Kapitel 2 - Freunde

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Angekommen an der Schule sah ich auch schon meine Freunde im Pausenraum. Sie winkten mir zu und ich gesellte mich zu ihnen.

,,Was los? Siehst so grummelig aus." , neckte mich Jonas und ich rollte meine Augen mit einem Lächeln im Gesicht. Jonas und ich waren schon seit dem Kindergarten befreundet. Wir waren immer füreinander da und haben zusammen jeden Liebeskummer überwältigt. Immer wenn einer von uns gerade Beziehungsdrama hatte, kam der andere sofort mit Eiscreme und Filmen und wir munterten uns gegenseitig auf. Es tat gut, immer jemanden zu haben, auf den man zählen kann.
,,Morgen Leo, hast du gut geschlafen?", fragte mich Anna, meine beste Freundin. Sie war wie eine Schwester für mich und auch sie kannte ich schon seit dem Kindergarten, obwohl wir erst in der 3.Klasse Freunde wurden.

Leo war ihr Spitzname für mich. Eigentlich nannten mich alle Leo, die zu faul waren die letzte Silbe mitzusprechen. Nicht, dass ich mich beschwere...
,,Ja hab ich, danke der Nachfrage Anna. Und du? Hattest du diese Nacht wieder ein Spinnenproblem?", fragte ich und schmunzelte. Anna war bekannt dafür immer von ihren Insektenproblemen, meistens Spinnen, zu erzählen. Es war immer wieder lustig wie sie ihre Geschichten und Erfahrungen beschrieb und aufjedenfall unterhaltsam für uns alle.
,, Hey, mach dich nicht darüber lustig. Eine Spinnenphobie ist eine ernste Sache. Es ist menschlich.", sagte sie und warf mir ein Lächeln zu.
Anna war schon ein hübsches Mädchen.
Sie hatte Augen so blau wie der Ozean und ihre Haare waren ein schönes Dunkelblond. Wow, das war kitschig. Aber es war wahr. Sie war eine ideale Prinzessin, kein Wunder, dass jeden Tag irgendwelche fremden Typen sie anschreiben. Wäre ich ein Junge, würde ich es definitiv auch versuchen. Aber auf romantische Art.

Auch Jonas war gutaussehend. Ich fand ihn zwar nicht in dem Sinne attraktiv, aber hässlich war er auf keinen Fall. Seine Augen waren ein sehr krasses Grün und er hatte Schwarzes Haar. Auch Jonas hatte ein relativ spaßiges Liebesleben, wenn ihr versteht. Es sind eben die Hormone eines 17 Jährigen, was will man machen?
Bei dem Gedanken an die zwei fiel mir ein wie dankbar ich bin, solche Freunde zu haben und ich fing unbewusst an zu lächeln.
,,Von wem träumst du denn gerade? Etwa ein neuer Kandidat? Ist er heiß?", riss mich Anna aus meinem Gedanken. War klar, dass das erste, was sie über einen potenziellen Kandidaten wissen will, ist, ob er heiß ist.
,, Nein, du Vogel! Ich hab an keinen Jungen gedacht. Ich genieße mein Leben als sorgenfreies Mädchen.", antwortete ich. Ich meinte es auch.
Das letzte, was ich jetzt noch gebrauchen könnte, ist eine Beziehung.
,, Hahah, wer's glaubt! Falls du dennoch nach einem Partner suchen solltest, ich kann dir Nummern schicken.", erwiderte Anna und zwinkerte.
,,Merk ich mir!", sagte ich sarkastisch und Anna kicherte.
Wir waren eigentlich nicht zu dritt, der vierte Angehörige unserer Gruppe war nur noch nicht da. Er kommt öfters zu spät. Keiner weiß wann er wo auftaucht.
Ich unterhielt mich noch ein paar Minuten mit Anna und Jonas, bis das Klingeln unser Gespräch unterbrach. Noch ein Montag, den ich überstehen muss. Ich gab ein kurzes ,,Uffff" von mir und machte mich zusammen mit Anna auf zum Unterricht.

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