Der Traum

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Gizems Sicht:

Ein weiteres Mal öffne ich meine Augen im Bett von Annika. Das ich dort liege, weiß ich aber schon bevor ich meine Augen geöffnet habe. Der angenehme Duft von ihrer Decke hat es schon verraten. Plötzlich kamen die Erinnerungen in mir hoch. Erinnerungen an meinen Traum. Ich muss Annika davon erzählen. Noch in meinen Schlafsachen trödle ich gut gelaunt zu ihr, umarme sie von hinten und drücke ihr einen Kuss auf den Hinterkopf. Sie ist immer früher wach als ich. Die meiste Zeit, während ich noch schlafe, sitzt sie am Handy oder, wie grade jetzt, am Laptop. Ich setze mich zu ihr hin und überlege, wie ich anfangen soll, von dem Traum zu erzählen.

„Na Annika, gut geschlafen? Ich hatte einen wunderschönen Traum. Du warst dabei, also nicht direkt und, ehm ja, also ich bin so durch die Gegend gegangen und -ach warte, die Farben waren irgendwie voll gedämpft und ich war irgendwie traurig und wusste nicht warum- und dann bin ich in einen Park gegangen und ich hab einen Pfirsich gegessen, ich weiß nicht woher ich den hatte, aber er war einfach da und er war bitter -ah und da war dann so Matsch auf dem Boden- und dann hab...", Annika unterbricht mich mit einem knappen „Ja".
„Ja?", frage ich nach, denn ich weiß nicht wirklich, was sie mir damit sagen will. Ja zu was denn auch.
„Ja, ich habe gut geschlafen. Das hast du mich doch gerade gefragt oder nicht?", stellt sie lächelnd klar, was sie damit gemeint hat.
Oh man... Ich habe einfach drauf los gelabert und nicht mal halbwegs geordnet. Meine Gedanken zu sammeln, war noch nie eine Stärke von mir...
Ich antworte ihr mit einem Lachen.
„Na komm, dann erzähl weiter, aber ab jetzt ein wenig geordneter, wenn du willst, dass ich dich verstehe.", schlägt mir Annika vor und ich erzähle weiter:

„Alsooo, nachdem ich in den bitteren Pfirsich gebissen habe, gehe ich noch schlechter gelaunt als davor weiter. Und dann stand vor mir ein Tisch, auf dem in einer Vase Blumen stehen. Nämlich die Blumen, die du mir geschenkt hast. Weißt du noch? Neben den Blumen stand ein weiterer Pfirsich. Ich hab ihn probiert. Er ist süß und schmeckt einfach unglaublich gut. Ich habe vergessen, dass es mir nicht gut geht. Ich bin einfach überwältigt von dem Geschmack. Verstehst du?"
Annika schaut mich mit einem Blick an, der Antwort genug ist. Sie versteht nichts.
„Du bist der Pfirsich!" versuche ich es ein weiteres Mal.
„Du würdest mich gerne anbeißen? Du Perverse!", erwiderte Annika ironisch mit einem Blick, der dem Mondemoji auf WhatsApp ziemlich ähnlich kommt.
„Was ich meine ist, dass du unglaublich süß bist und ich bei dir meine Sorgen vergesse. Ich liebe dich." erkläre ich ihr lächelnd.

„Naw, ich dich auch.", erwidert sie meine Liebe und gibt mir einen Kuss, der mir zeigt, dass sie es wirklich meint.

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