Kapitel 5

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„Um auf deine Frage von vorhin zurück zu kommen," Draco räusperte sich, „also...ich...ich...
Es lag nicht an dir, dass ich dir nicht geglaubt habe. Es war wegen ihm. Nicht, dass du denkst, dass ich denke, dass du...ach egal. Es gibt bestimmt viele Jungs, die dich toll finden, Ginny. Und Harry ist ein Idiot, wenn er lieber in Amerika wohnt, als mit dir zusammen." Eine Weile schwiegen sie beide.
„Danke, Frettchen."
„Kein Ding, Weaselette."
„Ich dachte, wir wären schon beim Vornamen, Malfoy."
„Alte Angewohnheit, Weaselette."
Lächelnd legte Ginny dich auf ihr Bett und schlief bald darauf ein.
Draco lag noch lange wach und so bemerkte er es sofort, als Ginny anfing zu schluchzen. Er wollte Granger nicht schon wieder wecken und so stieg er kurz entschlossen selbst in Ginnys Bett.
Als er dann in ihrem Bett lag, die Hand an ihrem Rücken, zog sich sein Unterleib zusammen und zum ersten Mal in seinem Leben, spürte er, wie es war, etwas zu begehren, das man nicht haben konnte.
Es kostete ihn seine gesamte Selbstbeherrschung, seine Hand dort liegen zu lassen, wo sie war und ausschließlich Ginnys Rücken zu streicheln.
Und bevor Ginny selbst, oder irgendjemand anderes etwas bemerken konnte, war er in seinem eigenen Bett verschwunden und hatte sich die Decke über den Kopf gezogen. Einzig und allein an Schlafen war nicht zu denken.

Die nächsten Wochen vergingen wie im Flug und Draco begnügte sich mit den langen Gesprächen, die Ginny und er abends zu führen pflegten.
Nachts schlich er sich fast immer in ihr Bett, stets darauf bedacht, dass sie nicht wach wurde.

Draco verbarg seine Gefühle für Ginny geschickt und selbst Hermine wäre nie auf die Idee gekommen, dass Draco Ginny begehrte, bis sie eines Nachts in Ginnys und Dracos Zimmer geplatzt kam.
„Granger!" fuhr Draco sie überrumpelt an. Er errötete leicht. Aber nur leicht, er war schließlich noch immer Draco Malfoy. „T'schuldige Malfoy, ich wollte nicht- Was zum Teufel machst du da?!"
„Pssssst!" herrschte Draco. „Weck' sie nicht auf! Was machst du überhaupt hier?" wollte er dann wissen. „Pansy hat Besuch!" zischte sie ihn an. „Und offensichtlich hat sie noch nie etwas vom Muffliato-Zauber gehört!"
Draco grinste belustigt:„ Die hellste ist sie ja nicht, die gute, alte Pansy. Wer ist denn der glückliche?" wollte Draco wissen, naja, eigentlich nicht, aber er musste sie irgendwie ablenken.
„Keine Ahnung." zischte Granger wieder, „ich dachte, du wärst es. Sonst wäre ich jetzt nicht hier!" sie sah sauer aus. „Granger," begann Draco überheblich, „Ich für meinen Teil beherrsche den Muffliato-Zauber und ich würde besonders dich nicht an meinen nächtlichen Aktivitäten teilhaben lassen!"
Hermine schmunzelte nur:„ Zu spät." stieß sie dann hervor und grinste, während sie auf Ginny und ihn deutete.
Draco schaute peinlich berührt an ihr vorbei zur Tür und wünschte sich sehnlichst, dass Hermine einfach verschwinden würde. Was sie jedoch nicht tat.
„Ist schon gut, Draco." Hermine verdrehte die Augen. „Unter anderen Umständen, würde ich dir jetzt den Kopf abreißen, aber ihr geht's wirklich nicht gut." sie seufzte schwer. Dann setzte sie sich auf Draco leeres Bett.
„Harry hat ganz schön Mist gebaut, weißt du? Er ist einfach gegangen ohne das mit ihr zu klären. Harry ist mein bester Freund und ich kenne ihn schon ewig, aber wenn er nochmal so auf Ginnys Gefühlen herumtrampelt, muss ich ihn leider umbringen." Wieder seufzte sie.
„Hermine, ich..."(er hatte ihren Vornamen noch nie benutzt), begann er, wurde aber prompt von ihr unterbrochen:„ Ist schon gut, Draco, wirklich, ich werde ihr nichts erzählen, wahrscheinlich hast du sie verdient und sie dich. Ein bisschen Ablenkung kann nicht schaden, aber brich ihr nicht das Herz, okay?" sie sah ihn bittend an. „Danke." flüsterte Draco. Auf ihre Bitte ging er nicht ein.
Hermine biss sich auf die Lippe und rutschte unruhig hin und her.
„Spuck's aus, Granger!" „Was denn?"
„Ich gehe seit über sechs Jahren mit dir zur Schule, ich kenne dich besser, als du denkst. Du willst was sagen oder meinetwegen auch fragen: Spuck's aus!" „Ich, naja...ich hätte nie gedacht, dass du..sie...sie ist eine Weasley..."
„Sie ist ein Reinblut." Hermine zog die Augenbrauen hoch. „Das war ein Witz,
Granger. Sowas ist mir mittlerweile echt egal. Ich würde sogar vor dir nicht zurückschrecken." „Obwohl ich ein Schlammblut bin?" Draco seufzte schwer:„ Ja, Hermine...das tut mir alles furchtbar leid, ich...ich wollte das nie."
„Das weiß ich doch, Draco. Manchmal fällt es mir nur schwer, zu glauben, dass alles wirklich vorbei ist."
„Ich war immer so neidisch auf Potter, das Wiesel und dich. Das war nicht einfach für mich." „Du hattest Crabbe und Goyle." Draco schnaubte belustigt und auch Hermine musste grinsen. Diese Freundschaften konnte man nun wirklich nicht vergleichen.
„Ach man, das mit Harry und Ginny ist echt scheiße! Und obwohl ich Harry verstehen kann, bin ich echt sauer.
Er wollte einfach mal keine Erwartungen erfüllen müssen. Das ist nicht leicht. Der Auserwählte zu sein, meine ich. Er hat es gehasst. Er konnte nicht einfach hinschmeißen, die ganze Welt hat auf ihn gezählt. Die ganze Welt, Draco." sie verstummte, als Ginny sich zu ihnen umdrehte...

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