnen saß sogar auf dem Schoß eines Bandmitglieds. So wies aussieht waren das wohl Groupies. Aber was wollte dieser Mason dann von mir? ,,Ey, Baby, schön, dass du es einrichten konntest zu mir zu kommen.", sagte der ohne Groupie auf dem Schoß mit einem anzüglichen Grinsen. Das war wohl Mason. ,,Amanda hier hat mir für nachher ein kleines Geschenk versprochen. Wie wärs, wenn du mir deins jetzt schon gibst?" Gott, dachte der etwa, ich wollte mit ihm schlafen?
Ich sah verächtlich auf ihn herunter ,,So läuft das also bei euch." ,,So ziemlich.", sagte Mason, stand auf und ging mit einem lüsternen Lächeln auf mich zu. ,,Und, wie wärs, Baby? Den Gang herunter hätten wir ein gemütliches Zimmer." Ich musste leicht auflachen. ,,Du glaubst doch nicht ernsthaft, dass ich mich von dir vögeln lasse? Warscheinlich denkst du auch noch, dass ich dankbar dafür wäre, dass so eine Berühmtheit wie du, mit mir schlafen will." Alles an meinen gesagten Worten triefte vor Verachtung. Dieser Mason war vielleicht 24 Jahre alte und eine Berühmtheit. Musste er sich auf so ein Niveau herabsetzen? ,,Auf so freche Weiber wie du stehe ich besonders.", flüsterte er leise und trat noch näher an mich heran.
Ich wollte ein paar Schritte zurükgehen, prallte aber gegen einen durchtrainierten, großen Körper. Erschrocken zuckte ich zusammen, als eine tiefe, samtige Stimme über mir ertönte. ,,Lass das Mädchen in Ruhe, Mason. Sie sagt dir endlich mal die Meinung." Ich drehte mich um und sah Jayden. Und heilige Scheiße, sah der Typ gut aus! Ich mein, zugegeben, Mason sah auch gut aus, aber Jayden übertraf ihn um Längen! Er war ca. 1,90m groß, hatte breite Schultern und dunkel blonde Haare, die leicht verwuschelt, aber dennoch ordentlich gestylt waren. Seine Augen erinnerten mich an einen Wald. Sie waren von einem herrlichen Grün.
,,Wieso mischt du dich eigentlich ein?", fragte Mason mürrisch. ,,Weil du nie merkst, wenn du zu weit gehst.", knurrte Jayden. ,,Verzieh dich wieder zu deinen anderen Mädels, die wirklich was von dir wollen."
Mit großen Augen schaute ich zu Jayden auf. Ich fand ja schon, dass er auf der Bühne unglaublich aussah, aber von Nahem war er atemberaubend. Als er zu mir herunterschaute und meinen Blick sah, breitete sich ein wissendes Lächeln auf seinem Gesicht aus. Oh Gott, wie peinlich! Warscheinlich wurde er jeden Tag von schmachtenden Mädchen wie mir belagert und jetzt kam auch noch ich.
