Jake Leech meldete sich nicht.
Er rief weder an, noch schrieb er eine SMS und irgendwie war ich darüber einfach nur erleichtert. Nach allem was er mir in der Vergangenheit angetan hatte, war ich nicht wirklich scharf darauf gewesen mit ihm auszugehen.
Es waren Sommerferien, weswegen ich den ganzen Tag bei Dad im Krankenhaus verbringen konnte. Er würde morgen entlassen werden. Ich hatte ihm bereits von Lu erzählt, auch wenn seine Reaktion auf die Neuigkeit eher nüchtern ausfiel.
»Tja, so schnell wird man Opa.«, hatte er nur gesagt. Aber ich wusste, dass es ihn innerlich sehr beschäftigte. Wahrscheinlich machte er sich große Vorwürfe, dass er seiner älteren Tochter damals verboten hatte jemals wieder zu kommen.
In der darauffolgenden Woche kehrte langsam aber sicher wieder der Alltag ein. Ich telefonierte ein paarmal mit Lu und traf mich mit Chloé. Beim Gedanken daran, dass in drei Tagen die Schule wieder losgehen würde, drehte mir sich der Magen um.
»Ich werde hier drin noch verrückt. Ich brauche meine Arbeit und die Kanzlei braucht mich.«, sagte Dad und tigerte durchs Wohnzimmer.
»Jetzt gehst du erst mal in Kur und dann sehen wir weiter.«, meinte ich und stand vom Sofa auf. Dad war Anwalt und zwar ein verdammt erfolgreicher.
»Ich brauche keine dämliche Kur.«, murrte er.
Ich seufzte. Es war zwecklos mit ihm zu diskutieren. »Es ist doch nur für ein paar Wochen.«
Dad brummte etwas unverständliches und wechselte dann das Thema: »Wann wollte Lu nochmal vorbeikommen?«
»Morgen. Ich mache einen Kuchen und dann setzen wir uns in aller Ruhe zusammen.«
Damit schien das Gespräch beendet und Dad verließ mit einem weiteren Brummen das Wohnzimmer.
Und das war der Moment in dem mein Handy piepte. Eine unbekannte Nummer hatte mir eine Nachricht geschickt.
Unbekannt: Hey babe! Sorry, dass ich mich erst jetzt melde, hatte viel um die Ohren. Wie geht's meiner Schönheit?
xoxo Jake
Ich las die SMS mit einem Stirnrunzeln. Was wollte er mit diesen dämlichen Kommentaren erreichen?
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By My Side
Подростковая литература»Was willst du?«, ich versuchte meine Stimme taff klingen zu lassen, was mir bei seinem intensiven Blick absolut nicht leicht viel. »Ich weiß nicht. Ein Date? Das wär doch was oder Bö?« Als er meinen Namen sagte lief mir ein kalter Schauer den Rücke...