Day 1: 23.05.2018

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Es ist nicht mehr sonderlich hell draussen und ich habe es mir im Schein der Kerzen und Lichterketten  mit einem dampfenden Tee auf meinem Bett gemütlich gemacht.
Ich kann von hier aus direkt aus dem Fenster schauen. Im Vordergrund liegt die stille, graue Straße, welche von einigen Straßenlaternen schwach  beleuchtet wird.
Weit von hier entfernt, am Horizont leuchtet der Himmel rot-orange, wie ein loderndes Feuer. Es löst ein wohliges, warmes Gefühl in mir aus. Diese warmen Farben gehen langsam in ein blasses grün über, welches meinem Ingwer-Pfefferminz Tee ähnelt. Darüber leuchtet ein Rest vom tiefen blau, welches etwas weiter oben beinahe in ein schweres schwarz verläuft. Und schon im blau sieht man die ersten grellen Sterne funkeln. Sie tanzen langsam weiter zum Horizont, welcher Stück für Stück dunkler wird. Vor dem Himmel zeichnen sich die Silhouetten der Bäume ab, jeder Ast und jedes Blatt ist  genau zu erkennen. Sie heben sich vom Hintergrund ab, da sie noch dunkler sind, als der schwarze Nachthimmel. Zwischendurch flattert eine kleine Fledermaus durch die Nacht, zeigt sich im Sternenlicht und verschwindet wieder in den Bäumen.
Durch das geöffnete Fenster strömt der kühle Duft der Sommernacht.
Er umschließt mich und zieht mich in seinen Bann.
In der Ferne höre ich immer wieder, wie Autos vorbeirasen und gelegentlich hupen.
Aber dafür interessiere ich mich nach kurzer Zeit schon nicht mehr. Die Blätter der Bäume werden geschüttelt und meine Rollos pfeifen leise ein Lied. Der Wind bringt die Welt zum schweigen.
Die Kirchturmuhr schlägt elf. Ich erschrecke mich, werde aus meinen Träumen gerissen. Es ist stockdunkel. Der Himmel ist pechschwarz. Die Nacht ist herangebrochen. Es wird kalt.

A thousand light strings in the skyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt