3. Kapitel

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Während der Schulzeit erhielt ich noch einige Glückwünsche meiner Klassenkameraden und Freunden aus anderen Klassen.

Nach der Schule hatte ich noch Theater-Ag, aber ich ging früher, weil ich mit meinen Freundinnen zusammen meinen Geburtstag ausklinken und ins Wochenende reinfeiern wollte. Wir würden am Schwanenteich in unserem Dorf zelten.

Ich hielt mich nur kurz zuhause auf, um meine Sachen und das Zelt zu holen und machte mich dann sofort auf den Weg.

Innerhalb einer Stunde waren alle angekommen und das Zelt aufgebaut. Zufrieden betrachtete ich unser Werk: Unser Zelt hatte einen nahezu perfekten Platz. Morgens würde uns die Sonne nicht backen und wir waren verborgen vor den neugierigen Blicken fremder Menschen.

Später am Abend als es langsam zu dämmern begann, setzten wir uns um unser Lagerfeuer und grillten Stockbrot und Marshmallows. Sascha begann mit irgendeiner Geschichte von einem heiligen Feuer aber da ich immer noch Geburtstag hatte und davon nichts hören wollte, unterbrach ich sie und verfluchte sie mit Schweigen. Der Abend war sehr lustig, doch irgendwann wurden Sascha, Liv und Harley müde und wollten schlafen gehen. Caroline und ich beschlossen uns auch langsam fertig zu machen, ließen den dreien aber den Vortritt.
„Das war ein echt schöner Abend. Schöner als ich gedacht hab.", erzählte mir Caroline als wir allein vor der schwachen Glut unseres Feuers saßen. „Was hast du denn gedacht wie es wird? Dass wir alles abfackeln?", fragte ich sie grinsend. Sie lächelte. „Nee. Also doch. Irgendwie hab ich das schon erwartet, aber das meine ich nicht. Die anderen haben mal alle unsere Pläne mitgemacht ohne uns zu ignorieren."
Wir hatten manchmal diesbezüglich einige Probleme mit unseren Freundinnen. Sie ließen sich leicht ablenken, was der absoluten Perfektionistin namens Caroline überhaupt nicht gefiel. Aber ich konnte beide Seiten gut verstehen, weshalb ich oft Diplomatin spielen musste um die enge Verbindung unserer Clique zu schützen.

„Wir sollten keine voreiligen Schlüsse ziehen. Der Abend beziehungsweise die Nacht ist noch lange nicht vorbei." Ich versuchte so gut es eben möglich war wieder die Wogen zu glätten. „Ja hast Recht. Wir schaffen das schon." „Diese Einstellung gefällt mir!" Lachend standen wir auf und machten uns ebenfalls bettfertig.

Kurz darauf lag ich in meinem Schlafsack und dachte nach. Wir hatten es nicht lange geschafft wach zu bleiben. Also eigentlich war jeder außer mir irgendwann eingeschlafen.

Es war erst kurz vor Mitternacht und der volle Mond erhellte das Zelt. Seufzend richtete ich mich auf. Das hier brachte nichts. Möglicherweise konnte ich schlafen, wenn ich ein bisschen spazieren gegangen war.

Gedacht. Getan. Nur 5 Minuten später lief ich am See entlang und beobachtete den vollen Mond, welcher sich in diesem spiegelte. Aus einem Instinkt heraus ging ich ans Wasser und berührte es. Auf einmal spürte ich eine seltsame Hitze an meinem Hals. Mit einem kurzen Schrei riss ich mir meine Kette vom Hals. Die Kette pulsierte stark, als wollte etwas in ihrem Inneren raus. Ich wollte dieses etwas herauslassen. Ich mochte es nicht wenn jemand oder etwas eingesperrt war. Dann überkam mich immer ein seltsamer Instinkt, dass ich er/sie/es befreien sollte.
Genauso war es in diesem Moment, also hielt ich den kleinen Drachenanhänger näher ans Wasser. Er pulsierte stärker. Aus Neugier entfernte ich den Anhänger etwas vom Wasser und das pulsieren wurde schwächer. Als wüsste ich was zu tun war hielt ich die Kette komplett ins Wasser und schaute gespannt was passiert. Erst nichts. Aber dann begann der ganze See zu leuchten und ich wich erschrocken zurück. Also ich versuchte es. Es war als würde meine Kette in Beton feststecken, dabei war es nur Wasser.

FELICIA - Die ProphezeiungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt