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Kurze Zeit später verabschiedeten Alias und Gwen sich voneinander, da Zura und Aris eingeschlafen waren. Gwen hob den kleinen Kater auf ihre Arme und ging mit ihm zurück zu ihrem Zimmer. Nach der Hälfte der Treppe musste sie allerdings eine Pause einlegen, da Aris mittlerweile überraschend schwer geworden war.   Auf ihrem Stockwerk angekommen bog sie rechts ab. Gerade als sie die Tür zu ihrem Zimmer öffnen wollte, wurde diese von innen aufgemacht. Vivienne streckte den Kopf aus dem Spalt. "Ja bitte?", fragte sie. "Ehm ich möchte gerne in mein Zimmer", antwortete Gwen. "Geht jetzt nicht. Sind noch nicht fertig. Komm später wieder", meinte Vivienne und schlug Gwen die Tür vor der Nase zu. Diese grinste nur und lief dann in Richtung Bibliothek. Dort angekommen, setzte sie Aris in der Ecke für die Katzen ab und suchte Bücher über die Elfen und ihre Geschichte. Sie fand drei vielversprechende Exemplare und las sie komplett durch. Aber eigentlich fand sie nichts heraus was sie nicht sowieso schon gewusst hatte. Sie stellte die Bücher wieder zurück ins Regal und versuchte erneut in ihr Zimmer zu kommen. Bei ihrem Zimmer angekommen machte Gwen die Tür auf und dachte zuerst sie hätte sich in der Tür geirrt. Das Zimmer sah komplett anders aus. Die Vorhänge hatten ihr hässliches braun-lila Gemisch gegen schwarz getauscht. Die langen Brokatvorhänge gingen bis knapp über den Boden. Dazu passend waren auch die Vorhänge vor den Betten geändert worden. Am meisten verblüffte Gwen allerdings die freie Fläche in der Mitte des Zimmers. Wo war der ganze Platz nur hergekommen? Gwen drehte sich im Kreis. Das war echt cool. Dann bemerkte sie noch etwas. Vivienne musste entschieden haben, dass in den Nischen zu wenig Platz gewesen war, denn sie hatte die Betten zu Hochbetten umbauen lassen. Gwen kletterte die Leiter ihres Betts hinauf. Sie warf sich auf die Matratze, die erstaunlich gut federte. Plötzlich ging die Tür auf und Vivienne stürmte ins Zimmer. "Wie gefällt es dir? Hab ich auch nichts übertrieben?", fragte sie aufgeregt. "Vivienne, es ist einfach wow. Ich  hatte nicht erwartet, dass es so cool wird", antwortete Gwen lachend.

Der nächste Tag verlief trist und langweilig. Es regnete von morgens bis abends und keiner der Schüler hatte so recht Lust sein Zimmer zu verlassen. Gwen verbrachte ihre Zeit damit ihre Rüstung einzufetten und auf jedes Teil ihre Inizialien zu sticken. Dann sah sie Vivienne ein wenig beim Baletttanzen zu und ging früh schlafen.

