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❛ANGEL❜

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ANGEL

𝓥ÖLLIG SORGLOS UND ohne jegliche Hektik hielt der junge Mann seine, mit Blut verschmierten, Hände unter das lauwarme Wasser um sich das halb getrocknete, halb frische Blut von ihnen zu waschen. Er hatte noch ungefähr eine halbe Stunde Zeit, bis er sich mit ihr treffen würde.

Seinem Engel, wie er sie gerne betitelte, und er musste sicher stellen, dass jegliche Beweismittel von seiner Kleidung, sowie von seiner Haut verschwanden.

Sie durfte nichts davon mitbekommen.

Sie war zu gut für all' das. Sie war zu gut für ihn, den Teufel höchstpersönlich und dennoch konnte er sich einfach nicht von ihr fernhalten. Zu groß war ihre Anziehungskraft auf ihn und, auch wenn das Risiko bestand, erwischt zu werden, traf er sie weiterhin.

Er liebte sie.

Tatsächlich hatte sich Kim Seokjin, ein sonst kaltherziger, gemütsamer, junger Mann in sie, Yoo Cheonsa, einen Engel, wie ihr Name schon verriet, verliebt.

Sein Engel war so rein und er?

Er hatte so viele Sünden begangen, dass er nach seinem achtzehnten Lebensjahr aufgehört hatte zu zählen. Mit sechszehn fing es an, dort hatte er das erste Mal gemordet. Mittlerweile war er ein Profi in dem was er tat und er wusste genau was er tat.

Er befreite diese dreckige Welt von ebenso dreckigen Menschen.

Menschen, die nichts als den grausamen Tod verdient hatten. Doch hatte er nie bedacht, dass er selbst vielleicht einer dieser Menschen war? Er tötete Menschen, die Unrecht taten, dabei sündigte er selbst.

Es war ein Teufelskreis, aus dem er nicht mehr hinaus fand.

Seokjin seufzte zufrieden auf, als er an Cheonsa dachte. Seit das junge Mädchen in sein Leben getreten war, hatte sich vieles geändert. Er entwickelte das erste Mal in seinem Leben positive Gefühle, Gefühle, welche er vorher noch nie erlebt hatte, doch es gefiel ihm. Er liebte es, wie es in seinem Bauch zu kribbeln begann, wenn er sie lachen hörte, wenn er sie küsste, schon allein, wenn er sie ansehen konnte.

Er war verdammt verrückt noch Cheonsa.

Er war wortwörtlich besitzergreifend gegenüber ihr. Niemand durfte seinen Engel so intensiv berühren, wie er es tat. Kein Mann durfte seinen Engel ansehen, ohne jegliche Erlaubnis ihrerseits und niemand durfte auch nur ein falsches Wort mit ihr wechseln.

Jeder, der das tat, würde auf scheußliche Art sterben, das hatte Seokjin sich geschworen. Er würde diese Menschen solange foltern, bis sie um den Tod bettelten und es bereuten sein Mädchen jemals angesehen zu haben.

Ein Blick auf die Uhr verriet Seokjin, dass er noch weniger als zwanzig Minuten Zeit hatte, dann würden sie sich wieder sehen, also begann der junge Mann in seinem Kleiderschrank rumzuwühlen. Schlussendlich hatte er sich ein weißes Hemd, eine graue Hose und ein, ebenfalls graues, Sakko angezogen. Ein letztes Mal fuhr er sich durch seine, nach oben gestylten, Haare, während er sich zufrieden im Spiegel betrachtete.

Seokjin wusste, dass er gut aussah und er wusste auch wie er sein Aussehen einsetzen konnte

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Seokjin wusste, dass er gut aussah und er wusste auch wie er sein Aussehen einsetzen konnte. Er war schon immer ein wenig eingebildet gewesen was sein Aussehen betraf, doch seit er Cheonsa kannte, hatte er nur noch Augen für sie. Seine Arroganz war seither wie vom Erdboden verschluckt worden.

Somit zog sich der junge Mann seine Schuhe an, schnappte sich seine Schlüssel und setzte sich ins Auto, um loszufahren. Er konnte nicht leugnen, dass er ein bisschen aufgeregt war, doch das war fast immer so. Es gab keinen Tag, an dem Seokjin sie nicht vermisste, selbst, wenn es nur ein paar Stunden waren, in welchen sie die Zeit getrennt verbracht hatten.

So war es auch jetzt. Seokjin hatte Cheonsa vor zwei Tagen erst getroffen, sie schrieben sogar regelmäßig miteinander, und trotzdem vermisste er sie. Er vermisste einfach ihre Nähe und diese fürsorgliche Liebe, die sie ihm gab. Daher vergrößerte sich Seokjins Lächeln, je länger er fuhr und seinem Ziel näher kam.

 Daher vergrößerte sich Seokjins Lächeln, je länger er fuhr und seinem Ziel näher kam

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Als er ankam, stoppte er den Wagen. Ein letztes Mal checkte er ab, ob wirklich alles sauber und in Ordnung bei ihm war, ehe er ausstieg und sein Blick sich auf die gegenüberliegende Straßenseite richtete.

Dort stand sie, sein Engel.

Fröhlich winkte das Mädchen ihm zu, sodass er es ihr gleichtat und rannte auf ihn zu, legte sofort ihre Lippen auf seine und umarmte ihn dabei. Es war ein wirklich kurzer Kuss, dennoch verursachte er ein großes Chaos in ihm.

„Hey Engel." begrüßte er sie, seine Stimme war nichts weiter als ein Hauchen, doch Cheonsa verstand ihn trotzdem. Er begrüßte sie immer so, das würde sich auch nie ändern.

Seokjin war eigentlich kein softer Typ, doch bei ihr war er wie ausgewechselt. Seokjin wusste nicht, ob er er selbst war oder doch nur seine Maske trug.

Diese Maske, die er nur trug, um sein Mädchen vor Unheil zu bewahren und sie zu beschützen. Diese Maske, die er nur trug, weil er Angst vor ihrer Reaktion hatte, wenn sie jemals herausfinden sollte, was für ein Mensch er eigentlich war, eher ein Monster.

Er hatte schon oft darüber nachgedacht, es ihr zu erzählen, doch jedes Mal, wenn er kurz davor war, hatte er gekniffen. Zu groß war die Angst sie zu verlieren.

Deshalb erhielt er diese Maske aufrecht.

MASK.  [JIN]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt