Tylor öffnete den Kühlschrank um sich etwas Saft herauszunehmen. Er öffnete die Flasche und hob sie an seinen Mund.
,,Nimm dir bitte ein Glas mein Schatz.«
Die Stimme seiner Mutter drang ermahnend zu ihm durch.
,,Entschuldigung Mom.'' Schnell nahm er sich ein Glas aus dem Schrank über der Spüle. Als er sich umdrehte war sie verschwunden.
,,Mom?«
Keine Antwort. ,,Mom, wo steckst du?«
,,Hier bin ich doch mein Schatz.«
Erschrocken drehte er sich um. Sie saß am Küchentisch und lächelte ihn traurig an. Da bemerkte er, wie schick sie aussah. Sie trug ihr dunkelblaues Lieblingskleid und ihre Haare waren kunstvoll hochgesteckt. Eine dunkelblonde Locke hing ihr im Gesicht.
,,Mom, wo gehst du hin? Es ist mitten in der Nacht.«
Wieder lächelte sie ihn an. ,,Tylor mein Liebling, das weißt du doch.«
Er runzelte die Stirn.
,,Tut mir leid mein kleiner Engel.«
,,Leidtun? Was denn?'' Tylor wurde zunehmend verwirrter. ,,Mom. Was tut dir leid?« Und wann hatte sie ihn das letzte Mal ihren Engel genannt? Was war hier eigentlich los?
,,Mom, rede mit mir bitte?« Ein unglaublich großer Schmerz breitete sich in seiner Brust aus. Wie ein Messer bohrte er sich in sein Herz. Doch war es kein physischer Schmerz. Viel mehr war es wie ein Gefühl dass etwas schlimmes passieren würde.
,,Bitte verzeih mir mein Engel.« Bei den letzten Worten rannen ihr Tränen übers Gesicht.
,,Mom? Wieso weinst du denn?«
Plötzlich viel er auch an zu weinen. Aber wieso?
,,Was soll ich dir verzeihen?«
,,MOM? MOM?«
Mit einem Schwung saß Tylor kerzengerade im Bett.
Sein Gesicht war nass von den Tränen die er im Schlaf geweint hatte. Tylor hatte gar nicht einschlafen wollen. Seine Tasche lag noch immer unausgepackt neben ihm.
Er zuckte zusammen als es an seiner Tür klopfte. Schnell trocknete er sich die Tränen ab.
,,Ja?'' Er räusperte sich.
Die Tür öffnete sich und July steckte ihren schmalen Kopf durch die Tür.
,,Hey. Hast du Hunger? Ich habe Pizza bestellt.''
Eigentlich hatte er keinen Hunger. Dennoch nickte er. Sie blieb nur einen Moment so in der Türe stehen.
,,Gut. Ich hol dich dann wenn die Pizza da ist.''
Wieder nickte er einfach nur.
Gerade als sie die Türe wieder schließen wollte überlegte sie es sich doch anders. Sie kam herein und setzte sich vorsichtig neben Tylor aufs Bett.
,,Du weißt doch, dass du mit mir reden kannst oder?«
Alles was er zustande brachte war ein weiteres Nicken.
Sie stand auf und gab ihm einen Kuss auf den Kopf.
,,Ich vermisse sie so sehr.« Er bekam die Worte nur flüsternd heraus und seine Augen waren wieder voller Tränen. Er presste die Lippen zusammen doch es half nichts.
July drehte sich wieder zu ihm um. ,,Ich auch.« Auch ihre Stimme versagte bei diesen Worten.
,,Ich habe von ihr geträumt. Sie war da. Sie hat sich bei mir entschuldigt. So als ob sie etwas dafür könnte. Die Tränen rannen unkontrollierbar über seine Wangen.
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Auf der Suche nach den verlorenen Erinnerungen
ParanormalAvery Cunningham erinnert sich nicht mehr an ihr früheres Leben. Alles was ihr bleibt, ist das Leben nach ihrem Tod. Was würde sie nicht alles geben, um zumindest eine schöne Erinnerung zu besitzen, zu wissen, was damals wirklich passiert ist. Do...