Als Gwen am nächsten Morgen von einem lauten Klingeln geweckt wurde, wäre sie fast aus dem Bett gefallen. Entsetzt starrte sie auf ihren Stundenplan, den sie gestern über ihrem Bett an die Decke gehängt hatte. Waffenkunde stand als erstes auf dem Plan. Gwen stöhnte und kletterte aus ihrem Bett. Sie hatte zwar keine Ahnung was Waffenkunde war aber wie toll konnte ein Fach mit diesem Namen schon sein? Gwen nahm ihre Uniform aus dem Schrank und zog sie an. Duschen würde jetzt sowieso nichts bringen. Die Rüstung passte wie angegossen und Gwen fühlte sich wohl in ihr. Dann zog sie Vivienne die Decke weg, worüber diese scheinbar nicht ganz glücklich war. Aber auch sie war wenige Minuten nach Gwen fertig mit anziehen. Ihre Uniform knarzte laut und Vivienne beschwerte sich das sie so unbequem wäre. "Wieso knarrt deine nicht?", wollte sie irgendwann von Gwen wissen. " Was glaubst du, wozu ich das Lederfett benutzt habe?", beantwortete Gwen die Frage mit einer Gegenfrage. Mit Aris auf dem Arm lief Gwen hinter Vivienne her, die ihren Dunkelgrauen Kater Lun trug. Sie frühstücken schnell und liefen dann zum großen Sportplatz, der sich im Garten befand. Waffenkunde hatten sie mit dem Windhaus gemeinsam. Das hieß Kriss würde auch zu der Stunde kommen. Am Sportplatz angekommen, warteten die zwei in einer Ecke. Nach kurzer Zeit kam Kriss auf sie zu. Mit seinen verwuschelten Haaren und dem breiten Grinsen. Auf seiner Schulter saß ein kleiner Adler. "Wow", machte Vivienne und riss die Augen auf. Gerade als sie weiterreden wollte kam ein Lehrer auf den Platz. "So. Willkommen zur Stunde Waffenkunde.", rief er laut. Aber der Lehrer kam Gwen sofort sympathisch vor. "Das ist unser Hauslehrer", flüsterte Kriss. "Herr Saro." "Oh man. Du hast so Glück", flüsterte Vivienne zurück. "Unserer ist so ein Kotzbrocken." "Und jetzt findet ihr euch bitte jeweils in zweier Gruppen zusammen. Und bevor die Frage aufkommt, es ist egal mit wem ihr euch zusammen tut." Gwen schaute sich um. Vivienne warf ihr einen Blick zu. Sie wollte gern mit Kriss in einer Gruppe sein. Gwen lächelte und zuckte mit den Schultern. Sie schaute sich um und sah Alias mit einem anderen Elf zusammen. Entschuldigend zuckte auch er mit den Schultern. Dann sah Gwen eine Elfe, die allein in der Menge stand. Sie ging auf sie zu. Bei der Elfe angekommen, lächelte Gwen freundlich und fragte:" Willst du zufällig mit mir in eine Gruppe? Ich hab' noch keinen Partner." "Klar. Warum nicht?", antwortete die Elfe freundlich. An der Eule, die auf ihrer Schulter saß, konnte Gwen erkennen, dass sie zum Windhaus gehören musste. "Nagut! Ich glaube ihr seid jetzt alle fertig. Hat jemand keinen Partner?", fragte der Lehrer. Es meldeten sich ein paar Schüler. Aber schnell hatten auch sie ihren Partnern gefunden. "Nun werde ich euch erklären worum es in diesem Fach geht. Wenn ihr Fragen habt stellt sie bitte am Ende. In diesem Fach geht es darum eure Waffe zu finden. Also die, die am besten zu euch passt. Ihr werdet hier alles über die Vor- und Nachteile jeder einzelnen Waffe lernen. Außerdem, werdet ihr heute den kompletten Tag hier bleiben. Anders als es auf dem Stundenplan steht. Der richtige Unterricht beginnt für euch erst dann, wenn ihr eure Waffe gefunden habt. Ihr könnt euch also Zeit nehmen. Die Waffe wird sowieso euch aussuchen. Ihr werdet es merken wenn es so weit ist. Soviel dazu. Kommen wir jetzt zu den Waffen. Wir haben hier grundsätzlich vier verschiedene Waffentypen. Waffen für den Nah- und Fernkampf, für die Verteidigung und welche, die mit Magie zu tun haben. Aber Regel Nummer eins ist, jede Waffe ist gleichstark. Es kommt darauf an wie man sie einsetzt. Und jetzt kann es losgehen" Dann teilte  der Lehrer, die Schüler in vier Gruppen auf und los ging der ganze Spaß.

SchattenkriegerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt