Kapitel 6
Langsam rappelte ich mich auf. Ich war wohl mitten im Schlaf aus dem Bett gefallen. Mein Ellenbogen schmerzte, doch ich war Schmerzen gewohnt. Im Waisenhaus wurde ich oft geschubst und einige Jungs traten mich und lachten mich dabei aus. Die Betreuer schauten dabei zu und manchmal hatte ich das Gefühl das auch sie schmunzeln mussten. In diesen Augenblicken fehlten mir meine Eltern besonders. Wenn ich wenigstens eine Freundin gehabt hätte die mich in den Arm genommen hätte und mir gut zu geredet hätte. Doch ich hatte keine Freunde. Ich war immer alleine, doch mit der Zeit hatte ich mich damit abgefunden.
Mir war plötzlich schrecklich heiß, kein Wunder in einem Zimmer wo es nur so ein kleines Fenster gab und ansonsten Luftdicht verschlossen war. Ich ging rüber zu dem Fenster um die kühle Nachtluft rein zulassen. Zum Glück war es offen, doch Gitterstäbe versperrten mir den Blick nach Draußen. Ich hätte ohnehin nicht viel gesehen in der Dunkelheit.
Das vorhin so groß erscheinende Zimmer fühlte sich jetzt klein und beengt an. Erst jetzt entdeckte ich neben dem Bett noch eine Tür. Vorhin hatte ich sie gar nicht richtig wahr genommen. Noch immer geschwächt lief ich auf die Tür zu. Dahinter lag das Badezimmer. ,, Was für ein Luxus", dachte ich mir. Das Bad war sehr modern und gleichzeitig elegant. Es gab eine Toilette und ein Waschbecken. Das ganze Bad war in schwarzem Mamor gehalten. Über dem Waschbecken hing ein großer Spiegel und darunter war eine kleine Ablage wo verschiedene Handcremes und Schminkutensilien aufgereiht nebeneinander standen. In einer Ecke stand eine große offene Dusche, ebenfalls aus schwarzem Mamor. Ich ging zu dem Waschbecken und spritzte mir erst einmal kaltes Wasser ins Gesicht. Es half. Langsam wurde ich wach und lebendig.
Dann ging ich wieder zurück in mein Zimmer. Ich wusste nicht welcher Tag es war oder wir viel Uhr es war. Ich hatte jegliches Zeitgefühl verloren. Plötzlich hörte ich ein Geräusch. Ich schreckte zusammen. Schnell wurde mir bewusst das das mein Magen war. Ich hatte wohl schon lange Zeit nichts mehr gegessen. Da entdeckte ich meine Rettung. Auf dem Glasstisch vor dem Sofa stand ein Tablett. Darauf war ein Teller mit einem Salamibrötchen auf das ich mich gierig stürzte. Danach nahm ich mir das Müsli vor, das in einer Porzellanschüssel neben dem, jetzt leeren, Teller stand. Das Glass kaltes Wasser leerte ich in einem Zug aus. Die Kälte belebte meine Sinne und jetzt war ich wieder ganz bei Kräften.
Das vorhin noch volle Tablett stand jetzt leer auf dem Tisch. Was war das? Neben dem Tablett lag ein kleines rotes Lederbuch und daneben ein edel aussehender Füller ganz in Gold. Ich nahm das kleine Buch vorsichtig in meine Hand. Ganz geheuer war mir das nicht. Das Buch sah zwar ziemlich ungefährlich aus doch hier traute ich niemandem.
Als ich das Buch öffnete, fiel ein kleiner, zusammengefalteter Zettel heraus. Ich hob ihn auf und las. ,, Wir hoffen das dir das Essen gemundet hat und erwarten dich morgen pünktlich um fünf Uhr fertig angezogen vor der Tür. Wir schicken dir jemanden der dich zum Training abholt. In dieses Buch kannst du deine Gedanken, Wünsche und Sehnsüchte hereinschreiben.
Die Gesuchten
Kämpfe, Sterbe aber gebe niemals auf!
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Zur Kämpferin erzogen
ParanormalSie verfolgen mich. Sie sind überall. Doch ich werde kämpfen, so wie Sie mich erzogen haben!