Leise raschelten die Blätter der Bäume,
sachte und sanft
Der Schmetterling bewegte sich geräuschlos durch die Luft,
seine strahlenden Farben blendeten mich
Viel zu klein schienen die Flügelschläge erst,
viel zu bedeutungslos
Doch der Wind war schon längst nicht mehr leise,
die Pflanzen schon längst nicht mehr still
Da bewegten sie sich,
im Rhythmus des Windes,
in der Melodie des Schmetterlings
hin und her
her und hin
Mein Fenster war nur leicht geöffnet,
ich wollte ja nicht krank werden
Doch auch mich ließ er nicht unberührt
Sanft schlich er an der Tür vorbei
und fand mich,
unter all dem Chaos meiner Gedanken
Und er ließ mich fühlen:
Längst vergessene Erinnerungen kamen wieder hoch,
die einst an Bedeutung verloren hatten,
die nicht mehr wichtig zu sein schienen
Gedanken an Orte, Momente, Freundschaften, die verdrängt wurden,
zwangen sich in mein Gedächtnis
Viel zu lange wurden sie im tiefen Verließ durch die schwere Schuld geborgen gehalten
Der Schlüssel für die Truhe durch Schutt und Asche unauffindbar
Doch dieser Wind,
ausgelöst von einem einzelnen Schmetterling,
konnte das Schloss öffnen
Erinnerungen, die einst so geliebt,
dann von tiefer Schuld gezeichnet wurden,
konnten mir wieder ein Lächeln entlocken,
meine Lungen bekamen wieder Luft
und meine Augen
glichen endlich wieder einem strahlenden Nachthimmel,
in denen Meteoriten zu Sternschnuppen wurden
Das Schwarz wurde zu Dunkelblau
und schließlich
zu einem unendlichen Regenbogen
Und es war doch nur ein Schmetterling

DU LIEST GERADE
words
PuisiKennst du das, wenn du einfach nur da sitzt und dir so viele Gedanken auf einmal in den Kopf kommen, dass du garnicht weißt, welchen Gedanken du als erstes zu ende denken solltest? So geht es mir sehr oft. Und genau deshalb halte ich dieses große Du...