Day 5 //06.07.2018//22:18 Uhr

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Es ist schon relativ spät, ich bin trotzdem draussen.
Ich wollte vor einigen Stunden den Sonnenuntergang beobachten, also habe ich beschlossen rauszugehen und mir den höchsten Punkt im Garten zu suchen. Direkt musste och an die hohe Tanne denken. Als ich klein war, bin ich hier häufig hochgeklettert, es war eine meiner Lieblingsbeschäftigungen.
Auf jeden Fall sitze ich jetzt wieder hier oben, auf dem selben Ast wie früher auch.
Leider sind mir die Häuser unserer Nachbarn etwas im Weg, darum kann ich nur den Himmel beobachten und die Silhouetten der Bäume mustern.
Einige der Äste des Baumes sind genauso gewachsen, dass sie mir nun etwas im Nacken und im Gesicht hängen. Trotzdem ist es schön hier zu sitzen. Die Sonne ist scheinbar fast untergegangen, der Himmel wirkt am Horizont wie eine Mischung aus verwaschenem weiss und Himbeer-rosa. Die Wolken sehen aus, als hätte jemand einen Schwamm genommen und sie im Zick-Zack am Himmel verwischt. Langsam ziehen sich diese Zacken wieder zusammen, als würden sie sich anziehen, wie zwei Magneten.
Der Himmel über mir ist bereits dunkelblau, noch nicht sehr dunkel, aber dunkel genug für die ersten Fledermäuse und die letzten Vögel.
Die Bäume die mir den Rest der Socht versperren heben sich bereits schwarz vom Himmel ab. Zwischen den Ästen erkennt man noch das grelle gelb-orange des Himmels, sowie die Straßenlaternen, die ein wenig flackern.
Die Äste vor meinen Augen sind auch beinahe schwarz, hier erkennt man jedoch mehr Details als an den Bäumen die den Himmel bemalen, die Bäume die vor dem Sonnenuntergang stehen.
Der Wind als Einziger bringt Bewegung ins Bild. Die Blätter der Bäume zittern ein wenig, meine Haare when mir aus dem Gesicht.
Die Hitze vom Sommertag verschwindet langsam, der Wind tauscht sie gegen die kühle Nachtluft aus. Mir stellen sich die Nackenhaare auf. Trotz Sweater und Shirt darunter ist mir kalt. Aber das hält mich nicht davon ab hier länger sitzen zu bleiben.

Der Geruch von Sommer und Tanne steigt mir in die Nase. Kühl und frisch.
Ich bleibe noch bis ich die Sterne gezählt habe.
Und bis sie sich zeigen, sitze ich hier oben, lehne mich an den Baumstamm, höre Musik, schließe die Augen und träume ein wenig.

A thousand light strings in the skyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt