50. Kapitel - Meine 3 Leben

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Ich ging durch das alte Haus meiner Eltern...
Tanizaki bei mir...
Ich wollte unbedingt hier her, und Dazai wollte nicht das ich alleine gehe also hatte ich ihn angefleht mich zu begleiten...
_Zum Glück hat er so ein großes Herz und ist mitgegangen_
Er hielt meine Hand...
Ich war so froh seine Nähe zu spüren...den es war ein seltsames Gefühl wieder hier zu sein.
Ich zeigte ihm die Zimmer.
Küche...
Bad...
Wohnzimmer...
Und...das Zimmer von Tawada und mir...
Es war noch wie damals...alles...
Auf dem Schreibtisch lag noch meine alte Armschiene die ich eigentlich nicht mehr trage seitdem ich 8 Jahre alt war. An der Wand hing ein Bild das ich und Tawada zusammen gemalt hatten...Darunter hing ein Bild von uns wie wir Arm in Arm im Sand saßen...im Hintergrund eine Sandburg...
Mit zittrigen Händen griff ich nach dem Bild und hing es vorsichtig ab. Dann faltete ich es leicht und steckte es ein...
Unser Zimmer war eine Mischung aus hell und dunkel, was bei uns wohl normal ist...
An einer Wand war ein Bücherregal das so voll war das es ein Wunder ist das es nicht herunterbricht...
_Hach ich liebe es einfach zu lesen...Obwohl Tawada auch immer gern las_
Auf einem Schwarzen Sofa mit weißen Kissen lagen noch ein paar Bilder die wir gezeichnet hatten...
_Eine unserer gemeinsamen Interessen...das Zeichnen_
So viele Erinnerungen an diesen Raum strömten auf mich ein wehalb ich kurz die Augen schloss und schwankte.
Tanizaki hielt mich fest »Geht es dir nicht gut?  Wir können auch wieder zurück gehen«
_Er ist so einfühlsam und nett...und...ich liebe ihn einfach..._
»Ich will noch in das Arbeitszimmer meiner Eltern, dort war ich früher nur ein oder zwei Mal aber danach nicht mehr«
Also gingen wir dort hin.
Es war extrem durcheinander...
_Unser Vater war wohl ganz schön chaotisch... Oder war danach jemand hier? Mutter kann es nicht gewesen sein sie ist eine Ordnungsvernatikerin...wie ich..._
Ich ging zu seinem Schreibtisch...
Das erste was ich erkannte war ein seltsamer Zettel... Doch die Schrift fiel mir sofort auf und ließ mich erschaudern...
Moris Handschrift...
_Wieso hat mein Vater ein Brief von ihm bekommen?_
Ich überflog ihn kurz...
Mir rutschte das Herz in die Hose...
Es ging um eine Arbeit zwischen der Mafia und meinen Eltern...Offenbar etwas wegen der Chemieindustrie bei der sie gearbeitet hatten.
»Meine Eltern hatten irgendwas mit der Mafia zu tun? Kann das Zufall sein?«
_Es muss Zufall sein_
Tanizaki nahm mir sachte den Zettel aus der Hand und legte ihn zurück.
»Wir sollten langsam zurück«
_Vielleicht sollte die Firma einfach nur was für die Mafia herstellen... Ein blöder Zufall...Vielleicht hatte diese Chemieindustrie irgendwas mit dem Tod meiner Eltern zu tun...Hatte der Chef der Firma sie vielleicht töten lassen?_
Tanizaki griff wieder meine Hand.
»Komm wir sollten wirklich gehen bevor Dazai noch wütend wird«
Ich nickte stumm und lehnte mich leicht an ihn...
Bei Naomi zuckt er oft zusammen oder sagt das sie es lassen soll aber bei mir bleibt er normal...
_Ist eigentlich auch verständlich das man es seltsam findet von seiner Schwester so angefasst zu werden...Trotzdem mag ich es so sehr das er sich um seine Schwester kümmert..._

*8 Jahre zuvor*
Die Sonne schien unbarmherzig auf uns herab. Auf uns 4. Auf eine glückliche Familie.
Tawada...
Mutter...
Vater...
Und ich...
Zusammen im Urlaub. Genau genommen am Strand. An welchem Strand wir genau waren wusste ich nicht aber es war schön, also war es mir auch egal wo wir waren.
Ich saß mit meiner Schwester im Sand und baute eine Sandburg. Unser Vater kam mit einer Kamera zu uns. Wir setzten uns schnell nebeneinander Arm in Arm...
Und er machte ein Foto.
Der Tag war schön...
Der ganze Urlaub war schön...auch wenn Tawada einmal spaßhaft versucht hatte mich unter Wasser zu drücken.
Der Urlaub war einer dieser Momente die man nie vergisst. Einer der Momente bei dem wir als Familie glücklich waren...

*Heute*
Wir waren glücklich als Familie...
_Waren_
Das liegt so weit in der Ferne.
Es fühlt sich wie ein anderes Leben an.
Mein Leben in der Mafia liegt auch in weiter Ferne
...auch wenn es erst etwas mehr als zwei Wochen her ist...
_Es ist als hätte ich drei Leben.
Das bei meinen Eltern.
Das bei Chuya.
Und das jetzige... Das mit Tanizaki.
Ich schaute ihm in die Augen.
_Seine schönen braunen Augen in denen ich mich immer verliere_
»Ich liebe dich so sehr«
Er lächelte sanft »Ich dich auch«
_Ich könnte mich wohl nie zwischen meinen Leben entscheiden... Ich will meine Eltern, Chuya und Tanizaki aber ich kann nie alles gleich haben...und Tawada sie ist irgendwie dazwischen, zwischen meinen Leben. Ein Teil davon aber irgendwie auch nicht. Sie ist fern aber auch nah...sie ist in jedem meiner Leben, als Schwester als Freundin oder als Todfeindin..._
Tanizaki lief mit mir einen Weg entlang, neben dem nur wenige Autos fuhren. Nur ein paar Menschen waren zu sehen.
_Wenn ich die Chance hätte mein jetziges Leben zu tauschen, würde ich es wollen?... Ich weiß es einfach nicht...Wieso ist das alles so kompliziert..._
Ich war innerlich hin und her gerissen, weil ich einfach nicht wusste was ich will.
All diese Probleme mit Tawada, mit den Morden zerreißt mich innerlich und macht mich kaputt...
_Ich will nicht ihre Feindin sein...Ich will...ich will ein viertes Leben mit Tanizaki, Chuya und mit ihr..._
[…]
Nicht weit vom Detektivbüro fiel mir noch etwas ein.
»Hey Tanizaki. Es ist doch noch nicht so spät...Heute Abend ist ein Fest. Wollen wir vielleicht zusammen hingehen?«
»Von mir aus gerne«
_Tawada wollte da immer hin... aber ich wollte nicht... Warum habe ich die Zeit mit ihr nicht genutzt und mich ihr wieder genähert, dann wäre es vielleicht wieder so wie früher..._

- Eschenstern

Bungo Stray Dogs- Twin Painters  ( FF ) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt