Gedanken Spaghetti

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Was ist nur los mit mir?
Das frage ich mich eigentlich schon seit ich denken kann.  Es sind nur immer wieder verschiedene Themen und Auslöser. Ladys and Gentlemen todays issue is about Gefühlslosigkeit. Tam tam tam. Ich liege gerade in meinem Bett und habe mir die alten Texte durchgelesen die ich hier nie veröffentlich habe, weil sie zum einen nie fertig geworden sind, zum anderen einfach zu privat sind.
"Zu privat"...gibt es das? Naja sagen wir einfach, sie würden mich sehr verletzlich zeigen. Aber da gibt es dann noch diese anderen unveröffentlichten Texte hier. Die von 2018/2019. Die, als ich Mega glücklich war. So glücklich, dass es mich gerade innerlich zerreißt. Ich war damals so glücklich wie noch nie; so verschossen wie noch nicht. Kennt ihr das wenn ihr jemanden kennenlernt und ihr versteht einfach plötzlich wieso es mit all den anderen vorher nicht geklappt hatte? Genau so war es bei mir. Alle Zweifel, die ich sonst immer hatte, waren damals wie weggeblasen. Ich war mir allem einfach plötzlich so sicher und meine Zukunft hatte plötzlich ein Bild in meinem Kopf.
Lange Rede kurzer Sinn: es ist vorbei.
Weiter möchte ich darauf auch eigentlich garnicht mehr eingehen sonst sind wir wieder an dem gleichen Punkt an dem ich im Januar war. Und glaubt mir... da will ich nie mehr hin.

Weshalb ich dann diesen Text hier verfasse? Gute Frage...
Kennt ihr das wenn ihr traurige Musik hört und dann anfangt nachzudenken? Ich hasse das. Es zieht mich runter.
Genau wie jetzt gerade.

Meine Gedanken spielen Spaghetti.
Ich denke an Die Zeit zurück und wünsche mir nicht den Menschen von damals zurück. Nein. Wobei. Doch. Ich wünsche mir nicht meinen Partner von damals zurück. Ich wünsche mir mich zurück. Die glückliche Frau, die es liebte Dinge für andere zu tun/ zu investieren. Die zuerst an den anderen dachte und dann an sich. Eine Frau die Fühlen konnte. Die sich fallen lassen konnte. Eine Frau mit Emotionen. Eine Zukunft die Glücklich schien.

Was soll ich sagen?
Ich wurde nach 2 Wochen ersetzt.
Jetzt, über knapp 11 Monate später bin ich noch immer scheinbar nicht fähig irgend etwas zu empfinden. Ich vermisse den Dude von damals nicht. Ich vermisse mich von damals. Wie gerne würde ich wieder das fühlen was ich damals fühlte.
...ich kann nicht. Und ich habe das Gefühl es wird auch nie mehr so sein.

Da ist so ein Dude. Der tut mir wirklich gut. Aber ich sehe nur die negativen Dinge & die sind für mich ausschlaggebend. Es passt also nicht. So ist es immer und immer wieder. Wer Interesse zeigt, hat direkt verkackt. Und wenn nicht, dann überwiegen dennoch alle negativen Aspekte. Nichts und niemand scheint gut genug zu sein. Suche ich also Perfektion? Nein. Definitiv nicht. Ich liebe Unvollkommenheit. Das macht einen Menschen erst sympathisch. Finde ich zumindest...
Paradox?
Mein Zweiter Vorname.

Ich fühle mich allein.
Da rede ich garnicht um den heißen Brei herum. Täglich verlasse ich das Haus um 7 Uhr und komme erst gegen 20 Uhr wieder heim. Was ich so lange mache? Ich hab keine Ahnung. Ich suche mir Beschäftigung. Auch wenn es nur bedeutet, zum 3.x am Tag durch den Einkaufsladen zu laufen und nichts zu kaufen oder einfach ohne Ziel mit dem Auto herum zu fahren. Alles hat das gleiche Ziel: vermeiden nach Hause zu gehen.
Ich hasse es. Ich hasse meine Wohnung und ich hasse das Alleinesein. Es gibt Tage da fahre ich direkt nach der Arbeit heim. Das sind IMMER Tage an denen ich Depressionen habe. Ich fange dann instant an, während ich alleine in meiner Wohnung auf meiner couch sitze über alles und jeden viel zu intensiv nachzudenken. Ich Überdenke alles doppelt und dreifach und am Ende komme ich immer auf das selbe Ergebnis: ich bin nichts wert. Ich fange dann wieder an mich hässlich zu fühlen; ungeliebt.
Mich einsam zu fühlen. Und mich schuldig zu fühlen. Ich gebe mir dann immer die Schuld an allem. Wie also solche Depressionsschübe vermeiden?
Richtig! Sich ablenken.
Und das täglich. Ich stehe eigentlich 24/7 unter Dauerstress. Morgens pünktlich aus dem Haus. Arbeit. Und dann nehme ich mir täglich viel zu viel vor als Ablenkung vor meiner Einsamkeit. Und diese "Termine" nehme ich so ernst, dass ich mich selbst unter Druck setze, sie einzuhalten. Auch wenn es nur so etwas ist, wie pünktlich im Fintessstudio zu sein. Keiner gibt mir vor wie man "pünktlich" definiert. Ich tue das selbst. Ich male mir aus wie der Tag ablaufen soll und tut er das nicht so wie geplant, ist der Tag für mich gelaufen.
Ich bin ein Freak.
Aber das ist auch nichts Neues.
Das war ich schon immer.

