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Warum stellst du dich denn immer so an?

Warum stellst du dich denn immer so an? Das fragen die, die sonst nichts anderes zu sagen haben, die, die von sich selbst ablenken wollen.
Warum stellst du dich denn immer so an? werde ich immer genau dann gefragt, wenn es mir am schlechtesten geht und ich dringend jemanden zum Reden brauche und keinen, der mir Vorwürfe macht.
Warum stellst du dich denn immer so an? Diese Frage wird mir von den Leuten gestellt, die mich kaum kennen und eigentlich gar nicht die Berechtigung haben, überhaupt in Betracht zu ziehen mich das zu fragen.
Warum stellst du dich denn immer so an? Genau dann muss ich diese Frage beantworten, wenn ich gerade am allerwenigsten eine Antwort darauf habe. Ich werde gefragt, wenn ich selber verwirrt bin und versuche das Leben zu verstehen.
Ich werde wieder und wieder gefragt, obwohl ich ihnen schon zehnmal gesagt habe, dass ich jetzt keine Zeit habe. Und dabei lasse ich außen vor, dass ich nicht will, dass ich nicht kann. Ich kann diese Frage nicht beantworten und nicht weil ich keine Zeit habe, sondern weil ich es nicht weiß. Genauso wenig wie ihr. Ich weiß nicht warum ich nie so bin, wie ihr mich gerne hättet. Ich weiß nicht warum ich nicht einfach das tun kann, was die Leute sagen. Ich weiß es noch nicht mal, obwohl ich mir diese Frage täglich mindestens zweimal selber stelle.
Warum bist du nicht normal?
So wie die anderen?
Warum musst du dich denn immer so anstellen, wenn du normal sein sollst?
Weißt du was? Ich möchte es selber wissen. Ich strenge mich jeden Tag an es heraus zu finden. Jeden Tag. Und jeden Tag kommt das gleiche dabei heraus: Ich weiß es nicht.
Warum um alles in der Welt stellst du dich denn immer so an?
Sie versuchen mich zu überzeugen zu antworten. Sie versuchen mich zu überzeugen, dass das Beste für mich sei. Doch das ist es nicht. Das weiß ich jetzt.
Ich habe aufgehört zu antworten und ich habe schon längst aufgehört zuzuhören. Doch was ich als allererstes aufgehört habe zu tun, ist es mich selber zu fragen. Und an dem Tag als ich mit all dem aufgehört habe, habe ich angefangen mich selbst zu akzeptieren. Und habe nicht wieder aufgehört.