Gott vs. Dämon

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„Taddl, sie verfolgen uns wieder.“ Murmelte Miranda, sie sich an Taddls Arm klammerte und sichtlich verängstigt und besorgt wirkte. Sie blickte kurz hinter sich und sah die merkwürdig aussehend Menschen, die ihnen nun seit einigen Tagen hinterher liefen an. „Die folgen uns doch nicht einfach so… und ihre Präsenz ist so seltsam, so unmenschlich.“ Murmelte sie und biss sich auf die Unterlippe. Die beiden liefen auf einer etwas abgelegenen Straße herum, eigentlich wollten sie nur etwas einkaufen gehen, jedoch trieben diese seltsamen Gestalten sie langsam aber sicher in die Enge. Irgendwann blieb Taddl dann stehen, sah mit einem beruhigenden Lächeln zu Miranda und tippte ihr auf die Stirn, sodass sich ihre göttliche Aura ausbreitete und sie direkt anfing über der Erde zu schweben. „Du passt auf dich auf und gibst mir Kraft, wenn ich sie brauche, ja?“ sagte er, legte seine Lippe auf ihre mit einem Lächeln und strich eine Träne von ihrer Wange, die sie wohl selbst gar nicht bemerkte. Sie nickte knapp und drückte sich vom Boden weg, damit sie nicht im Weg herum schweben würde. Obwohl sie eine Halbgöttin war, hatte sie keine besonderen Kräfte, außer dass sie Taddls Energien speichern, freilassen, und selbst fliegen konnte.  Allerdings wurde sie mit keinen kämpferischen Fähigkeiten beschenkt und so blieb Taddl nichts anderes übrig, als sie zu beschützen.

Er drehte sich langsam um und sah die merkwürdigen Wesen mit einer hochgezogenen Braue an. „Was seid ihr denn für Lappen?“ fragte er und grinste leicht, jedoch bemerkte er schnell das mit diesen Viechern nicht zu spaßen waren. Einer von ihnen sprang mit einem einzigen Satz nach vorne und materialisierte aus der Luft heraus eine riesige, Steinkeule mit der er auf Taddl einschlagen wollte. Während Taddls Aura rein und klar daher schimmerte, war die Aura dieser Wesen blutrot gefärbt, zäh und sie strahlte Hass, Aggressionen und Wut aus. So etwas hatte der junge Gott noch nicht gesehen, selbst von den Übermenschen noch nicht. „Wenn ich ein Gott bin, dann geh ich mal davon aus, dass ihr mein Pendant, die Dämonen, sein müsst wenn ihr über solche Fähigkeiten verfügt.“ Grinste er und zog aus seiner Aura einen heiligen Sperr heraus. Seine Gegner waren zu viert, also in der Überzahl, doch das schreckte ihn nicht wirklich ab. „Dann kommt mal her.“ Lachte er und machte sich Kampfbereit. Die Dämonen rannten blindlinks auf ihn zu und griffen in frontal an, mit einem kräftigen Sprung wisch Taddl ihnen gekonnt aus und jagte zweien von ihnen seine Aura in ihre Körper, die sie von innen heraus zerriss. Sicher und sanft landete er hinter den beiden verbliebenden auf dem Boden und grinste leicht. Die beiden übrig gebliebenen Dämonen trugen beide Waffen, der eine die Keule und der andere ein Schwert. Dieses mal griff Taddl zuerst an. Der Schwertkämpfer sah seine Chance und hielt ihm einfach sein Schwert entgegen, dem Taddl aber geschickt auswich. Er schlug mit dem stumpfen Ende des Speers ins Gesicht des Dämons ein, dieser flog einige Meter nach hinten. Der andere schleuderte seine Keule schon in Taddls Richtung, doch der Halbgott wehrte diese mit seinem bloßen Arm ab. „Ist ja lächerlich.“ Knurrte er, ballte die Faust und schlug dem Vieh direkt in die Visage hinein, sodass auch er wegflog und schließlich in eine Hauswand krachte. Während das alles passierte, merkte weder Taddl noch Miranda, dass sich ein gewisser Jemand zutritt zum Geschehen verschaffte und alles beobachten konnte. Die Halbgötter waren so abgelenkt, dass dieses Etwas seinen Plan in die Tat umsetzten konnte und Miranda ohne etwas von sich blicken zu lassen, entführen konnte. Es geschah alles so schnell, das Taddl nichts, aber auch absolut gar nichts mitbekam, denn der Kampf trieb ihn zu Höchstleistungen.

