Wieder in der Adalbertstraße angekommen machte sich Tarek sofort an die Essensvorbereitung. Laura saß neben ihm auf der Küchenzeile und beobachtete ihn. Sorgfältig würzte er jeden Hähnchenflügel und murmelte einige spanische Wörter vor sich hin. Als er Lauras Blick bemerkte konnte er nicht anders als zu grinsen.
„Na princesa, du bist wohl ein Spanien-Fan?" lachte er bevor er genüsslich seine Gabel ableckte. „Naja wie man es nimmt. Männer merken einfach nie, dass man gefühlt jede Frau mit einer Fremdsprache rumbekommt." „Da muss ich Laura Recht geben!" kam nun gerade Caro in die Küche und holte sich ein schönes kaltes Gösser aus dem Kühlschrank. „Ich hoffe ihr wolltet uns nicht nur deswegen an die Wäsche!" antwortete Maxim, der nun auch in die Küche kam um Caro das Bier abzunehmen. „Ach du...wir? Nee nee!" trieften die Mädels nur so vor Sarkasmus und schon waren Caro und Maxim auch wieder aus der Küche verschwunden.
„Da muss ich ja nicht mal raten, was dein Lieblingssong von uns ist!" schmunzelte Tarek jetzt und fummelte sein Handy aus der Hosentasche. „Oh ich bin gespannt was du denkst was es ist!" grinste Laura und nahm sich einen kleinen Löffel um die Soße zu probieren. Keine Sekunde später erklang der Anfang von Folla Me und Laura konnte nicht anders als ihre Hüften zu bewegen.
Tia buena, me vuelves loco
Venga nena, enseñame el chocho
Enseñame el coño, mueve tu culo
Si te hechas pa' lante, yo te doy duro
Während Tarek nun mittlerweile laut mitsang, stellte er sich hinter Laura und legte seine Hände an ihre Hüften nur um seinen Körper an sie zu drücken und mit ihr zu tanzen.
„Wieso hab ich das Gefühl, dass du da gerade nichts Jugendfreies singst?" lachte Laura und drehte sich zu Tarek um, der gerade noch ein „Mi anaconda te va a destrozar!" hinterherrief. Kaum hatte sie den Satz ausgesprochen legte Tarek stürmisch seine Lippen auf ihre. Natürlich hatte Laura schon einmal die Lyrics gegooglet und wusste halbwegs, was Tareks Text bedeutete. Und auch der Refrain war für sie verständlich, weswegen sie ihm noch ein schnelles „Folla me Papi!" ins Ohr flüsterte. Sie merkte wie Tareks Augen groß wurden. „Du Biest! Du weißt genau wovon ich singe oder?" grinste er und biss ihr leicht in den Hals. „Es ist anscheinend Zeit dich zu quälen!" lachte er rau und schnappte sich wieder sein Handy. Gerade als er das Lied wechseln wollte kam Nico und die Küche und sang ebenfalls lauthals mit. „Hier kommt der Cheffe, aus Alemania! Mallorca, hier is geil bis uff die Spanier!" brüllte er wie ein Asozialer durch die Küche, schnappte sich dann ebenfalls ein Bier und verschwand wieder.
„Zu meinem eigentlichen Plan..." bemerkte Tarek nun nachdem er ihm verwundert nachgesehen hatte. Kaum war „Folla Me" verstummt ertönte das Intro von „Alles Schlampen außer Mutti" und Laura atmete aufgeregt aus, weil sie wusste was jetzt kommen würde.
Normal, das gefällt dir doch auch oder?
Reagier dich ab, beiß mich meine Süße.
Nackt und Arrogant, komm sei fleißig meine Süße!
Ich nehm dich wie ein Mann und übersäe dich mit Küssen...
Leise hörte Laura Tareks Stimme und wie er immer mehr auf sie zu kam. Bei seinem letzten Satz stand er vor ihr und drückte ihr mehrere Küsse vom Hals an ihrem Kiefer entlang und schließlich auf ihren Mund. Dann sang er weiter...
Ich bin der König der Liebe, lehn dich zurück genieße...
Guter Arsch, schöne Brüste, lange Beine, kleine Füße
Auf dein Lippen liegt ein Schmunzeln, in deinen Augen strahlt ein Funken
Das gesamte Treppenhaus lernt und hört wie ich dich bumse.
Eine Mischung aus Lachen und Keuchen entflog Lauras Mund. Schnell zog sie den Nubischen an sich heran, sodass er sie perfekt an den Kühlschrank pressen konnte. Gerade als die Sache ausartete und Tarek Lauras Shirt nach oben ziehen wollte, stand die ganze Truppe im Rahmen der Küchentür und sang lauthals „Alles Schlampen außer Mutti" mit.
„Um die letzten zwei Verse kümmern wir uns heute Nacht!" grinste Tarek Laura zu, welche ihn daraufhin nur verwirrt ansah. Vorsichtig lehnte er sich noch einmal zu ihr und flüsterte diese in ihr Ohr...
„Auf, ab, raus, rein, rein, raus..." Weiter kam er nicht, weil Laura ihm schnell den Mund zuhielt. Als sie sie wieder runternahm gluckste der große Mann in sich herein.
„Tarek, gibt's jetzt bald mal essen?" fragte Maxim und wollte gerade seinen Finger in die Soße stecken, als Tarek einen Topflappen nach ihm warf. „Finger weg vom Fleisch!" rief er und ging dann selbst zur Pfanne.
„Na das sagt der Richtige!" grinste Caro und spielte auf die Szene eben an. Laura streckte ihr nur die Zunge raus und dann setzten sich alle. Während Nico allen noch Besteck hinlegte, verteilte Tarek das Essen auf den Tellern.
„Ich fühl mich wie ein spanischer Vater!" brummte der während Maxim sich gleich drei Hähnchenkeulen aus der Pfanne zog. „Willst du wirklich so asoziale Kinder wie uns, Laura?" fragte Nico lachend und zündete sich den Dübel an, den er im Wohnzimmer gebaut hatte. „Finds ja schön, dass wir davon ausgehen, dass Tarek und ich Kinder bekommen!" lachte die nur zurück. „Baby, so ist es mit mir. Ich denke immer einen Schritt voraus!" grinste der sie an und setzte sich dann auch endlich.
„Bon Appetit, meine Lieben!" meinte nun Maxim in die Runde. „Das mit dem Fremdsprachen hätten wir euch nicht erzählen sollen." Seufzte Caro daraufhin. „Steht hier jemand auf Berliner Akzent?" grinste Nico nun in die Runde.
Nach dem Essen wurde noch schnellstens in absoluter Teamarbeit der Abwasch gemacht und dann hauten sich alle auf die Couch. „Hat wer Bock auf Monopoly beziehungsweise habt ihr hier überhaupt Monopoly?" fragte Nico faul in die Runde und erhielt tatsächlich einstimmige Begeisterung. Schnell wurde das Spiel geholt und das Geld verteilt. Dann ging der Kampf um die Spielfiguren los. Laura nahm das Schiff, Caro den Schuh, Nico den Zylinder, Maxim wählte den Hund (wegen dummer Hund weißte) und Tarek griff mit einem Zwinkern in Lauras Richtung nach dem Auto.
„Ich würde sagen der Älteste beginnt!" meinte Nico und würfelte schon drauf los. Mit dem Ergebnis, dass er gleich mal Einkommenssteuer zahlen musste. Genervt stöhnte er auf und warf die Scheine in die Mitte. Danach würfelte Maxim, immerhin war er zweitältester, und kaufte sofort den Bahnhof. Nach ihm folgte Tarek, der sich auf ein Gemeinschaftsfeld würfelte.
„Du hast in einem Schönheitswettbewerb den zweiten Platz gemacht. Du gewinnst 200 Euro." Las er laut vor. „Den zweiten Platz? Wer zur Hölle ist schöner als ich?" „Wahrscheinlich hat Maxim den ersten Platz, wie immer!" maulte Nico und bekam sofort eine Schelle von seinem Kumpel. „Ich kann doch auch nichts für meine herausragenden Gene!" grinste er dann. „Naja auch egal, Hauptsache um 200 Euro reicher!" lachte Tarek und schob das Geld zu seinem restlichen.
„Meine Frau ist zwanzig Jahre jünger..." sang er dann leise und gab Laura einen Kuss. Die zwei waren so darin versunken, dass sie nicht mal mitbekamen wie das Spiel weiter ging. „Laura, du bist dran!" brüllte es auf einmal neben ihnen und Caro hielt ihr die Würfel hin. Laura nahm die zwei Dinger und knallte sie energisch aufs Spielbrett. Augenzahl 10. Zu Besuch im Gefängnis.
„Ouh, nur vorsichtig mit dem Nach-Der-Seife-Bücken sein..." grinste Nico und kassierte erneut einen Schlag, nur diesmal von Tarek.
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Kreuzberg 361
FanfictionLaura und Caro wohnen in Kreuzberg und lernen durch Zufall Tarek und Anhang kennen. Wer hier auf wen steht, erfahrt ihr beim Lesen.