Hello, New York

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Scar's Pov.

- -Ein Paar Stunden später.Mittlerweile kurz vor New York- -

Oh, man. Ich kann kaum noch fahren. Weißt du was für einen krassen Krampf ich in den Händen hab und wie scheiße Müde ich bin?!", er wurde doch jetzt tatsächlich motzig.
„Hey, kein Grund rumzuquengeln. Wir sind in 15 Minuten mitten in New York, nh."
„Tschuldigung, aber ich kann echt nicht mehr... Aber, Prinzessin, wo soll ich eigentlich hin?"
„Ääh... also ich hoffe du hast nichts dagegen... aber ich hab uns eine Suite gemietet."
„Waas? Bist du verrückt? Sowas können wir uns doch gar nicht leisten?", er schaute mich komplett entsetzt an.
„Doch..."
„Mein Gott, dann tipp die Adresse mal bitte ein!", war er jetzt ernsthaft genervt weil ich uns etwas Gutes tuen sollte. Aber ich hatte keine Lust schon wieder Streit anzufangen, also tippte ich die Adresse, die ich von meinem Handy ablaß ins Navi ein.
„Noch 25 Minuten...", ich versuchte süß zu klingeln und ihm bessere Laune zu machen. Die bessere Laune bekam er. Aber nur weil er sich komplett über mich lustig machte und einen Lachflash bekam.
„Würdest du dich bitte auf die beschissene Straße konzentrieren und dich nicht über mich lustig machen?!"
„Natürlich, Schatz."
Er lachte noch leise weiter, schaute aber nun (zu meiner Erleichterung) wieder auf die Straße. Was mich allerdings gar nicht erleichterte war, dass er seine Hand auf meinen Oberschenkel legte. Nach der Zeit hatte ich mich natürlich an ihn und seine Berührungen gewöhnt, aber es war irgendwie noch nicht ganz normal. Das sollte es auch gar nicht, denn mit ihm sollte es immer etwas besonderes sein.
Ich legte meine Hand auf seine und hielt sie fest, bis die Computerstimme vom Navigationsgerät sagte: „Sie haben ihr Ziel erreicht." Und Ben den Wagen am Straßenrand parkte.
„Ähm... bist du sicher, dass wir hier richtig sind. Ich sehe kein Hotel."
„Wer sagt denn, dass ich ein Hotelzimmer gebucht hab?", ich stieg aus und streckte mich erstmal ausgiebig.
„Ich will nie wieder in diesem Auto sitzen!"
„Gut, dann nehm ich dich auf nie wieder mit!", Ben stieg ebenfalls aus dem Auto und fuhr sich durch seine blonden Haare.
„Naja...also erstmal nicht", nie wieder wäre vielleicht wirklich schlecht.
Ich zog meine Tasche aus dem Auto und klatschte die Tür zu.
„Hey, vorsichtig mit meinem Baby!", er streichelte tatsächlich sein Auto. Männer...

„Bist du bereit?", ich streckte ihm die Hand hin, er ergriff sie und ich zog ihm mit mir in die Eingangshalle das großen Hauses.
„Hey, Marc!", begrüßte ich den breitgebauten Türsteher.
„Schön, dass sie wieder da sind, Miss Scar. Auch wenn ihre Gründe diesmal nicht so schön sind...", er sprach so tief wie immer, was mir früher noch Angst gemacht hat, aber heute freu ich mich immer ihn zu sehen, da er wie ein großer Bruder für mich ist.
Ich ging auf ihn zu und umarmte ihn leicht.
„Ich freu mich auch dich mal wieder zu sehen. Oh, das ist Ben.", ich zeigte auf den Jungen, meinen Jungen, der neben mir stand und Marc mit großen Augen anschaute.
„Erfreut", Ben bekam immer noch kein Wort raus, aber Marc ergriff seine Hände und drückte sie viel zu sehr. Ben verzog leicht das Gesicht, ließ sich aber sonst nichts anmerken und erwiederte Marc's Begrüßung, worüber ich grinsen musste.
„Marc, könntest du uns einen Gefallen tun und das Auto parken und auch unser Gepäck gleich hochholen?"
„Natürlich, Miss Scar.", er bewegte sich kein Stück.
„Erde an Ben?! Würdest du mal bitte deinen heiligen Schlüssel rausrücken?", ich schnippste vor seinem Gesicht rum.
„Ungern...", brummte Ben leise, doch Marc hörte es trotzdem.
„Nicht so unfreundlich, Kamerad!", Marc nahm sich den Schlüssel aus Ben's rechter Hand und eilte aus der Glastür.

