║Kapitel 2║

49 6 16
                                    

Lesewochenende: 3 Kapitel für 3 Tage! Viel Spaß beim Lesen! Votes + Kommis sind gern gesehen 😉

══════════

Drei Tage sind vergangen. Hikaru geht mir tatsächlich aus dem Weg. Selbst Zuhause - auf dem Ryujin-Anwesen - und in der Schule sind wir uns nicht begegnet, geschweigenden beim Essen. Er ist wie vom Erdboden verschluckt, hat sich seit Tagen in seinem Zimmer zurückgezogen.

Ein seltsames Gefühl überkommt mich. Hikarus Veränderung verheißt nichts Gutes. Seit sein Vater neues Oberhaupt unserer Familie ist, benimmt er sich nun schon so eigenartig und von Tag zu Tag wird er abweisender. Keiner kommt mehr an ihn heran. Selbst jegliche Kontaktaufnahme blockiert er, sogar von seiner eigenen Zwillingsschwester distanziert er sich. Von Takeru will ich gar nicht erst anfangen, wahrscheinlich ist ihm Hikarus Wandel nicht einmal aufgefallen - traurig.

Ich mache mir ernsthafte Sorgen um Hikaru. Sein unschuldiges Lächeln ist einfach verschwunden, seine Warmherzigkeit weg. Was ist nur mit ihm passiert? Ich kann es einfach nicht erklären. Seine Wesensveränderung kam unerwartet - von heute auf morgen. Wie kann er Michiru und mir nur solche Sorgen bereiten?

»Prinzessin Arisu« Es ist die Stimme einer Dienstmagd, die mich aus meinen Gedanken reißt. Sie kniet vor der Schiebetür meines Gemaches, so wie sie es immer tun.

»Sprich!«, bitte ich sie.

Die Magd schiebt die Tür einen Spalt auf. »Lord Ryujin wünscht euch umgehend zu sprechen«

Ich seufze. Wenn man vom Teufel spricht. Was um alles in der Welt will er jetzt schon wieder von mir? »Sag' ihm Bescheid, ich werde mich sofort auf den Weg begeben.«

»Jawohl Prinzessin Arisu« Die Magd schließt die Tür. Ich vernehme das Knarren des alten Holzes, als sie sich erhebt und von meinem Zimmer entfernt.

Takeru - kann er mich nicht einfach in Ruhe lassen? Unsere Abneigung beruht auf Gegenseitigkeit. Schließlich bin ich die böse Nichte, die ihn stürzen will - einfach nur lächerlich. Er soll sich lieber um seinen Sohn Sorgen machen. Ich stelle keine Bedrohung für ihn dar, denn zurzeit denke ich an andere Dinge, wie zum Beispiel die vergebliche Suche nach einem potenziellen Paten für meinen magischen Aufstieg. Immerhin bleiben mir nur noch 4 Tage, ansonsten werde ich vom Rat als abtrünnige Magierin abgestempelt.

Nun gut, ich sollte Lord Ryujin nicht länger warten lassen, sonst wird er nur unnötig gereizt und darauf kann ich getrost verzichten. Am besten bringe ich es schnell hinter mich. Hoffentlich gibt er dann endlich Ruhe. Er hat doch sicherlich anderes - viel wichtigeres - zu tun, als mich ungeliebtes Wesen zu drangsalieren, oder etwa nicht? Aber anscheinend empfindet er Spaß daran. Eine Tatsache, die mir so gar nicht gefällt. Soll er sich doch endlich mal um seine eigenen Probleme kümmern. Ich weiß zwar, er findet es ganz toll, dass ich bis jetzt noch keinen Bürgen für mein Erwachen gefunden habe, aber so langsam geht er mir auf die Nerven.

Von mir aus kann er sich auch über mich lustig machen, doch wer zuletzt lacht, der lacht am besten und sein Lachen wird ihm schon bald im Halse stecken bleiben, das garantiere ich.

Blood Lust: Dunkles GeheimnisWo Geschichten leben. Entdecke jetzt