Kapitel 8

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„Das er mir mein Herz bricht, heißt nicht, dass du ihm irgendwas brechen sollst." George grinste sie an.

Schweigend gingen sie den Weg zu Zonko's zurück. „Du kommst Weihnachten nach Hause, oder?" wollte Ginny wissen. „Klar, wieso?" „Bring Angelina mit!" „Vielleicht..." „Willst du sie etwa um einen hässlichen Strickpulli bringen?!" (Anmerkung: Ich liebe die Pullis von Molly, aber ich denke, wäre sie meine Mutter, würde ich die Pullis auch hassen)
Ginny schaute ihn ungläubig an. Er lachte: „Komm' bald mal wieder vorbei, wenn Malfoy dich in den Wahnsinn treibt." „Mache ich, vergiss Percy nicht!" „Bin schon unterwegs." Er umarmte Ginny und dann apparierte er in die Winkelgasse. Ginny lächelte, sie hatte ihren Bruder echt vermisst.

George trat währenddessen in seinen ehemaligen Laden und sah sich um.
Viel hatte sich nicht verändert, hier und dort ein paar Warnungen vor „gefährlichen" Scherzartikeln, aber im Großen und Ganzen hatte Percy den Laden nicht verändert.
Etwas wehmütig fiel Georges Blick auf die zwei Stühle hinterm Tresen. Er vermisste Fred wirklich sehr und er fürchtete ich vor ihrem, seinem Geburtstag. Denn er würde nicht nur alleine feiern müssen, nein, zusätzlich dazu, würde er endgültig ein Jahr älter, als Fred es je sein würde und das tat weh.
Er schüttelte seine Gedanken ab und klopfte an Percys Büro.
„Herein! Oh, hey George, alles klar bei dir?" „Hey Perce, jap, alles super. Wie geht's dir?" „Gut, wieso? Was hast du vor, George?" misstrauisch beäugte er seinen kleinen Bruder.
„Ich...ich...wollte mich entschuldigen, wahrscheinlich erinnerst du dich gar nicht mehr daran, aber-" er wurde von Percy unterbrochen:„Oh doch, mein Freundchen! Auf diese Entschuldigung warte ich schon sehr lange!" George blickte betreten zu Boden:„Tut mir leid, Perce. Ich hab nicht gewollt, dass...wir wollten nicht, dass...es tut uns leid."
„Uns?" Percy schaute verwirrt.
„Ja," George blickte ihm in die Augen, „ich bin mir sicher, Freddy tut es auch leid. Und wenn du uns nicht verzeihen kannst, dann verlagere bitte deinen ganzen Hass auf mich, bitte! Freddy ist...tot...und Tote soll man nicht hassen. Bitte hass Freddy nicht. Bitte." er schwieg. Percy ging einen Schritt auf George zu und tat etwas, was er noch nie getan hatte: er nahm George in den Arm. „Ist schon gut, George, wirklich, ich hasse ihn nicht und dich auch nicht. Ich habe genug für mein ganzes Leben gehasst. Du hast Recht, damals war ich entsetzlich sauer auf euch, zurecht!"
„Aber nicht so sauer, wie ich gedacht hatte...wie wir gedacht hatten." er schwieg wieder.
„Oh, ich war stocksauer, aber es hätte nichts gebracht, sich aufzuregen. Das hätte nur noch mehr Aufmerksamkeit erregt und es war mir echt unangenehm vor Mum und Dad..." auch er schwieg, lächelte aber sanftmütig. „Wenigstens war Tantchen Muriel nicht zu Besuch." witzelte George. „Stimmt, dass wäre die Krönung gewesen." Percy grinste.
„Und?" fragte George, „hattest du seitdem jemanden am Start?" Es war ein lustiges Bild, wie George seinen Bruder schüchtern und neugierig zugleich beäugte. Percy schüttelte verlegen den Kopf:„Weißt du George, ich bin ein Mann der alten Schule."
„Also hatte Ginny Recht mit ihrer Theorie!" rief er aus.
„Du hast mit Ginny darüber gesprochen?!" entgeistert sah Percy ihn an. „Hey, beruhig dich mal, sie hat mich darauf angesprochen. Ich hab ihr bloß geantwortet!" „Du glaubst doch wohl selber nicht, dass unsere kleine Schwester Ginny sich für irgendjemandes Sexualleben interessiert?! Also, das kannst du mir nicht weiß machen, George!"
„Unsere kleine Schwester Ginny ist gar nicht mehr so klein, wie du denkst! Sie ist schon siebzehn, weißt du, Perce, mit siebzehn da-" doch er wurde von Percy unterbrochen:„Was soll das denn heißen?! Das ist nicht dein Ernst, oder? Wer würde denn unsere kleine Ginny anfassen?! Nur ein Perverser, sie ist doch noch ein Kind! Aber mal im Ernst, Ginny interessiert sich doch gar nicht für Jungs, geschweige denn für Sex. Außerdem ist sie meine kleine Schwester! Ich werde meine Unschuld definitiv vor meiner kleinen Schwester verlieren und überhaupt..."
„Wenn es dafür nicht schon längst zu spät ist." George schlug sich die Hand vor den Mund, aber Percy redete einfach weiter:„ ...sie ist doch überhaupt nicht attraktiv, oder so und -warte mal; WAS?!" er starrte George ungläubig an:„Was hast du gerade gesagt, George?!?" Den letzten Satz hatte Percy George förmlich entgegen geschrien und nach diesem Geschrei war es jetzt gerade zu gespenstisch still im Raum.
„Mist." murmelte George und sah betreten auf den Boden.
„Was hast du gerade gesagt, George?" wollte Percy erneut wissen und George stöhnte:„Scheiße! Ginny bringt mich um." „Was zum Teufel kannst du ausgeplaudert haben, das so schlimm ist, dass du Angst vor deiner kleinen Schwester hast?" fragte Percy belustigt und verängstigt zugleich. „George?"

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