Kapitel 4

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Aus irgendeinem, bescheuerten Grund fing ich an zu weinen.

Dieser Professor macht mich fertig.

Ich suchte die Frauentoilette um mich ein wenig frisch zu machen. Außerdem wollte ich nicht, dass Serena wusste das ich geweint habe.

Ich beschloss ihr nichts zu erzählen.
Natürlich würde sie nachfragen aber dann würde ich ablenken oder mir irgendetwas ausdenken.

Serena wartete bereits im Auto auf mich.
,,Hey wie war das Gespräch?'', fragte sie mich lächelnd.

,,Es war ganz nett.'', antwortete ich ihr.

,,Ganz nett?'', fragte sie und zog ihre Augenbrauen in die Höhe.

,,Ja. Ich habe so einen Hunger! Lass uns schnell was essen.'', lenkte ich ab.
Eigentlich hatte ich nicht mal Hunger. Mir war schlecht.

Nach dem Essen setzte mich Serena zuhause ab und ich beschloss eine Runde zu schlafen.
Kopf frei bekommen, den Mr. Bomer Gedanken endlich entfliehen..

Mein Handy ertönte.
Es war Mr. Bomer

Von: Mr. Bomer
Betreff: Büro
Datum: 20. August 2013, 18:12 Uhr

Du wirst mit niemanden über heute sprechen!

- Mr. Bomer, Professor an der Saint Josephs Universität in Philadelphia, Pennsylvania.

Der Typ hat vielleicht nerven.
Natürlich werde ich gleich allen erzählen, dass Sie, Mr. Bomer meine Wange berührt haben.

Wieso macht er denn so ein Stress wegen einem kleinen Wangen-Kontakt?

Hätten wir jetzt hemmungslosen Sex auf seinem wunderschönen Schreibtisch gehabt, wäre diese Mail verständlich..

Der Gedanke Sex mit ihm, brachte mich fast aus der Fassung und ich warf mein Handy auf den Boden.

Wieso macht er mich denn so verrückt?

Zu meiner Bewunderung schlief ich schnell ein ohne einen weiteren Gedanken an Mr. Bomer zu verschwenden.

Am nächsten morgen ging ich unter die Dusche.
Das warme Wasser suchte sich seinen weg nach unten. Ich zog mir eine hotpants und ein top an, schminkte mich dezent und wartete vor meiner Wohnung auf Serena

Heute habe ich nur Unterricht bei Mr. Bomer..
Das kann ja was werden.

Wir warteten vor dem Saal als plötzlich Nick um die Ecke kam und sagte, dass der Unterricht bei Mr. Bomer heute ausfallen würde.

,,Na toll. Jetzt sind wir umsonst gefahren aber Hey, dafür haben wir kein Unterricht!'', Serena strahlte über das ganze Gesicht.

Ich konnte mich leider nicht so begeistern wir Serena.

Er war beziehungsweise ist sauer auf mich, macht mir eine Szene weil ich nicht erscheine, und er lässt seine Schüler auflaufen?

Nicht mit mir.

Ich lief zu seinem Büro.
Ich hörte ein männliches, tiefes lachen und dann ein weibliches, zuckersüßes.
Ich klopfte und wartete nicht mal auf ein 'herein'.

Er saß auf seinem Lederstuhl, auf dem Sofa saß eine blonde Schönheit.
Seine Frau?

Zwei perfekte Menschen starren mich an, ich fühlte mich so unglaublich hässlich.

Die Frau hatte einen schwarzen Bleistiftrock an, ihr weißes Hemd strahlte und ihre brüste konnte man fast komplett sehen.

Ich hatte das Gefühl, ich wäre gerade in einer Pornoszene hineingestürmt.

Sie lächelte mich an.
Es war jedoch kein freundliches Lächeln, eher so ein verpiss-dich-Lächeln.

Mr. Bomer sah ein wenig schockiert aus. Wie gern hätte ich diesen Moment gefilmt.
Mr. Bomer ist sprachlos. Wow.
Er räusperte sich

,,Mrs. Woods kann ich Ihnen behilflich sein?'', fragte er und ich konnte einen Hauch von ärger heraus hören.

Jetzt war ich diejenige die sprachlos war.

,,Iiich müsste mit ihnen sprechen.'', stotterte ich vor Verlegenheit.

,,Okay, Mrs. Cooper wollte sowieso gerade gehen.'', er nickte und lächelte ihr zu.

Sie sah ihn verwirrt an, stand auf, lächelte.
Sie wartete wohl auf ein ''Spass, bleib hier.'', doch es kam nichts.

Mr. Bomer fokussierte seinen Pc-Bildschirm.

Vielleicht sollte ich einfach raus rennen und nie wieder kommen?!

,,Also, was wollen Sie?''

Ich setzte mich auf einen Stuhl, gegenüber von seinem Schreibtisch. Ich brauche Halt.

,,Haben sie den Unterricht heute extra abblasen lassen, damit Sie sich einen schönen Mittag machen können?!''
Es sprudelte nur so aus mich hinaus und ich bereute es.

Er sah mich mit großen Augen an.

,,Wie bitte?!'', sagte er mit einer angehobenen Stimme.

,,Es tut mir leid. So war das nicht gemeint.'', ich spielte mit meinen Fingern und sah zu Boden.

Er sah wieder zu seinem Pc-Bildschirm.

,,Ich habe eine menge Arbeit, Mrs. Woods, also könnten sie bitte fortfahren?'', fragte er ohne mich anzusehen.

,,Wieso haben sie mich gestern an der Wange gestrei..'', ich konnte das Wort 'gestreichelt' nicht aussprechen. Dieses liebe Verb passt einfach überhaupt nicht zu ihm.
Er und streicheln? Niemals!

Ein lächeln umspielet seine Lippen.

,,Kann ich dir nicht beantworten, aber keine Angst, es wird nicht wieder vor kommen. Und jetzt müsste ich dich auch bitten, den Raum zu verlassen.''

Ich schluckte, stand auf und ging.

Mr. BomerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt