Prolog

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Einsam.

Kein schönes Wort, und doch ist es das erste Wort das mir in den Sinn kommt, wenn ich daran denke, wie ich mich damals fühlte. Jedoch ist Einsamkeit nicht immer etwas Schlechtes. Manchmal ist es auch ganz angenehm alleine zu sein. Wie jetzt zum Beispiel.

Es ist noch ziemlich früh am Morgen und der warme Wind lässt die Blätter an den Bäumen rascheln, was irgendwie beruhigend auf mich wirkt. Und zusammen mit dem Vogelgezwitscher klingt es noch viel schöner. Das Licht der Sonne spiegelt sich in den vielen kleinen Pfützen vor meinen Füßen wieder. Es hatte die Nacht über geregnet, weswegen noch immer alles nass war.

Langsam gehe ich über die Wiese. Der Wind lässt meinen Rock flattern, und weht durch meine Haare. Doch auch die schönen Reize des Sommers schaffen es nicht diesen Ort für mich weniger bedrückend erscheinen zu lassen.

Ich lockere meinen Griff um die Blumen, die ich in der Hand halte, um sie nicht kaputt zu machen. Das Atmen fällt mir irgendwie nicht so leicht und mein Herz fühlt sich in meiner Brust unglaublich schwer an. Mit einem tiefen Atemzug fühle ich mich in der Lage weiter zu gehen, auch wenn mein Körper mir etwas anderes sagen will. Ich dachte eigentlich dass es mir beim zweiten Mal leichter fallen würde, aber so ist es nicht.

Meinen Kopf in den Nacken gelegt, blicke ich nach oben in den Himmel. Die Wolken haben sich fast komplett verzogen, und die Sonnenstrahlen treten noch heller und wärmer hervor.

Aber eigentlich ist dies nicht der richtige Anfang für eine Geschichte. Vielleicht sollte ich woanders beginnen.

Auf der Suche nach den verlorenen ErinnerungenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt