5. Ein ganz normaler Tag (nicht)

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Perspektive: Aitor

Langsam öffnete ich die Augen. Draußen ging gerade die Sonne auf und alles war noch etwas vernebelt. Vorsichtig befreite ich mich von Gabis Armen und ging ins Bad. Auch bei der Badezimmerausstattung hatten seine Eltern echt nicht gegeizt. Alles glänzte und funkelte.

Als ich wieder in Gabis Zimmer kam, lag er immer noch da und schlief. Er ist echt unglaublich bezaubernd. Am liebsten würde ich mich einfach zu ihm legen und weiterschlafen...

"Gabi! Aufstehen!", vorsichtig fasste ich an seinen Arm. "Nur noch fünf acta." Ich musste kichern und erklärte: "Wenn du nicht sofort aufstehst, küsse ich dich." "Mach doch!" Huch? Das kam unerwartet, aber mir soll's recht sein. "Wie du willst." Ich drehte Gabis Gesicht zu mir und küsste ihn auf den Mund. Seine Lippen waren echt wundervoll; so schön weich. Einige Augenblicke lang passierte gar nichts, bis Gabi mich wegdrückte. "Idiota!", meckerte er. "Ich steh ja schon auf."

...

Ich biss in mein Brot und dachte nach. Heute steht Extremtraining mit Dea an. Ich frage mich, wie ihre Trainingsmethoden aussehen. Bei Phoenix hatten wir hauptsächlich Ausdauer- und Krafttraining gemacht. Aber er hatte uns auch gezeigt, wie wir die Bewegungen und Aktionen von Gegnern voraussehen können. Er kann das anscheinend so gut, dass er selbst kleinste Muskelzuckungen der Gegner wahrnehmen kann. Typisch Computer. Denen entgeht nichts.

"Aitor? Gibst du mir mal den Honig?", riss Gabis große Schwester mich aus den Gedanken. Gabi selbst war gerade noch unter der Dusche. "Sí! Hier.", meinte und reichte den Honig weiter. "Gracias!"

"Aber sag mal!", fuhr Valeria fort. "Du und mein manito schlaft im selben Bett und du hast ihn gestern mehrfach geküsst..." "Wir sind kein Paar!", stieß es aus mir heraus. "Ich bin nicht schwul!" "Alter, cálmate!" Ich atmete tief durch. "Excusa! Ich weiß nicht, was gerade mit mir los war." Das ist wirklich eine exzellente Frage. Normalerweise hätte ich nie so reagiert. Generell werde ich selten wirklich laut. Also was stimmt heute nicht mit mir?

"Warum seid ihr denn so laut?" Gabi! Oh Gott! Wie viel er wohl gehört hat? "Ach gar nichts.", amtwortete Valeria. "Aitorlein hat nur schlecht geschlafen." So nervig und gemein sie auch sein kann, sie hat auch eine verständnisvolle, nette Seite. Wenn sie ihm erzählt hätte, was eben war...

Mit einem besorgten Blick setzte Gabi sich neben mich. "Du Armer!", meinte er, worauf ich entgegnete: "Ach was! Geht schon. Mach dir mal nicht zu viele Gedanken." "Na gut, wenn du meinst." Und schon wieder wurde ich gekuschelt. Immer dasselbe mit ihm. Aber es war schön. Langsam gewöhnte ich mich an das Wohnen bei Gabi mit all seinen Einzelheiten.

...

Der Tag zog vorbei. Wie immer fand ich die Schule sterbenslangweilig. Ich wollte endlich zu Dea und trainieren. Zum Glück - und logischerweise - hatte der Schultag auch irgendwann ein Ende und ich machte mich auf in Richtung Stadion. Gabi und Phoenix waren bereits in der Umkleide.

"Hola, Aitor!", begrüßte Gabi mich überglücklich. "Und? Wie geht es dir? Du hast ja schlecht geschlafen." Hab ich nicht, aber ich bin froh, dass Valeria ihn dahingehend angelogen hat. "Sí sí!", antwortete ich. "Todo es genial!" "Supi!" Und er umarmte mich wieder. Mittlerweile war es fast schon normal, dass das mehrfach täglich passiert und für mich war es auch kein großes Ding. Wenn Gabi schläft, drückt er mich eh automatisch an sich.

"Hey Jungs!", kam es von draußen. Dea. "Braucht ihr noch lange?" Ich zog schnell mein Shirt an und öffnete die Tür. "Wir kommen."

"Also...", begann Dea. "Nachdem Phoenix die letzten zwei Wochen eure Körper immens gestärkt hat, werden wir heute damit anfangen, euch im Bereich Spezialtechniken zu trainieren." Wie erwachsen sie doch sein kann, wenn sie will.

#gabitor - Inazuma Eleven FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt