Schluchzend sitzt das Braunhaarige Mädchen im Raum der Wünsche.
Sie wusste von Anfang an dass es eine dumme Idee ist zu lieben.
Das hat er ihr klar gemacht.
Sie hatte schon den ganzen Tag dieses merkwürdige Gefühl gehabt und das hatte sich auch im Laufe des Qudditch Spieles nicht geändert.
Im Gegenteil.
Sie konnte genau beobachten wie er und Angelina sich die ganze Zeit abklatschten, sich von den Besen aus umständlich umarmten und immer wieder Blickkontakt hatten.
Das war natürlich nicht genug, denn beim anschließenden Feiern, über die Niederlage der Slytherins, musste sie natürlich dabei zusehen wie Fred Weasley und Angelina Johnson sich küssten.
Betrogen zu werden ist scheiße.
Man fragt sich immer ob man selber der Grund ist dass es passiert. Man sucht die Fehler bei sich selber und bemängelt jedes kleinste Detail und macht sich dadurch selber kaputt, weil man nicht mehr die Kraft hat mit sich selbst zufrieden zu sein.
Und genau dass geht Hermine gerade durch den Kopf.
Zwei Bilder kreisen in ihrem Kopf.
Einmal eins von Angelina.
Und eins von sich selbst.
Sie vergleicht sich und die Jägerin und findet keinen positiven Punkt an sich was sie Stück für Stück mehr in das dunkle Loch rutschen lässt in dass sie gefallen ist.
Als sie ihren monatigen Freund und Angelina gesehen hat, hat sich ein Dolch mitten in ihr Herz gerammt und nun wo sie sich die ganze Zeit das Bild davon in den Kopf ruft, fühlt es sich an als würde man es in ihrer Brust rumdrehen.
Vermutlich hat Fred nicht einmal gemerkt dass seine ehemalige Freundin tränen überströmt abgehauen ist.
Lediglich sein Zwilling George hat gesehen wie die Jahrgangs Beste reiß aus genommen hat.
Woher die junge Hexe weiss dass es Fred war der Angelina geküsst hat und nicht George?
Nur bei Fred spürt sie dieses Kribbeln selbst wenn sie ihn nur sieht. Nur Fred hat dieses wundervolle Glitzern in seinen Augen und nur er hat das kleine Muttermal unter seinem Ohr.
Nur Freds Haltung ist leicht nach links geneigt und nur er hat manchmal diesen leicht verträumten Gesichtsausdruck.
Doch all das, ist nicht mehr wichtig.
Hermine hat ihn verloren.
Insgeheim weiss sie dass nicht sie Schuld daran ist dass Fred sie betrogen hat.
Da gibt es diese kleine Stimme die ihr immer wieder zu redet dass es nicht ihr Fehler war. Dass sie nichts falsch gemacht hat.
Doch diese kleine leise Stimme wird übertönt von der lauten, mächtigeren Stimme, die ihr immer wieder vor enthält dass sie es hätte verhindern können. Dass sie ihn nicht dauernd hätte daufhinweisen sollen dass er anfangen sollte ein Buch auf zu schlagen. Oder ihm nicht immer hätte sagen sollen dass er seine Scherzartikel nicht verscherbeln soll.
Und irgendwann fängt sie an dieser Stimme zu glauben.
Sie bildet sich ein dass all dass ihre Schuld war, dass Fred sich einfach was besseres bei der perfekten Angelina gesucht hat.
Kurz ist die junge Hexe davor aufzustehen und sich zu entschuldigen. Sie steht auf und stützt sich an der kahlen Wand ab doch schon einem Schritt geben ihre Beine nach. Sie rollt sich auf dem kalten Boden zusammen und schließt ihre erschöpften verweinten Augen doch immer mehr Tränen fließen aus ihnen.Zu dieser Zeit läuft Fred Weasley verzweifelt durch die Gänge und könnte sich selbst köpfen.
“Was hab ich ihr nur angetan.“ murmelt er vor sich hin und kommt am Raum der Wünsche an. Er schließt seine Augen und stellt sich einen Raum vor in dem seine Hermine ist und schon bald beginnt sich eine große Tür an der Wand zu bilden. Kurz atmet er tief durch bevor er den Tür Griff umschließt und die Türe möglichst leise öffnet.
Sofort kommt ihm eine unangenehme Kälte entgegen und er sieht vor sich einen kalten leeren Raum und mitten auf dem Boden liegt sie.
Hermine.
Das Mädchen dass er endgültig verloren hat.
Schluchzend und zitternd liegt sie da, keine Kraft aufzustehen und damit abzuschließen. Abzuschließen mit ihm.
“Hermine?“ fragt er ganz leise und verunsichert.
Wie gern würde er sich zu ihr runterknien, sie in den Arm nehmen, sie küssen und ihr sagen dass nichts wahr. Doch dass kann er nicht. Die ganze Zeit stellt er sich selbst die Frage 'Warum?'. Doch er hat keine Ahnung.
Leicht richtet sich Hermine auf dich sofort geben ihre Arme nach. Ihre Muskeln zittern und immer wieder röchelt sie nach Luft, die ihr durch das Schluchzen fehlt.
Nichts außer einem Wimmern dringt aus ihrer Kehle.
So gerne würde sie ihn schlagen und direkt wieder küssen doch sie kann nicht. Nicht ein Wort kommt aus ihrem Mund.
Fred kniet sich zu ihr runter und streckt seine Hand nach ihr aus, doch Hermine reißt ihre Augen auf und rutscht weg von ihm.
Schlaff lässt Fred seine Hand sinken.
Hat sie Angst vor ihm.
Hat sie. Auf eine Art und Weise dass es Fred das Herz zerbricht.
“Hermine es tut mir so Leid.“ flüstert er und langsam sammeln sich Tränen in seinen Augen als er sie so sieht und näher betrachtet.
Sie sieht so gebrochen aus.
So verletzlich.
Eine weitere falsche Berührung und sie würde in tausend kleine Teile zerspringen. Kleine Risse die alles seelische gerade noch notdürftig zusammenhalten können in Sekunden komplett reißen und Hermine würde endgültig in das tiefe Loch fallen und nie wieder rauskommen.
Langsam beruhigt sich Hermine, ihr Atem geht immer ruhiger und mit zitternden Händen fährt sie sich über die klitschnassen Augen.
“Sag doch bitte was.“ fleht Fred nachdem sie eine Weile still und ohne sich zu bewegen an die Wand starrte.
Mühsam versucht sich Hermine aufzurichten.
Sie stützt sich an der Wand ab und versucht aufzustehen doch wieder knicken ihre Beine ein.
Kurz atmet sie zitternd ein und versucht Freds brennenden Blick zu ignorieren.
Dieser hat sich neben der Tür an die Wand gelehnt und würde ihr am liebsten helfen doch er kann es ihr ansehen dass sie gerade keine Hilfe möchte.
Sie fühlt sich schon so abhängig weil sie wegen ihm zusammen gebrochen ist und dass ist eigentlich nicht sie.
Sie ist stark.
Mittlerweile hat Hermine es geschafft sich aufzurichten und lehnt nun mit dem Rücken gegen die Wand, direkt gegenüber von Fred.
“Hermine?“ fragt er vorsichtig und macht einen kleinen Schritt auf sie zu.
Sofort verspannt sie sich und beobachtet jede noch so kleine Bewegung wachsam.
“Bitte Hermine rede mit mir!“ bettelt er schon fast und Hermine stößt verächtlich die Luft aus.
“Ich soll mit dir reden? Über was denn? Fred es ist vorbei. Du hast Angelina geküsst, wir haben uns nichts mehr zu sagen.“ sagt sie mit fester Stimme, naja sie versucht es. Ein leichtes unsicheres Zittern liegt in ihrer Stimme.
Leicht schüttelt Fred den Kopf. Er würde kämpfen. Für seine große Liebe.
“Tu mir das nicht an.“ flüstert er schon fast und eine Träne rollt ihm über die Wange und dann immer mehr.
“Fühlt es sich auch so schlimm an? Wenn die große Liebe einen nicht mehr will? Fühlt es sich so an als würde alles was du hast nicht mehr existieren? Wie ist das?“ fragt Hermine leicht schluchzend und schaut Fred in die Augen der sich über seine nasse Wange streicht.
“Es tut mir so Leid.“ schluchzt er.
“Das macht es nicht besser Fred. Wie würde es dir gehen wenn du mich mit einem anderen sehen würdest? Wie wäre es für dich? Aber sag, war sie gut? Hat sie gut geküsst?“ fest schaut Hermine Fred in die Augen die sich immer mehr mit Schmerz füllen. Immer mehr überkommen ihn die Schuldgefühle.
Es zerreißt Hermine innerlich nur noch mehr Fred so zu sehen doch sie will dass er weiss wie es ist wenn einem der Boden unter den Füßen weggezogen wird.
“Hattest du bei ihr auch Gänsehaut? Hat dein Herz bei ihr auch so schnell geschlagen wie bei mir?“ macht Hermine weiter und stößt sich von der Wand ab und läuft mit wackligen Schritten auf Fred zu der immer mehr in sich versinkt und halt an der Wand sucht.
“Hermine es tut mir so Leid.“ schluchzt er, während sie langsam an ihm vorbei zur Tür läuft.
Sie will gerade die Tür öffnen als sich Freds Hand um ihre schließt und sie zu sich ziehen will.
Plötzlich rauscht das Adrenalin nur so durch Hermines Körper, wie eine Furie dreht sie sich um und beginnt geschwächt auf Freds Brust einzuschlagen der nach kurzer Zeit sanft ihre Handgelenke nimmt damit sie aufhört. Er zieht sie an sich und ohne dass Hermine es eigentlich will schlingt sie auch ihre Arme um ihn und drückt sich schluchzend an seine Brust.
Immer wieder flüstert Fred ihr ins Ohr wie sehr es ihm Leid tut doch dass beachtet Hermine nicht.
Einzig und allein in seinen Armen zu liegen zählt.
“Du bist so ein Arsch Fred Weasley.“ schluchzt sie leise während er seine Hand an ihrem Kopf vergraben hat und sie fest an sich drückt.
“Es tut mir so Leid.“
Eine kurze Zeit lang ist es still, nur Hermines Schluchzen durchbricht sie immer wieder.
Fred hat sich mittlerweile beruhigt und zieht den Duft von Hermines Haaren in seine Nase.
“Kannst du mir verzeihen Hermine?“ fragt er kurz später die entscheidene Frage als sich auch Hermine beruhigt hat.
“Ja. Aber ich will es langsam angehen. Ich brauch erst wieder das Vertrauen.“ sagt sie leise und guckt in die glänzenden Augen von Fred. Dieser nickt leicht und gibt ihr einen kurzen schüchternen Kuss auf den Kopf.
“Sollen wir zurück gehen?“ fragt Hermine irgendwann leise da ihr wieder kalt wird, was sie durch das Adrenalin nicht bemerkt hatte.
Fred nickt langsam und gemeinsam laufen sie langsam zurück durch die dunklen Gänge bis sie beim Portrait sind.
Nach einer kurzen Diskussion mit der fetten Dame macht sie endlich auf und Hermine und Fred begeben sich in den leeren Gemeinschaftsraum.
“Ähm gute Nacht dann...“ murmelt Hermine und will gerade nach oben doch Fred zieht sie noch einmal sanft am Handgelenk zurück.
“Hermine vergiss bitte niemals...
Du bist das Mädchen in das ich mich verliebt hab. Und das wird sich nie ändern okay?“ sagt er leise und liebevoll.
Hermine nickt und lächelt leicht.
Vorsichtig beugt sich Fred vor und gibt Hermine einen sanften Kuss auf die Wange, bevor er an ihr vorbei läuft und zu den Jungen Schlafsählen läuft.
Hermine steht noch kurz da und guckt dahin wo er bis eben war und läuft dann zu ihrem Schlafsaal wo Ginny hellwach auf sie wartet.
“Ginny! Warum bist du noch wach?“ fragt Hermine besorgt.
“Wie geht's dir?“ umgeht Ginny die Frage und zieht Hermine aus dem Saal um die anderen nicht zu wecken.
“Fred und ich haben geredet und ich hab ihm verziehen aber wir gehen es langsam an weil... ich hab mich in ihn verliebt aber ich hab kein Vertrauen mehr in ihn.“
“Das kann ich verstehen. Weisst du als Angelina ihn geküsst hat hat er sie keine zwei Sekunden später weggeschubst und hat dich sofort überall gesucht.“ redet sie Hermine gut zu und lächelt aufmunternd.
Hermine nickt leicht und gähnt.
“Lass uns schlafen gehen.“ sagt sie und die zwei gehen in ihr Zimmer und legen sich sofort ins Bett wo sie schon bald einschlafen.Ein par Wochen später sitzen Fred und Hermine enstpannt am schwarzen See und saugen die Strahlen der Sonne in sich ein.
Hermine hat Fred vollkommen verziehen und auch Angelina hat sich nicht mehr zwischen sie gedrängt.
Fred hat sich beinahe jeden Tag bei Hermine entschuldigt und sagt ihr bis heute noch jeden Tag wie viel sie ihm bedeutet.