5. Apartment
Ich betrachtete das Geld sehr lange bevor ich alles wieder einpackte, in die Schublade zurück legte und es wieder verriegelte. Denn Schlüssel jedoch steckte ich nicht unter die Matratze sondern verstaute ihn in meiner Hosentasche. Mein Blick wanderte auf die Uhr die über der Tür hing und mir fiel auf das es bereits 3 Uhr morgens war. Höchste Zeit ins Bett zu gehen. Ich zog mich bis zu den Boxershorts aus und legte mich schließlich ins Bett., sofort war ich eingeschlafen.
Der nächste Morgen gestaltete sich für mich hektisch. Ich wurde von nervenerschütterndem Geschrei geweckt. Ich sprang aus dem Bett und rannte in die Küche wo die Geräusche herkamen.
Derek hatte Mom an die Anrichte der Küchenzeile gedrängt und holte aus, ehe seine flache Handfläche ihre Linke Gesichtshälfte traf. Sie gab keine Geräusche von sich nur ihr leises Schluchzen war zu hören. Die Tränen rannen ihr über die Wangen. Sie glühte richtig von dem Schlag. Keiner der beiden bemerkte mich. Also drehte ich mich schleunigst um und flüchtete in Emelys Zimmer. Sie lag wach im Bett und starrte die Decke an.
Erst nach wenigen Augenblicken bemerkte sie mich und setzte sich auf. »Justin? Hat er ihr wieder weh getan?« fragte sie mich besorgt. Ich konnte nicht anderes tun als zu nicken. Sie schluckte und ich merkte richtig wie sie sich die Tränen unterdrückte. Ein schlimmer Anblick für mich, ich konnte es nicht ertragen wenn sie weinte. Also schritt ich auf sie zu, setzte mich auf die Bettkante und zog sie an mich. Sanft strich ich ihr über den Rücken »Hey, alles wird gut. Ich verspreche es dir. Aber eins musst du Wissen. Du darfst weder Mom noch Derek davon was erzählen was wir vorhaben, okay?« Ich drückte sie leicht von mir um sie anschauen zu können. Dann nickte sie stumm. »Gut, sonst klappt es nicht und wir müssen hier bleiben.«. Sie stimmte mir zu.
Dann stand ich auf und sah mich ein wenig in ihrem Zimmer um, bis ich eine Reisetasche in ihrem Kleiderschrank fand. Diese stellte ich auf ihr Bett »Hör zu packe nur ein was du nicht hier lassen willst okay? Ein paar Klamotten. Vielleicht ein paar Gegenstände, Bücher und so etwas. Und nimm auf jeden Fall deine Schuluniform mit und deine Schulsachen.« erklärte ich ihr und verschwand aus dem Zimmer.
Unbemerkt ging ich in mein Zimmer, zog mir dort eine Jeans sowie ein Sweatshirt über und machte ich mich dann aus dem Staub nach draußen zu der ersten U-Bahn Station. Ich kaufte mir auch heute keine Karte sondern stieg einfach ein. Es war noch relativ früh am Morgen nicht später als 7 vermutlich, weshalb noch ein paar Plätze frei waren. Ich setzte mich auf einen, holte mein Smartphone raus und die dazugehörigen Kopfhörer und schaltete somit die Welt und alles um mich herum aus. Mein Gesicht vergrub ich ihm Sweatshirt und schloss die Augen. Ich hatte seit Ewigkeiten nicht mehr richtig geschlafen. Ich hoffte nur in der neuen Wohnung bekam ich mal ein bisschen mehr Schlaf als bis jetzt.
Nach etwa einer halben Stunde erhob ich mich und stieg aus. Erstaunlich das nie jemand die Fahrkarten kontrolliert. Ich ließ mein Blick durch die Halle schweifen und entdeckte sogleich einen Kiosk. Zu diesem ging ich dann auch rüber und kaufte mir ein paar Zeitungen. Ich setze mich auf eine grün bestrichene Bank, deren Farbe jedoch schon abblätterte und begann alle Mietanzeigen einzukreisen. Es waren nicht wirklich viele drin, doch ich hoffte inständig das da eine Wohnung für uns dabei war.
Und so machte ich mich an die Arbeit und rief jeden Vermieter nach der Reihe an. Ich hatte Glück und die meisten Wohnungen waren noch nicht vermieten. Daraufhin vereinbarten wir eine Zeit wo ich vorbei kommen konnte und mir alles anschauen durfte. Ich hatte nun 4 Apartments die ich besichtigen musste und der erste Termin war schon in einer Stunde, also machte ich mich auf den Weg, Richtung Central Park.
Die Straßen füllten sich je später es wurde. Immer mehr Menschen waren zu sehen und langsam begann es eng zu werden. Man musste sich durch die Masse drängen. Wie immer waren ihre Gesichter ausdruckslos und die meisten waren an ihren Smartphones und telefonierten. Sie hatten alle Anzüge an und Aktenkoffer. Fürchterlich. Ich versuchte sie auszublenden und mich auf die Straße zu konzentrieren, und ehe ich versah war ich angekommen.
Vor dem Treppenhaus wartet schon ein Mann mittleren Alters und mit Dokumenten auf mich. Als er mich erblickte runzelte er die Stirn und sah mich misstrauisch an. Verzog seine Miene dann aber doch zu einem Lächeln.
»Wir hatten telefoniert wegen der Wohnung« sagte ich und versuchte dabei so freundlich es ging zu sein. »Ja ja, ich entsinne mich. Eine Frage vorweg, sind sie Volljährig, Herr..?«, »Bieber, und ja ich bin bereits 18« entgegnete ich, griff in meine Jacke und holte mein Portmonee raus. Dort fischte ich meinen gefälschten Ausweis heraus und hielt ihn ihm hin. Ich war nicht 18, ich war 17, musste aber volljährig sein um überhaupt an Drogen zu kommen. Er hob die Augenbraue und winkte dann ab »Gut gut, dann folgen sie mir Herr Bieber.« Herr Gott, sagte er die Wörter am Anfang seiner Sätze immer doppelt?
Mit einer gleitenden Geste hielt er mir die Tür auf und sagte mir wir sollen in den achten Stock. Ich gehorchte und tat was er sagte, vor der Tür blieb ich stehen und wartet bis er mir diese öffnete. Das machte er dann auch und ich trat ein. Auf den Blick sah es gar nicht so schlecht aus. Es war Lichtdurchflutet.
Er ging vor ins erste Zimmer. Wie es aussah war es ein Wohnzimmer und bereits möbliert. » Wie sie sehen können ist das ganze hier bereits ausgestattet und im Kaufpreis bereits enthalten.« Ich ging zum riesigen Fenster rüber, hinaus auf den Balkon und sah was ich vorher noch nie in meinem Leben gesehen hatte. New York von oben. Sogar die Brooklyn Bridge konnte ich in der Ferne entdecken. Die Sicht war einfach perfekt.
Dann führte er mich weiter ins Schlafzimmer. Es war in bräunlichen Tönen gehalten, sehr modern muss man dazu sagen. Auch hier gab es wieder diese unglaubliche, atemberaubende Aussicht und einen Balkon. Neben diesem Schlafzimmer gab es ein weiteres, was perfekt für Emely war. Alles war in einem Flieder Ton. Weiblich. Mädchenhaft. Das würde ihr sicher gefallen. Sie hätte dann ein riesiges Bett, einen genauso gigantischen Kleiderschrank, einen großen Schreibtisch. Eine Couch mit passendem Tisch davor und vielem mehr. Ein Traum für sie.
Er zeigte mir auch den Rest der Wohnung und ich war mir gleich sicher. Ich würde sie nehmen. »Ich will sie« sagte ich und versuchte einigermaßen erwachsen zu klingen. »Schön, schön, die Frage ist dann nur noch ob sie zahlen können? Außerdem hätte ich da noch ein paar weitere Frage an sie, kommen sie wir setzten uns am besten an den Esstisch um die Einzelheiten zu besprechen«.

DU LIEST GERADE
Brooklyn Bridge
FanfictionHerzlos. Eiskalt und Unantasbar. Justins Welt in Mitten vom Bronx. Doch was wenn ein Mädchen in sein Leben tritt das ihn mit ihren Träumen, aus dem Loch in das er immer weiter reinzufallen droht, rausholt. Doch wie will man einen Menschen der die Ho...