THREE

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Reese

Ich weiß, dass sie uns im Nacken steckt und uns beobachtet, wie wir hier Aschenputtel spielen. Lach du nur, Feuerlocke, ich wüsste meine Zeit auch besser zu verbringen. Ich weiß nicht wieso, aber sie regt mich schon auf, wenn ich sie nur sehe, dabei fand ich sie vor ein paar Stunden noch ganz angenehm. Jetzt hingegen, steigt der Drang sie übers Knie zu legen von Minute zu Minute und dabei bin ich eigentlich überhaupt nicht so. 

"Ich glaub das war jetzt alles", murmelt Justin mit einem Schnaufen und wischt sich mit dem Handrücken über seine Stirn, bevor er mir den Eimer aus dem Container reicht und selbst auch herausklettert. "Ja dann können wir ja endlich weitermachen. Ich habe heute nicht vorgehabt länger zu machen." Nicht heute jedenfalls. Ich treffe mich heute noch mit Adam. Er hat Probleme mit seinem Skyline. Ein absolutes Spaßmobil. Den werde ich heute Abend erst einmal eine Runde treten. Dafür lasse ich auch das Feierabendbier sausen.

Während Justin noch sämtliche Flüssigkeiten vom Motor lässt, schaue ich mir den Wagen weiter an, mache mir ein paar Notizen in mein kleines Buch und notiere mir auch die Fahrgestellnummer, um besser recherchieren zu können. Als der Motor trocken gelaufen ist, sorgt Justin dafür, dass der Motor ohne anzuecken aus dem Motorraum kommt, während ich den Kran bediene und ihn langsam dort heraushebe. Zusammen setzen wir ihn auf einem Werkstattwagen ab und fahren mit ihm rüber zu einem großen Tisch, auf dem wir ihn platzieren. Es ist wirklich Gold wert, so eine Krananlage in der Halle zu haben. Nicht auszudenken, wenn wir das Teil selbst hätten heben müssen. Da hätte ich erst einmal drei Tage Nutella-Diät gebraucht, um eine Chance zu haben. Jetzt kann ich mit dem Zerlegen beginnen.

Hailey

Mara und ich haben heute Einiges geschafft. Der Motor ist in seine Einzelteile zerlegt und ich bin froh, denn es sieht bei Weitem nicht so schlimm aus wie ich anfangs dachte - er muss nur äußerlich vom Rost befreit werden, im Inneren sieht er ganz passabel aus, abgesehen davon dass man alles komplett reinigen muss, aber ich denke damit werde ich die Azubine beauftragen können. 

Die Kleine ist mit Feuereifer dabei und hat mir anvertraut dass der Firebird ihr Traumauto sei. Ich denke dass ich ihr vertrauen kann denn so wie sie die einzelnen Teile in die Hand nimmt grenzt schon an Hingabe. Still lächle ich in mich hinein und reinige mir die verschmierten Hände mit dieser Spezialseife. Aber wer beinahe täglich mit den Händen arbeitet weiß dass man sie nie wirklich sauber bekommt, doch das gehört dazu und ich habe mich bewusst für diesen Weg entschieden da es mein Herzblut ist. 

Die Tür der Garderobe schwingt auf und die Person meiner zwischenzeitlich echt miesen Laune betritt den Raum, weswegen ich das mache, was den ganzen restlichen Tag eigentlich bestens funktioniert hatte - ihn ignorieren. Leider jetzt schlecht möglich, da unsere Spinde direkt nebeneinander liegen. Nachdem ich die Hände gründlich abgespült habe gehe ich zu meinem Schrank und hole meine Tasche, sowie die sauberen Kleider heraus. Anscheinend sind wir Beiden die Letzten. 

Bei mir absolut keine Seltenheit, da ich oft bis in die Nacht hinein am Schrauben bin, was mich unweigerlich an mein Baby erinnert, das in meiner Garage steht und dem ich noch den letzten Feinschliff verpassen muss.

Mein Blick fällt auf meine Uhr und ich ziehe mich eilig um, stopfe meine Arbeitsklamotten in den Spind zurück und greife meine Tasche, bevor ich ohne Wort den Raum verlasse um endlich nach Hause zu kommen. Cassie wird knapp in einer Stunde bei mir aufschlagen und bis dahin will ich geduscht haben, doch zum Glück habe ich nicht lange, weswegen ich auch hergelaufen und nicht gefahren bin.

Reese

Adam ist pünktlich und ich kann mich seinem 'Baby' widmen, wie er seinen Wagen liebevoll nennt. Nach zwanzig Minuten habe ich den Fehler gefunden und sein Kätzchen schnurrt wieder wie eine Eins. Während ich in meinem Bad stehe und mir die Hände wasche, lehnt er im Türrahmen und vergräbt seine Hände in den Jeanstaschen. 

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