║Kapitel 3║

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»Wie bitte?!« Ich bin fassungslos. Ist das wirklich sein Ernst? Nein, das kann ich mir selbst von Takeru nicht vorstellen.

Ein süffisantes Grinsen umspielt seine Lippen. »Wieso soll es nicht mein Ernst sein?«

»Ich werde das nicht zulassen Takeru!« Zornig schlage ich mit der Faust gegen die Wand.

Augenblicklich weicht sein hämisches Lachen seinem gewohnt ernsten Blick. Er tritt auf mich zu, starrt mich kalt und drohend an. »Wage es nicht deinen Lord zu hintergehen, hast du verstanden dummes Gör?«

Nun bin ich diejenige die lacht. »Und was dann? Du kannst mich nicht davon abhalten«

Ein Schlag, darauf folgt ein dumpfes Echo. Perplex fahre ich mit meiner Hand über die nun pochende Wange. Sie glüht, den Schmerz nehme ich kaum wahr, zu groß ist mein Zorn. »Ich bin dein Lord, wage es nicht noch einmal so mit mir zu sprechen!«, brüllt er.

Ich kneife meine Augen zusammen, funkle ihn böse an. Oh nein, ich werde definitiv nicht zulassen, dass er Michiru das antut. Er will sie verkaufen, an genau den Clan, den er noch vor kurzer Zeit für den Mord an Hisashi verantwortlich gemacht hatte - abartig. Takeru will seine eigene Tochter an den einst so verhassten und verfeindeten Dubois Clan zwangsverheiraten - wohl eher versklaven. Soweit darf ich es nicht kommen lassen.

Du bist nicht mein Lord, nur zu gern hätte ich ihm das an den Kopf geworfen, doch ich muss Ruhe bewahren. Arisu, atme ganz tief ein und wieder aus und dann setz dein schönstes Lächeln auf. »Mein Lord« Der Hohn ist kaum aus meinen Worten zu überhören. Vornehm verbeuge ich mich, nur um Takeru zu zeigen, dass ich mich nicht so einfach unterkriegen lasse. »Wenn ihr erlaubt, ich würde mich nun gerne entfernen«

Ein verächtliches Schnauben entkommt ihm. »Du seist entschuldigt. Nun verschwinde!«

Ich erhebe mich und verlasse sein Arbeitszimmer. Nichts wie weg hier.

Zurück in meinem Zimmer lasse ich mich auf mein Bett fallen. Takeru hat mich doch tatsächlich geohrfeigt. Dieser verdammte Mistkerl. Doch seine Ohrfeige ist es nicht, die mich verstört und wütend macht. Vielmehr ist es seine Kaltherzigkeit gegenüber seinen eigenen Kindern. Was sind sie für ihn? Werkzeuge?

Ich werde es nicht zulassen. Er wird Michiru auf gar keinen Fall an die Dubois verkaufen. Zudem hätte ich wohl eher damit gerechnet, dass er mich beseitigen will anstelle seiner Tochter. Tja, Takeru ist eben ein unberechenbar abstoßender Kerl.

Blood Lust: Dunkles GeheimnisWo Geschichten leben. Entdecke jetzt