Ich bin jemand, der sehr viele Menschen kennt. Allein schon weil ich aus einem kleinen Städtchen komme und nicht aussehe wie jeder 2te, kennen mich viele. Egal um was es geht, eigentlich kenne ich bei jedem Thema jemandem, zu dem ich gehen könnte. Und sollte ich mal Langeweile haben, könnte ich Zig Personen anschreiben und fragen ob sie Lust hätten etwas zu unternehmen. Aber kennt ihr dieses Phänomen dass gerade solche Leute dann die einsamsten sind? Ich müsste eigentlich nie alleine sein. Dennoch bin ich es. Und selbst wenn nicht, dann fühle ich mich oft so.

Seit Mitte des Jahres habe ich einen  neuen Job. Ich habe dort tatsächlich viel zu tun und Die Zeit geht dadurch immer sehr schnell rum. Es gibt oft Tage, da möchte ich bei Feierabend gar nicht gehen. Nicht weil ich Workaholic wäre (das bin ich zwar, aber nicht mehr so wie früher; immerhin arbeite ich kaum noch in meinem Zweitjob am Wochenende) sondern weil ich einfach nicht den restlichen Tag alleine sein möchte. (Und weil manche Kollegen ganz in Ordnung sind, was ich natürlich niee zugeben würde)

Ich habe mir gerade den Text hier noch einmal durchgelesen und holy. Ich klinge echt armselig. Wie so ein armes Würstchen.

Naja die Sache ist die, wenn man von sich nichts hält (oder noch weniger als nichts) dann möchte man sich keinem Aufzwingen. Daher frage ich auch nie andere Menschen, ob sie Zeit mit mir verbringen wollen. Ich weiß genau sie würden ja sagen aber ich möchte nicht dass sie ihre kostbare Zeit in jemanden wie mich investieren. Denn Zeit ist unser größtes Gut. Zeit kommt nie zurück. Keiner sollte so etwas Wichtiges an jemanden wie mich investieren.

Also verbringe ich oft meine Zeit alleine und flüchte mich an mein Handy. Höre Musik. Gehe Trainieren, spazieren und des Öfteren meine Mum besuchen, die bestimmt auch schon die Schnauze von mir voll hat.

Seit knapp 7 Monaten bin ich nun in Therapie und ich kann eins ganz sicher sagen: es bringt einen Scheiß. Texte zu schreiben wie hier, bringt mir mehr als das. Nicht mal diese Frau kann mir helfen. Ich erzähle ihr von meinen Gedanken und meinem Alltag und sie sagt immer nur "ja daran können Sie arbeiten"
WIE DENN VERDAMMTE SCHEISSE
Ich bin doch da damit ich geholfen kriege und nicht damit ich mir selbst iwelche Dinge überlege wie ich mir selbst helfen könnte. Da braucht ich dann ja nicht extra dort hinfahren.
Die suizidale Zeit ist um. Gott sei dank. Die hab ich hinter mir Gelassen. Da hätte sie mir vllt noch iwie helfen können.. der Witz an der Sache? Als ich diese suizidalen Gedanken Anfang des Jahres hatte, da hieß es immer nur "sorry wir haben keinen Platz frei Sie kommen auf die Warteliste" und kaum ging es mir etwas besser MONATE SPÄTER, kriege ich einen Platz. Wow. Danke Merkel.
Armes Deutschland. Kein Wunder, dass es so viele Menschen gibt, die sich umbringen. Sie kriegen einfach nicht geholfen in dem Moment, wo es wichtig wäre.

Wow Anti...herzlichen Glückwunsch du bist erfolgreich abgeschweift. Und das nicht gerade wenig.

Wo waren wir?
Gute Frage.
Lassen wir das alles einfach mal so stehen uns nennen es liebevoll "Gedanken-Wirr-Warr" ok?
Gut.

Schalten Sie also auch das nächste mal wieder ein, wenn es heißt "ich hab keine Ahnung wovon ich hier gerade rede"
Bis zum nächsten Mal.

-Anti

Life.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt