Nein.
Doch!
Nein...
Dooooch!
Ok gut, vielleicht hatte meine Aufregung ein klitze kleines Bisschen damit zu tun, dass es Theo war, mit dem ich das Ereignis teilen durfte.
Na und?
Es ist doch nichts fraglich daran, sich zu beschweren wenn ein so charmantes Arschloch mich nicht nur aufhält, sondern es auch noch wagt einen frechen Kommentar zu hinterlassen.Da fiel mir wieder ein, dass ich mich auf den Weg zum Unterricht machen muss. Ich holte meinen Hausaufgabenplaner aus der Tasche und warf einen Blick auf den Stundenplan.
Mathe.
Ich hasse Mathe.
Ich verabscheue Mathe.
Es gibt nichts auf dieser Welt, was mich mehr verwirrt und frustriert als Mathe.
Und das auch noch 3 mal die Woche.
Kotzreiz.Ich machte mich kurz noch auf die Suche nach Jonas, da wir Mathe zusammen hatten und ich nicht alleine gehen wollte.
Nach kurzem Scannen der Umgebung fand ich den breit gebauten Jungen auch schon, undzwar im Gespräch mit einer blonden Schönheit.
,,Jonas!!", rief ich durch die Pausenhalle und da drehte er sich zu mir, nachdem er dem Mädchen noch ein süßes Lächeln zuwarf und sich verabschiedete.
,,Das ist schon die dritte seit letzem Montag.", erinnerte ich ihn. ,, Hast du überhaupt noch Kontakt mit Gina??"
,,Hey, zieh mich nicht auf. Ich glaube diesmal ist es was Ernstes.", erwiderte er. ,, Und um auf deine Frage zurückzukommen, nein.
Aber auch nur, weil sie so ständig angerufen hat und die ganze Zeit darauf aus war, auch mal etwas außerhalb vom Bett zu unternehmen.",,Oh Nein, dieses dumme naive Mädel scheint gar nicht zu wissen, wie Beziehungen funktionieren." , kommentierte ich in einem sarkastischen Ton.
Er imitierte mich kurz und dann gingen wir zu unserem Kursraum.
Dort angekommen setzten wir uns auf unsere Plätze. Ich war dankbar dafür, neben Jonas zu sitzen, da er immer dafür sorgt, dass wir Spaß haben im Unterricht.
Außerdem war er in Mathe genau so ein Waschlappen wie ich, weshalb wir unsere ganz eigene Taktik für den Mathe-Unterricht entwickelt haben.Dem Lehrer zuhören, dabei aber trotzdem reden, und bei Aufgaben bei den Nachbarn abschreiben.
Der dritte Aspekt funktiokierte bei mir besser als bei ihm, da er außen saß und daher keinen Nachbarn hatte. Aber auch dieses Problem konnten wir lösen, indem er einfach von mir abschreibt, wenn ich von meiner Nachbarin abschreibe.
Jap, wir haben Mathe revolutioniert.
,,Also gut, erzähl mir etwas von der Blonden, mit der du eben geredet hast!"
,,Ihr Name ist Sarah, sie ist in unserer Stufe und ist mega heiß, wenn du verstehst."
Ich seufzte. ,, Lieber Jonas, wie oft muss ich dir noch erklären, dass Aussehen nicht alles ist, wonach man in einem Partner schauen sollte.
Sie könnte hübsch sein und ihr Charakter könnte dem einer Ratte ähneln.
Was machst du dann?",, Ja Socrates, ich verstehe Ihre philosophische Auffasung und fühle mich geehrt, dass Sie mich im Thema Liebe beschulen.
Eine Frage hätte ich jedoch noch, wenn Sie doch so viel über Liebe wissen, wieso sind Sie noch Single?", antwortete er.,,Woah, Grenzen überschritten mein Freund!", drohte ich ihm und pikte ihm mit meinem Bleistift in den Arm.
Ein simples ,,AUH!" erhielt ich als Reaktion.
,,Ey, du weißt, dass ich nur Spaß mache. Und ganz ehrlich, so ein hübsches Mädchen wie du könnte jeden Jungen auf der Welt haben.", sagte er schließlich und machte den ultimativen Ich-bin-nur-ein-Fuckboy-der-dir-sagt-was-du-hören-willst-um-dich-ins-Bett zu-bekommen-Blick.
,,Spar dir den Blick für Sarah du Schleimer", sagte ich mit einem Schmunzeln und den Rest der Stunde befolgten wir den 2. Und 3. Schritt unserer Taktik.
Dennoch konnte ich nicht aufhören über Jonas Worte nachzudenken.
Irgendwo hatte er Recht.
Undzwar nicht nur mit der Ichkönntejedenjungenaufderweltbekommen- Aussage.
Hehe.Spaß bei Seite, es steckte ein Stückchen Wahrheit in seinen Worten. Ich gebe immer Liebesratschläge und bin selbst schon seit gefühlten 5555 Jahren Single.
Es war so, als hätte ich meine Auffassung vom Konzept der Liebe perfektioniert, konnte nun aber niemanden finden, der ins Bild passt.
Vielleicht habe ich zu höhe Ansprüche, dachte ich mir während ich einen Blick auf unseren Kurs warf.
In der ersten Reihe waren 2 Jungen, welche mit dem Taschenrechner irgendwelche Wörter eingaben und dann kicherten.
Nope.
Mein Blick wanderte weiter und auf der rechten Seite des Raumes waren die klassischen Nerds.
Riesige Brillen, Zahnspange und mega schüchtern, bis zu dem Punkt, dass man sich nicht mal traute mit ihnen zu reden, aus Angst sie würden anfangen irgendwelche Mathe-Formeln aufzusagen und anschließend weinend davonlaufen.
Nope.
Ich schaute mir jeden einzelnen Jungen im Raum an, um herauszufinden, ob tatsächlich ich das Problem war und immer wieder bemerkte ich, dass es an den Jungs lag, nicht an mir.
Bis dann mein Blick links nach außen wanderte und meine Augen sich erneut mit denen eines heute schon öfter gesehen Kandidaten trafen.
Theo. Was eine Überraschung.
Ich dachte nach und erstellte in meinem Kopf eine Art Pro- und Contra-Tabelle. Ja ich weiß, mega oberflächlich, aber bei Theo hatte ich keine Schuldgefühle.
Pro:
GutaussehendContra:
Fuckboy
Eingebildet
Arrogant
Selbstverliebt
Arschloch
UnverschämtJap, die Entscheidung fällt ganz klar auf...
,,JAA!", schrie plötzlich ein hyperaktiver Jonas in mein Ohr.
,,Das ist ein gut gemeinter Rat Jonas, vielleicht solltest du für die nächsten paar Wochen auf diese komischen Gras-Brownies verzichten.", sagte ich und kontrollierte währenddessen mein Gehör.
,,Nein du Esel, ich freue mich auf den Test, den wir zurückbekommen haben, während du wieder im Traum warst.", antwortete er und hielt mir seinen Test entgegen.
4 -
Wow. Für seine Vethältnisse war das wirklich mal was Positives.
,,Oha, herzlichen Glückwunsch!", freute ich mich für ihn und wartete gespannt auf meinen Test.
,,Leonie, ich würde dir empfehlen dir nochmal die Grundlagen der 7.Klasse anzuschauen und am Besten alles, was danach kommt.", sagte Frau Lindet und reichte mir meinen Test.
Ich stellte mich schonmal auf das allerschlimmste ein.
Und das war auch gut so.
,, Eine 6 - ??? Gibt es das überhaupt????", schrie ich ein bisschen zu laut, da nicht nur meine Mitschüler, sondern auch die Lehrerin sich zu mir drehten.
,,Wenn du genauso laut im Bett bist, sollte dein zukünftiger Freund lieber schonmal die Wände geräuschundurchlässig machen.", flüsterte Jonas mir zu und zwinkerte.
Ich gab ihm einen leichten Schlag auf die Schulter und begann die Punkte zu zählen.
Das ist doch unglaublich. Eine 6. Minus????
Ich dachte mir schonmal Ausreden und Argumente aus, mit denen ich meinen Eltern die Note erklären konnte.
Als das Klingeln uns alle schließlich erlöste, packte ich meine Sachen und flitzte schnellstmöglich durch die Tür.
In der Pause sprach ich mit James und Anna über meine Note und die beiden munterten mich auf.
Ich machte mir eigentlich über meine Noten keinen schweren Kopf, aber irgendetwas zog mich schon den ganzen Tag runter.
Ich wusste nur nicht, was.