Nun sind zwei Jahre vergangen nachdem ich auch meinen Bruder tötete. Ich blieb damals noch einige Zeit in diesem Haus, ehrlich gesagt bis das Essen aufgebraucht war. Dann ging ich zur Polizei und stellte mich. Es wunderte mich, dass die Nachbarn die Polizei nicht riefen, immerhin fuhren meine Eltern nicht mehr zur Arbeit und mein Bruder ging nicht zur Schule, ebenso wenig zu Freunden oder sonstigen. Wenn es klingelte, ging ich nicht ran und wenn es klopfte öffnete ich die Tür ebenso wenig.
Selbst heute erinnerte ich mich noch an die Leichen, das Aussehen meines Bruders nach und bei seinem Tod. Dieses schmerzverzerrte Gesicht war einfach... wunderschön.
Nennt mich krank. Es ist mir egal, aber ich sehe das als Kunst... es ist Kunst... das Blut ist so schön und es steht in einem schönen Kontrast zu den Leichen. Ihre Gesichter zeigen ihre letzten Emotionen, gemischt aus Angst, Schmerz, Trauer aber auch Wut und vielleicht sogar Liebe.
Ich liebe es dieses Spiel von den Körpern zu sehen, wie das Blut aus ihnen fließt... die rote Farbe sich über den Boden verbreitet und den dunklen Raum voller verschiedenster Geräte grausamer, aber auch erträglicher macht.
Dieses ganze Spektakel bereitet mir Freude, doch leider werde ich nicht mehr so oft eine Möglichkeit haben genau dies zu beobachten... zumindest nicht hier... in dieser krankmachenden Klinik, voller Ärzte, die denken, sie wissen was in dir vorgeht. Sie denken sie haben dich durchschaut, wollen dir 'helfen' indem sie dir Tabletten rein drücken. Sie verstehen nicht, dass es die Atmosphäre ist, die mich noch kränker macht, als ich sowieso schon bin und das verabscheue ich so an ihnen. Sie tun auf allwissend, klug, nett und zuvorkommend, doch haben sie keine Ahnung vom Leben und Gefühlen anderer Menschen. Sie nutzen uns als Versuchskaninchen für neue Pillen, welche sie noch nicht an die Öffentlichkeit gelangen lassen können. Und wenn sich jemand weigert diese Tabletten zu nehmen, wird dieser gezwungen. Hier gibt es keine Freiheit, keinen Spaß. Nur weiße Wände, Gefangenschaft. Es fehlt die Farbe! Ich denke mit etwas rot, wäre es hier viel bequemer.
Das einzige worauf ich mich tagtäglich freue, ist die Zeit im Gemeinschaftsraum. Ich zeichne für mein Leben gern und immer werden es die gleichen Bilder. Leichen, manchmal viel, manchmal wenige oder nur eine. Meist in einer trostlosen Gegend, umgeben von Blut. Manchmal aufgeschlitzt, gefoltert bis zur Unkenntlichkeit, verprügelt, erwürgt und noch vieles mehr. Aber immer werden sie mir weggenommen... meine geliebten Bilder.
Ob ich es bereue?
Nicht wirklich, wieso fragen mich also alle? Ich verstehe das Konzept einer Heilklinik nicht. Ich bin hier um gesund zu werden und dann in ein Gefängnis verlegt zu werden, aber sie fragen immer das gleiche. Wie es mir geht, wie mein Tag war, was ich gemacht und gezeichnet habe. Ob ich es bereue, wie mir das Gefühl gefallen hat, auch als ich die Katze unserer Nachbarn tötete. Und jedes mal würde ich meinem behandelndem Therapeuten an die Kehle springen.
Er wiederholt es.
Und wieder.
Und wieder.
Und wieder.
Jeden Tag aufs neue und ich halte mich sehr stark zurück.
Ich will diesen elendigen Bastard töten! Ihn so sehen wie meine Eltern!
Ich schreckte aus meinen Gedanken, als es an der Tür klopfte.
„Mh?" yaay, es war wieder so weit.
