Kapitel 1

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Der Krieg war vorbei. Er war lang und schmerzhaft gewesen und hatte viele Opfer gefordert, aber jetzt war es geschafft.
Harry war nach Amerika gezogen, um sein erstes Jahr in der Ausbildung zum Auror machen zu können ohne sich ablenken zu lassen. Es hatte nicht lange gedauert und Ron war ebenfalls nach Amerika gezogen, aber Hermine war (genau wie Ginny) im Fuchsbau geblieben. Die meiste Zeit verbrachte Hermine dennoch mit Ron, weil sie jede Minute dazu nutzte, zu ihm zu apparieren.
Ginny traf sich nicht mit Harry, sie waren weder getrennt noch zusammen, und sie musste sich eingestehen, dass sie zunächst auch ohne ihn ganz gut leben konnte. Wie sie mit diesem Wissen umgehen sollte, wusste sie nicht und deshalb kam ihr die Ablenkung namens Schulbeginn sehr gelegen. Da der Abschlussjahrgang frei entscheiden konnte, ob er das letzte Jahr wiederholen wollte, war es dieses Jahr ungewöhnlich voll in Hogwarts.
Die Vertrauensschüler musste aus ihren Schlafsälen ausziehen und in Räumen im Ostflügel untergebracht werden. Ginny hoffte auf ein gemeinsames Zimmer mit ihrer Freundin Hermine, doch diese wurde bald darauf in ein Zimmer mit Pansy Parkinson gesteckt und beschwerte sich den ganzen Morgen darüber.
Soweit Ginny wusste, hatte jeder, außer ihr, seinen Zimmernachbarn mitgeteilt bekommen und sie wunderte sich sehr darüber, bis sie am Abend ins Büro der Schulleiterin zitiert wurde.
Nachdem Prof. McGonagall sie hereingebeten hatte, sah sie sich zögerlich im Büro um. Es hatte sich nicht viel verändert, seitdem Dumbledore gestorben war, abgesehen von einem riesigen Portrait Dumbledores über dem Schreibtisch.
„Guten Abend, Miss Weasley." grüßte das Portrait.
„ Guten Abend, Professor."
„Guten Abend, Ms Weasley."
„Guten Abend." begrüßte Ginny jetzt auch McGonagall. „ Sicherlich fragen sie sich, mit wem Sie in Zukunft ihr Zimmer-," setzte McGonagall an und wurde von einem Klopfen an der Tür unterbrochen. „ Herein spaziert, Mister Malfoy!" „ Verzeihung, ich wurde von Peeves aufgehalten."
„In Ordnung, Mister Malfoy. Nun, da Sie beide anwesend sind, lässt es sich nicht länger hinauszögern: Sie werden sich ab heute ein Zimmer teilen."
„Aber..." setzen Ginny und Draco an und wurden prompt von Dumbledore unterbrochen:„ Das ist eine große Ehre, Kinder, ein Vertrauensbeweis!"
Und McGonagall fügte hinzu:„ Ich dulde kein Techtelmechtel zwischen Schülern innerhalb der Schlossmauern und ich hoffe Sie werden sich an diese Regel halten. Sicherheitshalber, werde ich Ihnen unangekündigte Kontrollbesuche abstatten." Sowohl Draco, als auch Ginny sahen ihre Schulleiterin mit großen Augen an. Draco fasste sich als erster wieder:„Ich würde niemals eine Weasley anfassen, geschweige..." doch weiter kam er nicht, denn Ginny unterbrach ihn jetzt:„Was denken Sie denn von mir, Professor? Ich meine wir sprechen hier von Draco Malfoy, igitt!"
Dumbledore lächelte die beiden an und sagte an Minerva gewannt:„ Minerva, ich denke unter diesen Umständen können Sie sich die Kontrollbesuche sparen. Und ich finde ohnehin, Sie könnten die Schulregeln ein wenig auflockern. Lassen wir den jungen Leiten ihren Spaß, irgendwann müssen sie sowieso Erfahrungen sammeln. Und dieses Schloss scheint mir ganz hervorragend dafür geeignet zu sein. Das war schon immer so, nicht wahr Minerva...?" er schmunzelte und Professor McGonagall lief rosa an.
„Nun denn, Kinder. Sie haben das zweite Zimmer im Ostflügel, rechts. Ihre Habseligkeiten befinden sich bereits dort. Viel, nun ja, Vergnügen mit einander." Draco und Ginny liefen auf direktem Weg zu ihren Zimmer.

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