Endlich wieder zu Hause setzte ich erstmal Tee auf. Auf dem Heimweg hatte es wieder angefangen zu regnen und ich ja zum Glück meinen Regenschirm dabei. Nebenbei hörte ich, dass jemand die Treppen runterkam und in die Küche trat. Es tat sich nichts weiter, deshalb drehte ich mich um und entdeckte Laura im Türrahmen. Sie ist ein Abweichler und hat letzte Woche hier hergefunden. Ihr rechter Arm ist immer noch kaputt, sie kann ihn nicht richtig bewegen. Leider sind wir noch nicht dazu gekommen ihn zu reparieren. "War alles ruhig?" Fragte ich und Laura nickte. Sie hatte irgendwas und das erkannte ich. "Was ist los?" Wollte ich wissen und sie schaute mir direkt in die Augen. "Ich habe Angst." Verwirrt sah ich sie an. "Wovor hast du angst?" Fragte ich und trat auf Laura zu. "Nina. Sie ist mehr als 24 Stunden schon weg." Erzählte sie mir und Laura machte sich anscheinend Sorgen.
"Du brauchst dir keine Sorgen zu machen. Es geht Nina gut." Mit traurigen Blick sah Laura mich an und irgendwie hatte ich das Gefühl, das sie eine Umarmung braucht. Auch wenn sie kein richtiger Mensch ist, mittlerweile merkt man diesen Unterschied nicht mehr. Also ging noch näher und zog sie in meine Arme und strich beruhigend über ihren Rücken. Seit Laura bei uns ist, ist sie ziemlich auf Nina fixiert. Ich finde es überhaupt nicht schlimm, nur frage ich mich, wie lange wir Laura hier behalten wollen. Da ab und zu doch mal die Polizei vorbeischaut.
Ich ließ Laura wieder los. "Alles okay wieder?" Sie nickte und im selben Moment geht eine Tür auf und sofort war Laura aus der Küche verschwunden. Ich hörte leise ihre Stimme und die Stimme meiner Schwester. Dann kümmerte ich mich wieder um mein Tee, wo mittlerweile das Wasser schon kochte. Aus dem Schrank nahm ich dann zwei Tassen, da bestimmt Nina auch eine Tasse haben möchte. Und ich hatte recht, wenige Minuten später betrat sie die Küche aber ohne Laura. "Wie lief es?" Fragte ich beiläufig und überreichte ihr eine Tasse Tee. Dankend nahm sie es an und lehnte sich an den Tisch. "Es lief alles super. Wir waren mal schneller fertig als gedacht und Derek wird sich dann nochmal melden." Während Nina erzählte, machte ich mir einen Spritzer Zitrone in mein Tee. "Gibt es was neues von Ethan?" Ich schüttelte den Kopf. "Bei ihm selber nicht. Aber er hat mir etwas interessantes erzählt." Nina zog eine Augenbraue in die Höhe und sah zu mir rüber. "Cyber Life hat einen Androiden zur Polizei geschickt. Erachtens jagt auf Abweichler."
Nina lachte kurz auf. "Das ist ein Scherz, oder?" Ich schüttelte mit dem Kopf und nahm vorsichtig einen kleinen Schluck vom Tee, leider nicht zu vorsichtig. Ich hasse es, wenn der Tee zu heiß ist, aber ich lerne auch nie draus. "Er soll verdammt gut sein." Fügte ich noch hinzu. "Wenn das so ist. Sollten wir unsere ganzen Treffpunkte jede Woche neu ausmachen." Überlegte Nina und schien immer mehr in ihrer Gedankenwelt zu verschwinden. Aber sie hatte recht. Wir sollten die ganzen Orte erneuern und immer wieder wechseln. Es wird nicht gerade leicht aber wir schaffen das.
Als wir gerade so darüber nach dachten, wie es jetzt so weiter gehen könnte. Kam plötzlich Laura wieder in die Küche. "Was gibt es?" Fragte Nina und Laura trat einen Schritt zur Seite. Hinter ihr war ein anderer Android und ängstlich sieht er uns an. "Er irrte vor dem Haus umher." Meinte Laura und ich stellte meine Tasse zur Seite. "Wie ist dein Name?" Fragte ich und ging langsam auf ihn zu. Seine LED leuchtete durchgängig gelb und immer wieder beobachtete er jede Bewegung die wir machten. "Martin." Sagte er kurz und knapp und hielt sich seine Schulter. Er war verletzt und sein Shirt war voller blaues Blut oder besser bekannt auch als Thirium. Nun stand ich vor ihm und ganz kurz flackerte seine LED rot auf. Er hatte angst das ich irgendwas antue. "Warum bist du geflohen?" Fragte nun Nina hinter mir und rührte sich keinen Zentimeter, nur die Tasse Tee noch in der Hand.
"Ich möchte nicht." Martin sah zu Boden und ich akzeptierte diese Antwort. Es ist seine Entscheidung und diese Akzeptiere ich. "Darf ich mir deine Wunde ansehen, damit wir dir helfen können?" Es dauerte kurz aber er war einverstanden. Nina stellte seine Tasse ab und verschwand aus der Küche. Ängstlich sah Martin ihr hinter her. "Sie holt Werkzeug Martin. Du bist hier in Sicherheit." So ganz überzeugt ist er noch nicht aber ich hoffe sehr, dass wir ihm helfen können.
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Dein Wahres Ich {Detroit: Become Human}
FanfictionThea ist mit einer der wenigen Menschen, die den Abweichlern eine Zuflucht bietet. Gemeinsam mit ihrer Schwester versteckt sie Androiden im Haus ihrer verstorbenen Eltern. Bisher war alles kein Problem, doch seitdem das Police Departement einen Andr...