„Wer zur Hölle ist das und wo sind wir?"
„Ähm... das ist Marc und wir sind in New York..."
„Scar, ich mein es ernst... Warum kennst du den Kerl und warum weiß er warum wir hier sind?", ich zog ihn schnell zu den Aufzügen und drückte auf einen Knopf, darauf achtent, dass uns niemand des anderen Personals sah, da ich hier nicht allen so vertraute wie Marc, der niemals verraten würde, dass wir hier sind.
„Warte", sagte ich, noch während sich die Türen mit dem allbekannten -Pling- Geräusch öffnete. Und ich heftig auf einen Knopf einschlug, damit sich die Türen schlossen und ich die 18b der vielen Knöpfe drückte.
„Also, ich hab vielleicht ein bisschen gelogen", Ben drehte sich mir zu und sah mich auffordernd an, „Ich hab keine Suite gemietet, es ist meine. Meine Eltern haben sie mir schon vor meiner Geburt auf mich geschrieben und es ist wie ein Rückzugsort für mich allein."
„Boah, bist du eigentlich komplett dumm, Scarlet?! Als ob sie uns hier nicht suchen würden!"
„Sie waren bereits zwei mal hier nachschauen und haben Marc beauftragt jeden Morgen und Abend nachzuschauen, ob wie hier sind."
„Wer ist sie? Und was ist wenn "sie" nochmal vorbeikommen,nh? Das du diesem Schrank vertraust, verstehe ich auch nicht."
„"Sie" sind die Polizei, im Auftrag meiner Eltern. Marc ist der Mensch, der schon als ich klein war, hier immer auf mich aufgepasst hat. Er hat uns sogar damals manchmal in Toronto besucht. Wenn ich einem vertraue, dann ist das er!", erklärte ich.
„Und mir!!", sagte er gespielt hochnäsig und verschränkte die Arme vor der Brust.
„Natürlich, natürlich", er bekam einen Kuss von mir auf die Wange, während genau in dem Moment sich die Fahrstuhltüren öffneten und wir vor einer gläsernen aber blickdichteb Tür standen.
„Ach verdammt ,wo ist denn mein Schlüssel?!", ich wühlte in meiner Tasche herum.
„Da!", Ben griff in meine hintere Hosentasche und fischte das silberne Metallstück, dass ich vermisst hatte, heraus.
Er gab mir den Schlüssel in die Hand und mit einem „Bereit?!" öffnete ich die Tür.
Wir traten ein, in den Ort, an dem ich mich oft am wohlsten gefühlt hab.
Es sah alles aus wie immer.
Wir standen direkt im Wohnzimmer, mit den großem, halbkreisförmigen Sofa, dem großem Fernseher und ein paar Regalen hinter der kleinen Bar in dener die ein oder andere Flasche mit Alkohol stand. An der Seite befand sich der Lieblingsteil meiner Wohnung. Eine Fensterscheibe, die sich durch das ganze Wohnzimmer, anstelle einer Wand zog. Der Himmel über New York sah um diese Zeit immer am schönsten aus.
„Wow! Ok...Wow! Ich dachte du hättest einen Rückzugsort, keinen Palast..."
Ich zuckte nur mit den Schultern.
„Willst du den Rest sehen?"
„Das war noch nicht alles??"
Ich führte in durch das Schlafzimmer, Küche,Bad und mein Musikzimmer. Von allen Zimmern war er fasziniert, doch aus meinem Musikzimmer, wollte er nicht mehr raus.
Es stand eine Couch drin, über die eine Wand zog sich ein Regal voller Bücher, Filme und Cd's. An der anderen hingen 2 Gitarren und es standen überall Dinge wie Verstärker oder Notenständer rum.
„Also hier kommst du erst wieder raus, wenn du was für mich gespielt hast."
„Also eigentlich will ich das nicht... das ist eher so ein Ding, was ich mich für mich alleine mache und.."
„Komm schon! Du bist bestimmt mega gut!"
„Also ich..." Ein Klopfen an der Tür rettete mich aus dieser Situation und ich war Marc mal wieder sehr dankbar.
„Ich geh schnell aufmachen", sagte ich, doch er kam mir eh hinterher bis zu der Tür, durch die wir eben hereingekommen waren.
Ich öffnete sie und hatte einen Wagen voller Köffer und Taschen direkt vor meinem Gesicht. Dahinter , kaum zu sehen, mein Situationen-Retter.
„Ihr Gepäck, Miss Scar."
„Ach wirklich?!", ihm war allerdings nicht nach lachen zu mute.
Er rollte den Wagen herrein und sah Ben und mich prüfend an.
„Miss Scar, wenn ich einmal kurz mit ihnen alleine reden dürfte?!", er zog eine Augenbraue hoch und verschränkte seine muskulösen Arme vor der Brust.
„Natürlich. Ben, wenn du uns kurz entschuldigen würdest.", ich ging mit Marc in die Küche und schloss die Tür. Er lehnte sich an den Herd und ich setzte mich auf eine der Arbeitsplatten, die eigentlich eh nie benutzt werden, weil das größte was ich hier koche Rührei oder Pfannkuchen ist. Ab und zu schieb ich auf eine Fertig-Pizza in den Ofen.
„Also??", die Stille zwischen uns machte mich auf komische Weise nervös und ich rutschte hin und her.
„Miss Scar, ich weiß nicht, ob es so gut ist, dass sie hier sind. Ich denke nicht, dass sie diesen Ort hier aufgegeben haben und wieder nachgucken kommen..."
„Ich dachte, dass wäre jetzt deine Aufgabe?"
„Ist es auch, aber sie werden bestimmt wieder kommen. Außerdem... haben sie überhaupt einen Plan, wie sie jetzt weiter machen? Wollen sie die Jahre, bis sie volljährig sind hier absitzen? Und diesem Kerl draußen, dem trau ich auch nicht so wirklich... Miss Scar, ich möchte nur, dass sie in Sicherheit sind."
„Ben ist ein guter Typ, dadrüber mach ich mir keine Gedanken und du musst es auch nicht."
„Und wie wollen sie weiter machen? Mehr als die Hälfte Amerikas kennt sie... Sie können nicht grade mal so in den Supermarkt gehen und Lebensmittel einkaufen."
„Also...", er hatte recht. Ich hatte nicht weiter gedacht, da ich niemals geglaubt hätte, dass wie in New York ankommen, ohne, dass uns jemand findet und ich wieder in mein angebliches "Zu Hause" zurück muss.
„Lassen sie es sein. Ich weiß, dass sie nicht wissen, was sie jetzt machen sollen."
Ich wusste nicht mehr was ich sagen oder tuen sollte, also sprang ich von der Arbeitsplatte herunter und ging auf Marc zu. Er sah aus, als wüsste nicht richtig, wie er handeln sollte, oder was ich jetzt tat. Aber das einzige was ich tat, war ihn zu umarmen, obwohl es vielleicht nicht der richtige Augenblick gewesen wäre.

Wir gingen wieder aus der Küche ins Wohnzimmer und sahen Ben, der die schweren Koffer ins Schlafzimmer schleppte.
Marc wollte nicht, doch er musste, wie ich, bei dem Anblick anfangen zu prusten.
Er ging geradewegs auf den Gepäckwagen zu und nahm sich die letzten zwei Taschen und einen Koffer gleichzeitig und trug sie, als wären sie nichts in das große Schlafzimmer.
„Miss Scar, Mister Azelart, ich werde alles dafür tuen, damit sie in Sicherheit sind. Allerdings kann ich für nichts versichern, also bereiten sie sich bitte auch selbst etwas auf eine möglichs Flucht vor. Schönen Abend noch."
Er ging zurück in den Aufzug, inden er mitsamt dem Gepäckwagen kaum reinpasste und drückte den Knopf nach unten.
Ben schüttelte nur den Kopf und um die Situation ein bisschen aufzulockern, bot ich ihm an auf eine Liege vor der großen Fensterwand platz zu nehmen.
Ich holte uns beiden jeweils ein Glas Rotwen aus der Bar uns legte mich auf die Liege neben ihn. Wir stießen an und bewundernten bloß die untergehende Sonne über New York, ohne viele Worte zu wechseln.
Er stand auf und ich dachte schon, er wolltegehen, doch er schob bloß seine Liege nah an meine herran.
„Kommer her.", er legte sich wieder hin und zog mich nah an ihn ran und legte einen Arm um mich.
So verweilten wir, bis die Sonne schon ein paar Stunden untergegangen ist und wir beschlossen ins Bett zu gehen.

Er war gerade noch im Bad, als ich schon im Bett lag und auf ihn wartete. Ich wollte noch wach bleiben, doch war viel zu kaputt dafür. Deshalb rollte ich mich auf die Seite und meine Augen sich schlossen.
Bevor ich ganz einschließ, merkte ich, wie jemand seinen Arm um meine Hüfte legte ich ich an einen warmen Körper gezogen wurde.
„Ich lieb dich"

You and me forever-Ben Azelart FfWo Geschichten leben. Entdecke jetzt