Der letzte Gegner stand vor ihm, beide kämpften nun nur mit den Fäusten und der nächste Schlag würde darüber entscheiden, wer als Sieger aus diesem Kampf herausgehen würde. Der Dämon sprintete mit wilden, unkontrollierten Schritten auf Taddl zu, dieser stieß sich mit einem mächtigen Stoß ab und lief seinem Gegner entgegen. Der Dämon setzte allerdings zuerst einen Schlag, der Taddl genau in die Magengrube traf. Dabei spürte er nur, wie eine ekelhafte Aura kurzzeitig ihn durchdrang und wie er kurz davor stand, das Bewusstsein zu verlieren. „Scheiße! Hat der mir etwa seine Aura in den Körper gejagt oder was ist das für ein stechender Schmerz?“ fragte er sich und holte aus um seinen entscheidenden schlag zu setzten, jedoch klappte er einfach zusammen und verlor tatsächlich das Bewusstsein „Nein… ich muss wach bleiben… Miranda…“ dachte er sich, bevor seine Augen zufielen und er nichts mehr vom Geschehen mitbekam.

Am Abend wachte er in seiner Wohnung allein auf. Von Miranda war nichts zu sehen und er wunderte sich darüber, dass er noch am leben war. Sein Kopf schmerzte und sein Körper wollte sich nicht bewegen. Auf seinem Tisch fand er einen Notizzettel auf. „Was steht da?“ fragte er sich und schlug nach dem kleinen Zettel, den er erst nach mehreren Versuchen zu fassen bekam. „Diese Schrift sieht so aus wie die von Miranda.“ Murmelte er und rieb sich durch die leicht angeschwollenen Augen. Mit einem Knurren setzte er sich auf und versuchte das Geschriebene zu entziffern. „Ich wurde entführt von einem Dämon, such um Gottes Willen ja nicht nach mir! Vergiss mich, bitte… bring dich in Sicherheit und versprich mir, nicht nach mir zu suchen. Er will nicht mich, er wartet nur darauf, dass du ihn suchst und zu ihm kommst. Taddl, du bist zu keinem Zeitpunkt mehr in Gefahr als jetzt! Komm nicht her, ich flehe dich an…. Und… ich liebe dich.“

stand auf diesem Zettel. Er konnte gar nicht glauben, was er da lesen musste.  Würde sein Kopf nicht so schmerzen und würde sein Körper mal auf ihn reagieren, dann würde er sich direkt auf den Weg machen, jedoch war er einfach nicht in der Verfassung dazu. Mit müden, schlaffen Schritten lief er in sein Schlafzimmer. „Was ist das denn?“ fragte er sich und sah in den Spiegel. Sein linkes Auge war strahlend blau wie immer, doch sein rechtes sah komplett anders, viel gruseliger aus als das stechende blau in seinem rechten Auge. Er traute sich gar nicht mit der Hand an seinen Tränensack zu fassen. Das Eiweiß im Auge war schwarz gefärbt und die Iris leuchtete in einem Rot auf und war durchzogen mit schwarzen seltsamen Zeichen. „War das dieser Dämon?“ fragte er sich und musste dabei schlucken. Jedoch hatte er nicht mal die Kraft sich darüber aufzuregen oder weiter nachzudenken, er wollte lediglich schlafen und lies sich in sein Bett fallen. „Direkt morgen muss ich herausfinden, was hier los ist…aber erst nachdem ich geschlafen hab und halbwegs-“ ein kurzer Gähner schob sich in seinen Monolog ein „- wieder auf dem Damm bin.“

God's FallWo Geschichten leben. Entdecke jetzt