"Mir geht es nicht gut."
5 Worte die ausreichen, damit ich um 1 Uhr nachts in mein Auto steige und zu dir fahre, um nach dem Rechten zu sehen.
Ich hab es wirklich gemacht.
Stehe wirklich mal wieder vor deiner Tür. Man bin ich dumm.
Du hast keine Ahnung dass ich da bin.
Schreibst dass du gleich schlafen gehst.
Zweifel überkommen mich.
Was mache ich hier eigentlich?
Nunja..die Antwort liegt auf der Hand: ich mache mich zum Deppen.
Meine Sorgen und mein Mitgefühl sind jedoch größer als meine Scharm. Also schreibe ich dir dass du mir vorm Schlafengehen doch bitte kurz die Tür öffnen sollst.
Keine Antwort von dir.
Ich hatte mich blamiert...
Rascheln von Schlüsseln.
Du schließt die Tür auf.
Überrascht schaust du mich an. Ein bisschen verlegen. Ich will nicht wissen welchen Gesichtsgulasch ich wieder hatte. Ich sah bestimmt einfach fertig aus.
Ich versuche zu grinsen. Ich glaube das hat nicht wirklich funktioniert. Sah bestimmt bemitleidenswert aus. Ich glaube die ganze Aktion von mir war bemitleidenswert im Nachhinein. Du grinst ein wenig zurück. Das hatte wohl auch nicht so Gewollt-Aber-Nicht-Gekonnt aussehen sollen.
Ich betrete deine Wohnung.
Ich habe keine Ahnung was ich sagen soll. Ich weiß ja nicht mal genau wieso ich hier bin. Ich will dich umarmen und dir sagen dass alles wieder gut wird. Aber ich bin nicht der Typ der sowas dann auch wirklich umsetzt. Also sage ich nur beiläufig, dass ich ne Stalkerin sei und wie ein Detektiv nach dem Rechten sehen wolle. Wenn mir etwas unangenehm ist versuche ich die Situation immer selbst ins Lächerliche zu ziehen. Wahrscheinlich aus Angst, jemand anderes würde es sonst tun.
Ich gehe ins Wohnzimmer und lege mich auf die Couch.
Wir sind beide sehr angespannt. Haben wahrscheinlich beide Angst etwas falsches zu sagen. Es dauert eine Weile bis das Gespräch ins Laufen kommt.
Du erzählst mir wie schlecht es dir geht. Dass dir keiner zurückschreibt. Du jedem egal zu sein scheinst. Du das Haus seit Tagen nicht mehr verlassen hast und es niemanden zu kümmern scheint. Dass du niemandem etwas wert seist.
Und ich..ich höre mir an was du sagst.
Liege einfach da. Den Blick von dir abgewandt. Die Wand anstarrend. Und mit jedem weiteren Wort deines "Ich bin allen egal"-Vortrages trittst du mir härter in die Magengrube.
Ich bin zutiefst verletzt. Schockiert und einfach nur traurig, dass du das was ich für dich tue, das was du mir bedeutest so garnicht zu schätzen weißt. Ich scheine für dich garnicht zu zählen.
Ich bin hier. Um 1 Uhr nachts bin ich zu dir gefahren weil es dir nicht gut geht. In 7 Stunden muss ich wieder aufstehen. Ich will einfach, dass du nicht alleine bist wenn es dir nicht gut geht. Oft genug hast du Mist gebaut. Ich würde mir nur Vorwürfe machen. Wollte dir Gesellschaft leisten. Für dich da sein. Und du sagst mir eiskalt ins Gesicht du würdest Niemandem etwas bedeuten? Dass sich keiner für dich interessiert. Das sagst du ausgerechnet mir? Ausgerechnet mir??
Du sagst keiner antworte auf deine Nachrichten in Whatsapp.
Aber auf meine Nachrichten antwortest du stundenlang nicht. Bist online, aber antwortest nicht. Nach stundenlangem Ignorieren meiner Nachrichten komme ich mir doof vor. Und lösche sie wieder. Und dann kannst du mir plötzlich doch antworten. Was ist das für ein Spiel?Mit dem Löschen meiner Nachrichten beende ich das Gespräch selbst. Als ob ich es von dir beenden lasse indem du mich einfach ignorierst. Ausgerechnet ich. Offensichtlich die Einzige, die für dich da sein will und es trotz verkrüppelter Psyche hin und wieder mal schafft das tatsächlich auch umzusetzen und zu zeigen.
