Kapitel 3

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Kapitel 3

Eigentlich sah die Halle aus wie eine ganz gewöhnliche Trainingshalle. Von den Decken hingen Boxsäcke. Es gab auch diese langen Holzbänke, die ich aus dem Sportunterricht kannte. Sie standen an den Seiten der Halle und dienten einfach als Sitzgelegenheiten. In der Mitte der Halle waren mehrere Matten zu einem Viereck angelegt und von Gummiseilen eingezäunt. Es erinnerte mich an die Boxkämpfe, die ich im Waisenhaus immer heimlich geschaut hatte, während mein Betreuer tief und fest auf dem Sofa schlief. Dieser Ring sah dem aus dem Fernsehen sehr ähnlich.

Jetzt erst bemerkte ich das keiner hier trainierte. Ein kalter Schauer lief mir den Rücken runter. Es war also keine öffentliche Trainingshalle. Wahrscheinlich wusste niemand das es diese Halle gab. Keiner würde mich hören. Sie konnten mit mir machen was sie wollten.

,,Komm mit!", sagte die eine Person, und ich hörte an der Stimme das es ein Mann war. Ich folgte ihnen durch die große Halle bis zu einer Eisentür, da sah ich plötzlich an der rechten Wand eine weitere Tür. Seltsam, sie war mir vorhin gar nicht aufgefallen. Doch sie war ja auch nicht so wichtig.Wahrscheinlich wurden dadrin weitere Sportgeräte gelagert.

Hinter der Eisentür liefen wir durch einen schmalen Flur. Sie nahmen mich in ihre Mitte, wahrscheinlich dachten sie ich würde abhauen, doch so dumm war ich auch nicht. Nach einer kleinen Ewigkeit erreichten wir eine alte Holztür. Einer der Leute öffnete sie und führte mich in einen großen Loft. Ich sah eine Küche und ein paar Sofas. Mehr umschauen konnte ich mich nicht, den sie hatten mich bereits weiter gezogen. Eine lange Treppe hinauf, dann waren wir da. Hinter dieser Tür würde ich für den Rest meines Lebens bleiben. Wahrscheinlich gab es dadrin nich einmal ein Bett und ich müsste auf dem Boden schlafen. Bestimmt gab es überhaupt keine Möbel. Wahrscheinlich würden sie die Tür öffnen, mich hinein schubsen und die Tür von außen verriegeln. Doch so war es nicht. Eher das Gegenteil. Und das aller seltsamste war das sie sogar Anstalten machten sich vor mir zu ... verbeugen. Doch das konnte unmöglich sein. Also stempelte ich diese ,, Verbeugung" damit ab das sie wahrscheinlich Rückenschmerzen hatten und sie sich nur kurz gedehnt hatten. Wie bescheuert diese Erklärung auch war, anders erklären konnte ich es mir zu der Zeit noch nicht. Plötzlich, ohne etwas zu sagen, verschwanden die zwei Leute und ich blieb allein vor der immernoch geschlossenen Tür meines neuen Zimmers. Wie gesagt, ich hatte keine zu großen Erwartungen, also öffnete ich die Tür und mir stockte der Atem.

Zur Kämpferin erzogenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt