6.Kapitel

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Ich sah mich suchend um. Irgendwo hier musste er doch sein.
Lennart hatte versprochen mich heute von der Schule abzuholen. Es war erst mein 2. Tag hier und ich hatte schon über durchschnittlich viele Freunde. Naja wenn man das Freunde nennen konnte. Ich kannte sie ja erst seit 2 Tagen aber sie schienen alle ganz nett zu sein.
Ich zuckte zusammen als direkt vor mir ein Auto hupte. In dem Auto saß Lennart der sich halb tot lachte wegen meines schreckhaften Verhaltens. Mit rotem Kopf stieg ich in das Auto und vermied es ihn anzusehen. Er aber lehnte sich zu mir rüber und zog mich in eine Umarmung.
"Hast du mich denn gar nicht gesehen?" fragte er nachdem er sich wieder von mir gelöst hatte.
Ich schüttelte mit dem Kopf.
"Alles okay bei dir?" ich nickte.
"Und da bist du sicher?" wieder nickte ich. Er lachte leise und wuschelte mir durch die Haare bevor er den Motor startete und los fuhr.

"Wo fahren wir eigentlich hin?" fragte ich ihn nach einiger Zeit.
Er antwortete nicht.
"Lennart?" wieder antwortete er nicht.
Seufzend ließ ich mich im Sitz zurück fallen und hielt den Rest der Fahrt meine Klappe.

"So wir sind da" meinte Lennart und grinste mich an. Unsicher lächelte ich zurück. "Ist das hier ein Strand?"
"Lass dich überraschen" erwiderte er und stieg aus dem Auto.
Der 'Parkplatz' war total Sandig und am Rand standen haufenweise Pinien.
Zwischen ihnen führte ein ein schmaler Sandpfad entlang. Ich könnte wetten, dass hinter den Pinien ein Strand lag.
"Kommst du?" Lennart war schon einige Meter vorraus und ich beeilte mich ihn einzuholen.

Wir liefen den schmalen weg entlang, und wie bereits vermutet fanden wir uns an einem Strand wieder. Der Strand war leer aber trotzdem sauber und gepflegt.
Wir liefen etwas weiter bis zu der Stelle an der das Wasser an einer Steilküste mündete. An einer Stelle war der Fels ausgehöhlt, sodass eine kleine Höhle entstand. Dort lagen ein paar Decken, Kissen und eine Pizza.
Ich grinste. "Das ist toll."
Da es noch relativ warm war legten wir die Decken erstmal beiseite und setzten uns auf den Nackten Felsboden. Lennart legte einen Arm um mich und zog mich näher zu sich ran. Es war ein schönes Gefühl ihm so nah zu sein.

"Wollen wir schwimmen gehen?" fragte Lennart nach einiger Zeit.
Ich hob meinen Kopf an und sah ihm ins Gesicht. "Wir haben keine Schwimmsachen dabei" erinnerte ich ihn. "Boxershorts" antwortete er nur und begann sich auszuziehen.
Wie gelähmt sah ich ihm dabei zu.
Auf Einmal wünschte ich mir er würde sein letztes Kleidungsstück auch noch ausziehen uns sich auf mich... Okay stop.
Ich erhob mich und begann ebenfalls mich auszuziehen.
Als dann auch ich fertig war liefen wir beide runter zum Wasser und rannten ohne anzuhalten hinein.
Es war noch etwas kühl, da es erst Anfang Mai war aber wenn man etwas länger drin war gewöhnte man sich daran. Wir hatten auch echt eine Menge Spaß und wir lachten beide viel aber irgendwann wurde mir echt kalt, sodass wir raus gingen. Lennart hatte in seiner Höhle leider keine Handtücher weswegen wir uns nass in die Decken wickeln mussten. Als wir beide relativ trocken waren begann Lennart einfach seine Boxershort auszuziehen, sodass ich freien Blick auf sein bestes Stück hatte. Ich schluckte und sah zur Seite. Warum zum fick tat er das denn jetzt?
Wollte er mich ärgern?
"Willst du noch ein Stück Pizza?" fragte er mich. Langsam sah ich wieder zu ihm rüber. Er saß dort einfach im Schneidersitz ohne irgendwelche Klamotten an. So sehr ich es auch versuchte, ich schaffte es nicht meinen Blick abzuwenden. Mein Gesicht musste Mittlerweile schon die Farbe einer Tomate haben.
"Alles okay?" fragte er mich. Ich nickte benommen und nahm mir das letzte Stück Pizza.
"Oh ähm stört dich das?" Lennart deutete auf seine Mitte.
"Ne... Ich ähm...aber...wieso?" wenn ich ehrlich war, war mir die ganze Situation hier doch ein bisschen unangenehm.
"Die Boxershort trocknet so viel schneller" erklärte er mir "Und ich dachte, dass Stört dich nicht weil wir doch echt gute Freunde sind und so.. aber wenn... " "Nein alles gut" unterbrach ich ihn, da ich selbst nicht so genau wusste wieso mich das so aus der Fassung brachte. Er hatte ja schon irgendwie recht, wir waren gute Freunde und sowas sollte eigentlich voll okay sein.
Eigentlich.

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