Herein kam Herr Doktor höchstpersönlich
„Wie geht es dir heute, Lionel?" genervt sah ich ihn an
„So wie gestern." nickend setzte er sich auf den Stuhl mir gegenüber
„Also wie ein Stück Scheiße, welches wiederholt durch den Dreck gezogen wurde und dann in eine Schüssel voller Federn und Honig geworfen wurde?" ich musterte ihn kurz, er hat sich meine Antwort vor zwei Wochen wohl aufgeschrieben.
„Trifft es ganz gut, aber sie haben etwas vergessen" überrascht sah er mich an
„Das wäre?"
„Mir ist immer noch langweilig." genervt drehte ich mich wieder von ihm weg. Seufzend nickte er erneut.
„Natürlich, wie konnte ich das vergessen?" er sah mich an
„Lio..."
„Nennen sie mich nicht so! Das durfte nur mein Bruder!" wütend schnellte mein Blick zu dem Wichser, ich erdolchte ihn mit meinen Blicken. Immer und immer wieder. Das machte Spaß.
Überrascht und sichtlich erfreut musterte er mich. Wieso ist er froh? Das sollte er nicht....
„Gut... Lio... wenn dir dein Bruder doch so wichtig war, wieso hast du ihn getötet?" anstatt ihm zu antworten, sah ich gleich wieder weg.
„Lionel... bitte antworte mir, ich will dir doch nur helfen herauszufinden weshalb du deinen Bruder auf so grausame Art getötet hast, obwohl du ihn doch scheinbar liebst"
Ich sprang auf, schubste ihn von dem Stuhl und hockte über ihm.
„Das geht sie verdammt nochmal nichts an!" ich packte seinen Hals und drückte fest, mit der anderen Hand nahm ich seinen Stift und presste die Feder so stark gegen seinen Hals, dass es einen Schnitt verursachte.
Luft schnappend, versuchte er meine Hände von seinem Hals zu lösen, doch ich drückte nur mehr zu.
Er versuchte, sich immer wieder zu befreien, strampelte mit den Beinen, wollte mich treten und schlagen, doch schaffte er dies nicht.
Seine aufgerissenen Augen schwirrten von Links nach Rechts, während ich den Stift immer tiefer in seinen Hals drückte. Das Blut floss schon leicht und ich genoss den Anblick... es war wunderschön.
„Fragen sie mich nicht sowas! Sie kennen die Antwort!" Plötzlich nahm er sein Funkgerät, was dazu da war um Hilfe zu holen, doch mir wurde zu spät bewusst, dass er soeben dies tat. Aggressiv nahm ich das Gerät weg und schleuderte es gegen die Wand, dann holte ich mit dem Stift aus und wollte gerade zustechen, als die Tür aufgerissen wurde und ich von ihm runter gerissen wurde.
Ich wandt mich stark, wollte zu ihm und mein Werk vollenden.
Mehrere Leute stürmten zu ihm, versorgten ihn und seine Wunde.
„Du bist ein Psychopath!" rief er leise und röchelte dann.
„Ich bevorzuge kreativ"
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Ich entschuldige mich dafür, dass dieses erste Kapitel so verspätet kommt. In letzter Zeit hatte ich keine Ideen und Motivation für diese Geschichte.
Ebenfalls tut es mir leid, dass das Kapitel so kurz ist, es ist sozusagen nur ein kleiner Anreiz für mich, es weiter zu schreiben und auch für euch weiter zu lesen. Allerdings versuche ich ab heute öfter hochzuladen, auch wenn ich nicht versprechen kann, dass ich mich dran halte.
Die Geschichte wird vermutlich nicht allzu lang, ich will mal ausprobieren ob ich eine Geschichte beenden kann, ohne dass ich die Lust am Schreiben und Fortführen zu verlieren. Oftmals wird mir nämlich eine Geschichte zu langweilig.
Nehmt es mir bitte nicht zu übel.
LG Sayorila/Ryusaki

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Psycho
Overig"Was denkst du, wieso du hier bist?" "Weil ich meine Familie umgebracht habe." "Wieso hast du das getan?" "Wieso hätte ich es nicht tun sollen? Es hat Spaß gemacht." ---------------------------- !BoyxBoy! !Smut! !Gewalt! Don't like it, Don't...