The Poetry of Love

Gefühl: Überraschung

Alles begann auf unserer Wiese. Damals war sie noch meine, wo sich nie einer hin verirrt hatte. Sie war wie ein Geheimversteck. In Sicherheit vor neugierigen Blicken und schreienden Kindern. So abgeschottet, dass keiner wusste dass es meine kleine Wiese überhaupt gab. Doch an diesem Tag war sie nicht mehr so geheim...

Wie so oft lag ich auf meiner Picknickdecke und las ein Buch. Irgendeins von diesen Liebesbüchern wo sich beide sofort ineinander verlieben. Eigentlich glaubte ich ja nicht an Liebe auf den ersten Blick aber in Büchern war es ja etwas anderes oder?

Der Wind wehte mir durch mein braunes Haar und es war angenehm ruhig. Ich legte mein Buch kurz zur Seite und drehte mich auf den Rücken. Die warme Sonne schien auf meine geschlossenen Augen. Doch dann schob sich ein Schatten zwischen mich und meine Sonne.

Ich weiß noch genau als ich meine Augen aufmachte, wie er mich anlächelte. „Ich dachte ich wäre hier ungestört", hatte er gesagt. Schützend hielt ich eine Hand vor meine Augen. „Das dachte ich auch, bis du dann aufgekreuzt bist." Ich musterte ihn von oben bis unten. Er hatte blondes Haar und haselnussbraune Augen. Äußerlich hatte ich ihn damals auf 22 Jahre geschätzt. Hätte er mir nicht persönlich gesagt wie alt er ist, ich hätte es nicht geglaubt. Sein blaugraues Hemd war bis zu den letzten beiden Knöpfen geschlossen. Und es stand ihm verdammt gut.

Meine Augen wanderten weiter zu seinen Händen. Die eine Hand hatte er in seiner Hosentasche vergraben, die Andere hielt ein Buch umschlossen. Genauer gesagt, Die Abenteuer des Himmelsreisenden. Es war ein Buch über alle Mythen und Legenden die mit dem Göttlichen zu tun hatten und dazu noch mein Lieblingsbuch. „Gute Wahl", sagte ich und zeigte auf das Buch. Schmunzelnd folgte er meiner Deutung zu seiner Hand. „Danke. Ist mein Lieblingsbuch." Ich verdrehte innerlich die Augen. Es war so klischeehaft dass ich einem wirklich hübschen Typen begegnete und er dann auch liest, geschweige denn den gleichen Buchgeschmack wie ich hatte. „Was für ein Zufall" lachte ich, weil ich es einfach für absurd hielt. „Meins auch".
Dann fuhr er sich durch die leicht gelockten Haare und zwinkerte mir zu. „Es gibt keine Zufälle." Ohne etwas zu sagen, legte er sich neben mich und nahm sich meinen Liebesroman um kurz darin zu blättern.

Und ab da, begann eigentlich erst unsere Geschichte. Ab dem Moment, als er sich neben mich gelegt hatte. Ab dem Moment, als ich überrascht war, dass ich ihn nicht wegschickte sondern froh war, dass ich die Wiese nicht mehr als meine bezeichnen konnte... Sondern als unsere

Ich hoffe euch hat das erste Kapitel schonmal gefallen. Wenn ich die nächsten Kapitel überarbeitet habe, werde ich sie auch sofort hochladen.
Wenn ihr Verbesserungsvorschläge habt, haltet euch nicht zurück und teilt es mir mit ;)