6. Kapitel

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Auch Lars und meine Familie freuten sich sehr über das, was ich ihnen erzählte, auch wenn ich glaube, dass meine Eltern nicht richtig überzeugt davon waren, dass es wirklich der Avicii war der mich gefragt hatte.

Jedoch sollte diese Euphorie nicht lange anhalten, denn nur eine Woche später passierte etwas mit dem keiner, nicht einmal ich gerechnet hatte.

Wie immer verbrachte ich meine gesamten Nachmittage mit Lars im Studio und machte brav meine „Atmungstherapie", wie wir es auch sonst immer getan hatten.

Jeden Tag stieg mit geladener Energie aus dem Bett, die selbst meine Eltern zum schmunzeln brachte und machte mich nach dem Unterricht auf dem Weg, um mich mit Lars zu treffen.

Dieser eine Morgen jedoch war anders.

Ich kam nicht so leicht aus dem Bett wie sonst. Mir ging es gelinde gesagt gar nicht gut, aber ich wollte mir nichts anmerken lassen. Ich nahm meine Medikamente wie sonst auch frühstückte und versuchte den leichten Schwindel zu ignorieren und auf den Wetterumschwung zu schieben.

Selbst als ich mit Lars endlich den Nachmittag verbringen konnte, ging es mir nicht besser. Mein Kopf fing an zu schmerzen und ich fühlte mich einfach nur schlapp. Doch ich wollte mir den Nachmittag nicht vermiesen lassen und beteuerte einfach nur schlecht geschlafen zu haben, denn Lars merkte immer sofort, wenn es mir nicht so gut ging. Er versuchte mich dazu zu bringen nach Hause zu fahren und mich auszuruhen oder zumindest im Studio zu schlafen, aber ich wollte unbedingt singen.

Und wer weiß, vielleicht wäre es nicht ganz so schlimm gekommen, wenn ich tatsächlich nach Hause und zum Arzt gegangen wäre, denn die Untersuchungen wurden jetzt nur noch alle zwei Wochen gemacht. In der Zwischenzeit jedoch haben sich meine Werte dramatisch verschlechtert und vielleicht hätte man noch etwas tun können, um das allerschlimmste zu verhindern, aber es ist gekommen, wie es kommen sollte.

* * * * * * * * * * * *

Ich wachte im Krankenhaus auf. Umgeben von Ärzten, Geräten, die alles mögliche an mir überprüften und meiner Familie und Lars. Sie alle wirkten angespannt, geschockt und in sich zusammengesunken. Nur der Arzt redete in diesem Moment und alle schienen gerade ihm aus dem Weg zu schauen und so zu tun, als wäre er gar nicht da.

Meine Mutter war die erste, die bemerkte, dass ich wach war und stürzte schluchzend an mein Bett. Ich konnte mich kaum bewegen, weil ich mich so schwach fühlte und das einzige, was ich wirklich spürte, waren die Schmerzen in meiner Lunge.

„Was ist passiert?", versuchte ich zu sagen, aber meine Mutter versuchte mich immer nur zu beruhigen, indem sie mir über den Kopf strich.

„Alles wird gut", versuchte ich sie zu beruhigen, aber sie fing nur noch mehr an zu weinen un dich verstand immer noch nicht ganz was hier gerade passierte.

„Emilia...", fing der Arzt vorsichtig an zu erklären.

„Sie können das doch nicht ernst meinen, sie ist gerade erst aufgewacht!", empörte sich mein Vater nun, während Lars immer noch stumm zu mir hinüberschaute.

„Wir müssen ihr es erzählen, vielleicht hat sie schon selber damit gerechnet, aber wir können ihr es nicht verschweigen", rechtfertigte sich der Arzt nun.

„Emilia, du hattest einen sehr starken Schwächeanfall. Wahrscheinlich ausgelöst davon, dass die Medikamente plötzlich keinen Einfluss mehr auf dich hatten und wir das nicht überprüfen konnten in den letzten Wochen."

Ich war wie erstarrt. Die Medikamente halfen nicht mehr? Wie war das möglich?

„Wir haben nun das Problem, dass dein Körper einen Totalzusammenbruch dadurch erlitten hat und er sich höchstwahrscheinlich nicht selbst wieder regenerieren kann. Ich weiß nicht, ob du weißt, was das für dich bedeutet."

Ich wusste es nicht. Ich wusste nicht was es für mich bedeutet, zumindest in den einen Moment nicht, es war alles viel zu viel.

„Es bedeutet, dass wir dir nicht länger helfen können, außer dich an diesen Geräten festzuhalten", war der finale Satz des Arztes und langsam dämmerte mir es, was das alles bedeuten sollte.

Mein Körper würde sich von jetzt an selbst zerstören und niemand, nicht einmal ich, konnte etwas dagegen unternehmen.

* * * * * * * * * * * * * *

Ich hatte mich entschieden. Ich war bereit für alles was kommen würde, so habe ich es für mich entschlossen und so sollte es auch sein.

Doch es gab eins, dass konnte ich nicht einfach so ruhen lassen, ich wollte das Treffen mit Tim noch erleben und ich wollte das zu Ende bringen zu dem er mich gefragt hatte.

Und so kam es, dass ich trotz allem knapp zwei Wochen Später im Studio saß und mir, als eine Art Abschiedsritual, die Seele aus dem Leib sang und hoffte, dass alles so lief wie ich es mir erhofft hatte und Tim zufrieden sein würde, mit dem was er von mir bekam.

Und ich kann sagen, dass selbst Tim angefangen hatte Tränen zu unterdrücken als wir uns das letzte mal umarmten.

Einige Wochen später war es soweit, Tim hatte miterlebt wie es war jemanden seinen letzten Wunsch zu erfüllen und ihn damit für immer glücklich zu machen und obwohl sie sich nicht lange kannten, war es selbst für ihn schwer Abschied zu nehmen und zu wissen sie niemals wiederzusehen. Doch was für ihn und für sie gezählt hatte, war die Tatsache, dass sie etwas hatten, das sie nie in Vergessenheit geraten lässt.

The story of me (Avicii Fanfiktion)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt