Prolog

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Es war ein sonniger Tag, als mein Vater in mein Zimmer kam, um mit mir etwas Wichtiges zu besprechen.

„Artemis!", rief er und schon kam mein Vater in mein Zimmer.

„Hör auf mich so zu nennen", erwiderte ich.

„Du solltest stolz sein, so einen Namen zu tragen. Artemis ist die Göttin der Jagd", erwiderte er.

„Und sie war die Göttin der ewigen Jungfräulichkeit und ich werde nicht ewig eine Jungfrau sein, Dad", sagte ich genervt und legte mich auf mein Bett.

„Ich habe ein Internat gefunden, welches dir sicherlich gefallen würde", sagte der etwas ältere Mann und ich seufzte.

„Dir ist klar, dass ich mit Absicht von dem alten Internat geflogen bin?", fragte ich nochmal nach.

„Ich weiß, Engelchen, aber ich muss so oft reisen, dass du nicht auf eine öffentlich Schule gehen kannst. Ich weiß, du hasst das. Und ich hasse es, dass ich keine Zeit für dich habe, aber ich liebe diese Arbeit. Es ist mehr ein Hobby als Arbeit für mich, deswegen musst du auf ein Internat", erklärte mir mein Vater zum tausendsten Mal.

„Ich weiß, Dad. Wäre es nicht so, wäre ich noch angepisster. Also zeig schon, was ist das für ein Internat", sagte ich und gab mich somit geschlagen.

„Ich weiß, dass du unglaublich auf die Renaissance stehst, zu mindestens auf die Architektur von damals und ich habe ein Internat gefunden, welches komplett in diesem Stil eingerichtet und erbaut worden ist", sagte er und reichte mir das Tablett. Ich ging sofort die Bilder durch und war hin und weg.

„Das sieht so schön aus", murmelte ich staunend und ging die Bilder weiter durch.

„Vor fünf Jahren war es jedoch noch ein Jungeninternat, weswegen noch nicht allzu viele Mädchen darauf sind, jedoch sollten es genug sein, damit du Freunde finden kannst", erklärte mir mein Vater, jedoch hörte ich nicht ganz zu. Die Räume, die gezeigt wurden, waren alle wunderschön. Die Architektur war atemberaubend und ich fand es fantastisch, dass die Wohnheime auch im Stil der Renaissance gehalten wurden.

„Ich werde es versuchen, Dad", sagte ich und grinste meinen Vater an.

„Wirklich?", fragte er nochmal nach.

„Ja, wirklich. Ich würde nur alleine wegen der Architektur dahin gehen", bestätigte ich und sah wieder zu den Bildern.

„Das freut mich", sagte mein Vater und umarmte mich daraufhin.

„Dann fang mal mit dem Packen an, damit du zeitig fertig bist. Du sollst nämlich schon eine Woche früher da sein, damit du dich dort schon mal einleben kannst", sagte mein Vater zum Abschied, nachdem er mich los gelassen hatte und verließ mein Zimmer.

Ich werde bei diesem Internat das erste Mal nicht versuchen, von der Schule zu fliegen.

So verbrachte ich also die nächsten zwei Wochen damit, Kisten zu packen und fest zu legen, wie ich mein Zimmer gestallten wollte.

Gerade wurde alles in einen kleinen Laster geladen, welcher von einem Mitarbeiter des Internats gefahren wurde. Ich würde ebenfalls mit diesem Laster zum Internat fahren und musste meinen Vater somit heute schon auf Wiedersehen sagen.

„Pass auf die auf, meine Göttin und das du mir keine Scheiße anstellst", sagte mein Vater und nahm mich in den Arm.

„Ich werde es versuchen", murmelte ich in seinen Pullover und drückte ihn nochmal feste.

„Wenn du es versuchst, wird es schon funktionieren", ermutigte mich mein Vater und ich nickte.

„Schreib mir, wenn du Zeit findest, ja?", bat ich ihn und er nickte.

„So wie immer", antwortete er.

„So wie immer", erwiderte ich und stieg dann in den Laster.

„Guten Tag, Miss Shaw", begrüßte mich der Fahrer.

„Guten Tag", erwiderte ich und machte mir dann Musik an. Jetzt standen erst mal zwei Stunden Autofahrt vor mir. Ich seufzte und sah aus dem Fenster. Was für ein Spaß, nicht.

Nach diesen zwei Stunden fuhren wir durch ein Tor und vor uns stand ein riesiges Gebäude. Ich nahm die Kopfhörer raus und lehnte mich leicht nach vorne.

„Willkommen in St. Stephanus, Miss Shaw", meinte der Fahrer. Und ich? Ich sagte gar nichts daraufhin. Ich saß da nur, starrte das Gebäude an und dachte mir: 'Es sieht noch viel schöner aus, als auf den Bildern'. Wir bogen links ab, zu den Wohnheimen.

„Sie werden mit ein paar Jungs und zwei Mädchen in einem Wohnheim wohnen. Es gibt leider noch nicht genug Frauen an diesem Internat, als wenn sich separate Wohnheime lohnen würden", erklärte mir der Fahrer und parkte dann vor einer drei stöckigen Villa.

„So, da wären wir. Der Laster wird hier so lange stehen bleiben, bis Ihr Hausleiter mir Bescheid sagt, dass er abgeholt werden kann. Sie können sich also Zeit beim auspacken lassen. Einen schönen Tag noch", sagte der Mann und ging dann Richtung Schulgebäude. Ich sah ihn noch kurz hinterher und sah dann zum Wohnheim.

Ich öffnete den Laster und holte meine Kamera heraus. Ich schoss ein Foto von dem Gebäude und hängte mir dann die Kamera um die Schulter. Ich atmete tief durch, ging zur Tür und klingelte einmal. Ich wartete ein paar Sekunden und dann hörte ich gepolter von innen.

„Jungs und Mädels, entspannt euch", rief jemand und dann wurde mir die Tür geöffnet.

„Guten Tag, Miss Shaw. Willkommen an der Saint Stephanus", begrüßte mich ein älterer Mann und hinter ihm stand eine Reihe bestehend aus sieben Jungs und zwei Mädchen.

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So, der Prolog, hoffe der Teil hat euch gefallen.

Der nächste kommt nächste Woche Montag, also der 14. Mai.

Bis bald,
Selelelena

Saint Stephanus (BTS AU)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt