Kapitel 10

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Ginny war nach ihrer Unterhaltung mit George in ihr Zimmer zurückgekehrt und war auf Draco getroffen, der dort noch immer die Decke anstarrte.
„Hey, Draco, warst du gar nicht in Hogsmeade?"
„Ne, keine Lust, hast du etwas spannendes erlebt? Gab's vielleicht im drei Besen kein Butterbier mehr?" er zog spöttisch die Augenbrauen hoch.
„Sehr lustig, Draco! Aber mal Spaß beiseite, ich hab mich mit George getroffen."
„Na und? Ich wette du hast dich nicht getraut ihn auf Percys Jungfräulichkeit anzusprechen, oder?"
„Oh doch, Draco, genau das habe ich getan." „Und?" wollte Draco sichtlich neugierig wissen. „Nachdem ich unfreiwillig über mein Sexualleben berichtet habe, bin ich an besagte Information gelangt." „Und?!" wollte Draco jetzt energischer wissen.
„Es stimmt," Ginny grinste, „Percy ist tatsächlich noch Jungfrau!"
„Ist nicht wahr?!" „Wahrscheinlich will er sich für die Rich-" ein Klopfen unterbrach sie. „Ja?" Die Tür flog auf und Percy stand in der Tür:„Ginevra Weasley, auf ein Wort!"
Gespielt entsetzt schaute Ginny Draco an mit einem Blick, der sagte:„Oh oh, was hab ich nur angestellt?"
Percy schloss die Tür hinter Ginny und sprach kein Wort, bis sie einen ruhigen Platz am See gefunden hatten.
Dann begann er vorsichtig das Gespräch:„Hat dir jemals jemand von Mums und Dads gescheiterten Aufklärungsgespräch erzählt?" Ginny schüttelte belustigt den Kopf.
„Es war irgendwann um Weihnachten rum. Ron war erst 7. Fred und George 9, ich 11. Charlie 15 und Bill 17."
Ginny kicherte.
„Ich weiß nicht genau, was sie sich dabei gedacht haben. Wahrscheinlich wollten sie dieses Gespräch einfach nicht 6 mal führen, aber es lief auf jeden Fall nicht so wie geplant...Ron war total überfordert...Fred, George und ich lagen die meiste Zeit vor Lachen auf dem Boden und für Bill kam das alles sowieso zu spät.
Ich glaube Charlie war der Einzige, der wirklich zugehört hat und ihm war es entsetzlich peinlich.

Rückblende:

„Jungs! Kommt doch mal bitte her! Euer Vater und ich müssen mal mit euch reden! Nein, Ginny-Maus, du nicht! Ab ins Bett mit dir!"
„Aber Mummy, ich will auch reden!"
„Oh nein, Ginny, das willst du nicht, glaub' mir! Fangt ruhig schon ohne mich an, ich bring sie ins Bett, komm Ginny!" „Danke, Bill!"
„Komm Ginny, ja, ich erzähl dir morgen alles. Versprochen, aber dann musst du jetzt ganz brav ins Bett gehen. Sonst sind die schon fertig, wenn ich wieder unten bin."
„Na gut, aber du musst mir alles erzählen!" „Versprochen, Ginny." Bill kreuzte die Finger hinterm Rücken.
„Tut mir leid, Ginny, aber ich bin mir sicher, das willst du nicht wissen. Noch nicht." hauchte er während er die Tür hinter sich ins Schloss zog.

„Ah, da ist Bill ja! Arthur, du kannst anfangen!"
„Mum, ihr hättet doch nicht warten müssen!"
„Aber Schatz, wir wollten doch nicht, dass du den Anfang verpasst."
„Ich tue mal so, als würde ich das auch wollen."
(Arthur) „Wisst ihr eigentlich, wo die kleinen Zauberer herkommen?"
(Ron) „Die bringt der Paketdienst!"
(Fred und George) „Du spinnst ja, die werden von Eulen gebracht!"
(Percy) „Genau, das weiß doch jedes Kind! Klar, werden die von Eulen gebracht!" „Nicht ganz..." murmelte Charlie und wurde rot.
Bill legte ihm beruhigend einen Arm auf die Schulter. (Bill) „Ich glaube, Ron, Percy und die Zwillinge sollten jetzt nach oben gehen, Mum. Und ich begleite die vier!" „Bloß nicht!" flüsterte Charlie entsetzt.
(Molly) „Das halte ich für keine gute Idee! Früher oder später-"
(Bill) „Mum! Ron ist erst 7!"
„Ich weiß, mein Schatz, ich hab ihn selbst auf die Welt gebracht!"
(Percy) „Wie jetzt?! Ich dachte die Eulen haben ihn gebracht! Das verstehe ich nicht!"
(Fred und George) „Dann bist du mit ihm gegen die Scheibe geflogen, Mum?" Percy kicherte.
(Bill) „Siehst du, was du angerichtet hast, Mum?"
(Arthur) „Kinder, Kinder, beruhigt euch! Wisst ihr wie Muggelkinder zur Welt kommen?"
Percy riss entsetzt die Augen auf:
„Igitt, Dad, hör auf! Davon kriegt man ja Albträume!"
(Charlie, leise, sehr, sehr leise) „Zauberer kommen genauso auf die Welt wie Muggel."
               -betretenes Schweigen-
„Wir sind aus dir rausgefallen, Mummy, mit Blut und so?" Rons Augen waren ganz groß und dann fing er an zu weinen. Bill verdrehte die Augen und nahm Ron auf den Arm:„Ich bringe ihn jetzt ins Bett, Mum!"
Diese nickte nur stumm. Bill verschwand mit Ron und tauchte kurze Zeit später ohne ihn wieder auf.
Fred, George und Percy lagen vor Lachen unter den Stühlen. Einzig und allein Charlie saß noch an seinem Platz:„Das hättet ihr nicht machen dürfen! Das war viel zu früh für die Vier und für Bill zu spät!" er seufzte. Dann stand er auf und zog die noch immer lachenden Zwillinge hinter sich her. Auch Percy folgte ihnen.
(Bill) „Charlie hat Recht, Mum, Dad, das war viel zu früh und viel zu spät." er lächelte matt. „Ach wirklich?" wollte Molly wissen. „Vergiss es Mum." sagte er noch immer lächelnd und folgte seinen Geschwistern.

„Meinst du, er erzählt mir davon?" fragte Arthur jetzt hoffnungsvoll.
„Sicher nicht!" zerstörte Molly seine Hoffnung sofort, „wenn er es dir erzählen wollte, hätte er es schon längst getan!" Wie wahr, dachte Bill noch und begab sich dann auf die Suche nach Charlie. Denn der hatte bestimmt wichtigere Fragen, die er beantworten könnte. Und damit sollte er Recht behalten.

Rückblenden Ende

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Ich hoffe, man konnte die Rückblende verstehen!

Natürlich hat Percy Ginny nur das erzählt, was er selber wusste, also Bills Gedanken beispielsweise nicht.
An dieser Stelle weiß der Leser eben einfach mehr, als Percy oder Ginny;-)

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