8. Kapitel

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Ich fühlte mich so leer. Es war als wäre mir jegliche Lebensenergie entwichen. Seit Tagen hatte ich das Haus nicht mehr verlassen. Gegessen hatte ich auch viel zu viel. So war es immer wenn ich gestresst war oder wenn es mir schlecht ging. Lennart war gegangen, und er hatte etwas mitgenommen. Einen Teil von mir. Bis zum jetzigen Zeitpunkt hatte ich diesen nicht einmal bemerkt. Manchmal merkt man eben erst wie wichtig einem etwas war, wenn es nicht mehr da ist. Es schmerzte so sehr. Mehr als ich es jemals für möglich gehalten hätte. Wie konnte dieser Junge nur einen so großen platz in meinem Herzen einnehmen, und das in so kurzer Zeit. Ich war so ein Idiot, dass ich so etwas zugelassen hatte. Wir würden eh wieder weg ziehen. In ein neues Land wo ich wieder neuen Anschluss finden musste. Früher oder später hätte ich ihn eh verloren. Also besser jetzt als später oder? Bevor ich mich noch in ihn verliebte. Warscheinlich war es wirklich besser so. So war mein Leben eben. Damit musste ich mich wohl endlich mal abfinden. Ich konnte es ja nicht ändern. Meine Gedanken schweiften wieder zu Lennart. Seine Blonden etwas längeren Haare die im Wind wehten, wenn wir mit dem Boot zur Bucht fuhren. Seine blau grün strahlenden Augen und sein glückliches perfektes lächeln. Ich musste an unsere erste Begegnung denken. Daran wie verrückt ich ihn anfangs fand. Unglaublich, dass das erst ein paar Wochen her war. Ich hatte mir in der kurzen Zeit so viel mit ihm aufgebaut. Wir hatten so eine tolle Freundschaft. So etwas war mir noch nie passiert. In keinem anderen Land. Noch nie hatte ich einer Person so sehr vertraut. Nicht mal meinen eigenen Eltern. Das alles war nun zertstört. Ganz allein durch ihn. Ich war wieder alleine. Ohne eine richtige Bezugsperson. Das alles nur, weil er mich liebte. Er liebte mich. Erst jetzt wurde mir das gewaltige ausmaß dieser Worte bewusst. Liebe. War das nicht genau das Wort was ich mit ihm verband. Zu lieben heißt doch einander blind zu vertrauen und alles für den anderen zu tun. Empfand ich nicht genau das für ihn? Liebte ich ihn? Diese Frage überforderte mich so sehr. Ich hatte mit solchen gefühlen noch nie zuvor zu tun gehabt. Es war wie ein Schlag ins Gesicht. Ein weicher Schlag. Mit einer Hand aus Baumwolle die nach Rosen duftete. Sie gehörte dem schönsten und wertvollsten was ich besaß. Lennart. Ich liebte Lennart. Es war als wäre ein kleiner Teil den er mitgenommen hatte wieder hergestellt. Ich liebte Lennart. Diese Worte waren so unglaublich groß und wertvoll. Aber dann wurde es mir wieder klar. Ich hatte ihn abgewiesen. Ich hatte ihn rausgeschmissen. Er gehörte mir nicht mehr. Er war nun Weg. Warscheinlich für immer. Und dann tat ich etwas was ich lange nicht mehr getan hatte. Ich fing an zu weinen.

Ich weiß, dass das Kapitel 1. Mega kurz und 2. Ziemlich kitschig ist. Ist mir auch echt schwer gefallen das zu schreiben weil ich in sowas nicht gut bin. I'm sorry.
Schreibt mir doch gerne eure Meinung zu dem Kapitel in die Kommentare würde mich echt freuen.
Bis dann!

Leo

Under the SEA Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt