PERRALUNA - Das Hörspiel

2 - Nana ✔

Es war ein stürmischer und regnerischer Tag in Perraluna. Tage wie diese waren im Sommer nicht selten, vor allem dann, wenn es zuvor sehr lange trocken gewesen war. Hier, direkt am Meer, kam es häufig vor, dass das Wetter innerhalb weniger Minuten umschlug und in einem gewaltigen Getöse ausartete, das die Fensterläden klappern und die Dächer unter den prasselnden Tropfen poltern ließ. 

Daher war es für unser kleines Rudel nichts wirklich Ungewöhnliches, dass Blitze über das düstere Firmament zuckten und es dazu noch wie aus Eimern kippte. Bei diesem Wetter konnte man meinen, dass man nicht einmal einen Hund vor die Tür jagen mochte, doch die Streuner glaubten daran, dass Gewitter Glück brachten. Zumindest die, die einen sicheren Unterschlupf gegen den Regen hatten. 

Gerade für Sam und seine Freunde, die sich mittlerweile in ihrem neuen Zuhause bei Stella gut eingelebt hatten, versprach das Wetter einen wahren Festtagsschmaus, denn wie die kleine, goldgefleckte Hündin schon prophezeit hatte, trieben die Überschwemmungen in ihrer Unterkunft jede Menge Ratten ans Tageslicht, die so dick und wohlgenährt waren, dass sie eine prima Beute abgaben.

Und als wären sie alle wieder Welpen, spielten sie zusammen Rattenjagd und scheuchten sich die trägen Tiere zu, damit ein anderer sie fassen und erlegen konnte.

Stella: Perro! Ich stehe frei! Jag sie zu mir! Achtung! Sie schert nach links aus!

Perro: Schnapp sie dir, Stella! Aber pass auf, hinter dir sind drei, die nicht gerade begeistert aussehen. 

Seven: Um die kümmere ich mich schon *wildes Gebell* Ahhhh! Runter von mir! RUNTER VON MIR! Mein schönes Fell! Du hattest recht, Stella. Die Dinger sind echt verrückt, wenn man sie provoziert! Hilfe!

*quietschen*

Stella: Zack! Hab sie!

Seven: Wirst du wohl loslassen! *quietschen* Jawohl! Verzieht Euch, ihr Quietschpieper! Ha!

Trueno: Sehr gut gemacht, ihr drei!

Perro: Danke Trueno! Die hier ist für dich!

Trueno: Nein. Ihr habt sie gefangen, also gehören sie euch. Ich bin alt und brauche nicht mehr so viel, wie ihr jungen Hüpfer. Ihr habt sie euch redlich verdient.

Sam: Uff! Auaaa....

Trueno: Sam! Was wird das denn wenn es fertig ist?

Sam: Die Ratte ist in dem Loch da verschwunden. Ich hab mir den Kopf gestoßen, als ich sie packen wollte.

Stella: *Kichert*

Perro: Typisch...

Trueno: Nimm dir doch ein Beispiel an den anderen. Sie haben die Ratten gefangen, weil sie zusammengearbeitet haben.

Sam: Das... *steht ächzend auf*...haben sie ja auch toll gemacht. Ich dachte nur, dass wir vielleicht mehr fangen, wenn ich hier hinten die Ecke ein wenig überwache...

Perro: Klar hast du das...

Sam: Du hältst dich da raus, Señor Strebernase!

Perro: Man merkt deutlich, wer von uns beiden auf der Straße aufgewachsen ist. Erst lässt du uns im Stich, weil du lieber ein paar Menschen auf der Straße belästigst, dann stiftest du Seven dazu an , Tiere der Menschen zu wildern und jetzt lässt du uns auch alleine Ratten jagen, weil du dir zu fein für Teamarbeit bist. Selbst Seven schafft es, sich besser in das Rudel einzubringen. Du wirst nie ein Alpha-Hund, wenn du so weiter machst.

Sam: Ach ja? Wer sagt denn, dass ich überhaupt ein Alpha-Hund werden will?

Perro: Aufführen tust du dich schließlich wie einer! Also reiß dich ein wenig zusammen!