FOUR

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Reese

"Mecker nicht! Hau wech... wir fahren mit Taxi." Adam wedelt auffordernd vor meinem Gesicht herum und sorgt dafür, dass ich ihn sprachlos ansehe. Eigentlich brauche ich mich auch nicht zu wehren oder versuchen herauszureden. Gegen Adam habe ich sowieso keine Chance und so motiviert, wie er gerade ist, würde er auch nicht davor zurückschrecken, mir die Shots eigenhändig einzuflößen. Er erinnert mich manchmal ein wenig an Henry Cavill aus Superman, nur in jung.

Also Widerstand zwecklos und ich greife den ersten Shot vom Tablett, stoße mit ihm an und kippe ihn herunter. "Richtig so...", brummt er mir auf die Schulter klopfend und schiebt mir den nächsten herüber. "Du hast es eilig heute?" - "Ja... eilig, dass du deine Konkurrenz für einen Moment vergisst. Außerdem... wann haben wir mal so einen Abend?" - "Hast ja recht... prost!" 

Die nächsten Shots folgen und ich muss irgendwann austreten. Als ich wieder in den Gastraum trete und mir noch vom Händewaschen das restliche Wasser an der Jeans abwische, trifft mein Blick auf ein Augenpaar, welches ich heute eigentlich nicht mehr sehen wollte. Hailey! Ich presse meine Lippen aufeinander und marschiere auf Adam zu, schütte mir den letzten Shot in den Kopf und knalle das Glas auf den Tisch. 

"Aufbruch!" - "Was Aufbruch... ey guck mal... ist deine Feuerlocke etwa so wie die?", fragt er zur Bar zeigend, weshalb ich seine Hand herunterschlage und ihn anzische. "Das ist nicht so Eine, das ist sie", patze ich genervt und greife ihn am Kragen, versuche ihn zum Ausgang zu ziehen. "Los, Aufbruch, hab ich gesagt..." - "Ja ja... ", murrt er, folgt mir, ein paar Meter, bis er plötzlich abdreht und sich hinter Hailey an die Bar stellt. "Du bist also, das Girl, das ihm Kopfzerbrechen macht... Hmm."

Hailey

Mit fragend hochgezogener Augenbraue drehe ich mich langsam um und mustere den Typen vor mir, bevor mein Blick auf Reese fällt der hinter ihm steht und missmutig seine Lippen verzogen hat. 

"Ist das mein Problem wenn ich das tue?" Eigentlich bin ich keine die Personen einfach direkt so anmault aber bei so einer dummen Art mich anzusprechen hat derjenige das gar nicht anders verdient. Herausfordernd hebe ich mein Kinn und greife in aller Seelenruhe hinter mich, um mein Glas Cola zu nehmen, was dem Kerl vor mir zum Schmunzeln bringt. 

"Warum geht man in eine Bar wenn man keinen Alkohol trinkt?" "Wenn man nicht freiwillig hier ist und morgen arbeiten muss?", stelle ich ihm die Gegenfrage und hoffe dass Cassie bald kommt. Ich will hier weg, denn meine Laune ist absolut im Keller. Der Kerl vor mir blickt über die Schulter und grinst. "Kein Wunder - die Feuerlocke ist wie du." 

Genervt verdrehe ich meine Augen und lehne mich an der Theke an, wobei ich jetzt den Dunkelhaarigen hinter ihm betrachte, der genauso genervt aussieht wie ich mich fühle. Na hallelujah. Mal eine Gemeinsamkeit. 

"Hailes... bin wieder... oh!", kommt Cassie angestolpert und würde den Boden knutschen wenn Blauauge vor mir nicht beherzt zugreifen würde und sie auffängt. Jetzt ist der Abend eindeutig gelaufen, denn Typen wie er fallen genau in ihr Beuteschema. Yep und so wie sie ihn anschaut habe ich damit vollkommen recht, denn sie kichert nach dem ersten Schock auf und klimpert mit ihren Wimpern, was in mir das Verlangen auslöst mir die flache Hand auf die Stirn zu klatschen. Sie ist einfach ein Everybodys Darling, auch wenn sie überhaupt nicht eingebildet ist und ein Herz aus Gold hat, zieht sie mit ihren blonden Haaren und ihrem Hammerkörper die Männer einfach an. 

Ich ahne jetzt schon dass ich heute alleine wieder nach Hause fahre und mache mich schon auf eine Runde "Peinlichkeiten mit Cassie" gefasst. Was meine Laune allerdings anhebt ist, dass Reese irgendwie genauso angepisst aussieht.

Reese

"Oh verdammt! Das hätte glatt ins Auge gehen können", murmelt Blondie und klammert sich an Adam fest. Ich verfolge diese Szene genau und als ich sehe, wie sich die beiden Anschauen, werfe ich augenrollend meine Arme in die Luft. "Nicht das auch noch!... Adam, wir wollten gerade gehen", brumme ich genervt und fahre mir an der Stirn in die Haare. 

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