Ich wirbelte herum aber an dem Lichtschalter neben der Tür war niemand. Die Deckenlampe warf ihr kreisrundes Licht auf den Teppichboden und einen alten Sessel. Die Ecken des Raumes ließ sie im Schatten, im Dunkeln. Sofort machte sich eine Ahnung in mir breit, die mir das Blut in den Adern gefrieren ließ: ER war hier! Ich erkannte das Zimmer wieder, hier war ich aufgewacht. Und dann trat er aus dem Schatten der Ecke, mit der scheußlichen Maske, die Machete noch immer in der Hand.
ER war die ganze Zeit hier. Während ich mich selbst durch das ganze Hotel gejagt habe hat er wie eine Spinne in seinem Netzt in diesem Zimmer auf seine Beute gewartet.
Aber was war mit den Schritten, draußen im Gang, hatte ich mir die nur eingebildet?
Ein zweites Mal rannte ich zu der Tür, die mich in eine vorübergehende Freiheit entlassen sollte.
Verschlossen? Ja richtig, ich hatte abgeschlossen!
Doch in dem Türschloss steckte kein Schlüssel mehr. Panik machte sich in mi breit, viel stärker als zuvor. Ich hatte das Gefühl, dass mir der Boden unter den Füßen weggezogen wurde. Damit hatte sich mein Gefängnis soeben auf fünfzehn Quadratmeter reduziert.
Ich hörte schwere Schritte hinter mir. Langsam, wie in Zeitlupe drehte ich mich um. Ich presste mich gegen die Tür und dabei drückte sich der Knauf schmerzhaft in meinen Rücken. Aber das war mir egal. Ich wollte so viel Abstand wie möglich zwischen mich und mein Gegenüber bringen.
Er stand nur wenige Zentimeter von mir entfernt und ich konnte ihn atmen hören unter der Maske. Ich unterdrückte den Drang meinen Magen direkt vor ihm auszuleeren. Panisch blickte ich in diese eigentlich toten, aber vor Mordlust funkelnden Augen.
Aus den Augenwinkeln bekam ich noch mit wie er die Machete über seinen Kopf hob.
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Das Hotel
Historia Corta-Kurzgeschichte- Ohne jegliche Erinnerung an die letzten Stunden wachte ich in einem schwach erleuchteten Zimmer auf. Es roch modrig und alt. Neben mir stand ein Bett, auf dem seit über 50 Jahren niemand mehr geschlafen hatte. Die Tapeten waren verg...