Dieser Abend war sehr schmerzhaft für mich. Was du sagtest war nicht schön zu hören für mich. Zu erfahren dass man null für das geschätzt wird was man tut. Offenbar einfach nicht zählt was man tut. Und dann durfte ich mir noch anhören, dass man im Leben nicht immer alles überdenken solle. Dass man einfach handeln solle. Nicht alles 'Overthinken' sollte. Ausgerechnet DU sagst das. Genau das ist ja das Problem gewesen. Hättest du mal lieber nachgedacht statt einfach zu machen. Ich habe es von Anfang an gewusst. Wusste wann ich am Start war und wann sie. Wie kann man sagen, dass man auf jemanden steht und sich dann mit einer treffen und es Date nennen und sie dann sogar noch rammeln? Von jedem Treffen wusste ich. Und seit dem frage ich nich ob ich dich komplett falsch eingeschätzt habe oder du mkr einfach nur den netten 'ich bin nicht wie die anderen Kerle' vorgespielt hast. Aber keine Sorge. Dieses Thema ist vom Tisch. Ich werde es nie wieder erwähnen. Alles was ich hier schreibe, schreibe ich mir von der Seele. Es wird nach Abschluss der Geschichte nie wieder aufgegriffen von mir. Versprochen.Zurück zu dem Abend:
Irgendwann konnte ich es einfach nicht mehr ertragen. Ich bin aufgestanden und gegangen.
Ja er war schmerzhaft der Abend. Aber er war so verdammt hilfreich.
Du hast mir so verdammt gut geholfen meine Gedanken zu sortieren.
Ich hätte nach deiner Vögelei schon verstehen sollen. Aber da war ich einfach nur schockiert und enttäuscht von mir selbst dass ich dachte du wärst anders als all die andere schwanzgesteuerten Kerle. Aber es so nochmal ins Gesicht gesagt zu bekommen hat mir wirklich geholfen. Ich glaube ich hätte dich sonst nicht loslassen können. Wäre an dir immer weiter zerbrochen. An deiner Art. An den Gerüchten die es über dich gibt und die du tatsächlich auch auslebst. Ich hätte immer mehr Rückschläge machen müssen und das obwohl ich genau wusste dass das ganze überhaupt keinen Sinn machte. Ja Gefühle machen oft keinen Sinn. Ich weiß. Aber es war wirklich einfach absurd. Ich hätte mit dir nie eine Zukunft haben können. Du bist mit deinem Leben viel zu überfordert. Weißt nicht was du willst.
Es ist schade. Hättest du nur die gleichen Erwartungen an dein Leben wie ich an meins. Hättest du dein Leben nur ein Stück mehr im Griff.
Aber es ist nunmal wie es ist. Menschen soll man nehmen wie sie sind oder es lassen. Ich habe mich für letzteres entschieden.
Ich bin frei.
Du hast mich befreit.
Dieser abend hat mich endgültig befreit. Und diese Geschichte hier setzt hinter dem ganzen Geschehen einen Fetten Punkt. Einen fetten Endpunkt. Vergangen und Vergessen.
Ich möchte nie mehr darüber sprechen.
Solltest du das hier lesen bitte ich dich das zu akzeptieren.
Das bist du mir schuldig.Und was soll ich sagen?
Mir geht es endlich wieder gut.
Ich stieg an diesem Abend ins Auto und nach Wochen konnte ich endlich wieder so etwas wie Frieden spüren.
So muss sich Dobby gefühlt haben als er von seinem Herren die Socke geschenkt bekam. Frei.
Ich danke dir. Von Herzen. Es war das Beste was du hättest tun können.Lass uns einen Neustart wagen.
Alles vergessen was war. Und Nichts davon wiederholen.
Lass uns wieder Spongebob und Patrick sein. 2 Idioten Freunde."Ich bin bereit - ich bin bereiiit"
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